Im Anhang zu seiner PhD Thesis gibt der Autor Colenbrander 2006 einen Überblick über alle bisher aufgestellten Thesen, was die Ketten anbelangt.
Neben den bereits erwähnten Möglichkeiten, sind manche der Ansicht, es könnte sich um die Ketten handeln, die ein Herold bei Turnieren um den Turnierplatz spannte oder andere Bräuche in Zusammenhang mit Turnieren.
Der Autor selbst vertritt die Meinung, dass es sich nicht um eine zerrissene Kette handelt. Vielmehr sollen sich an den beiden Enden der Ketten ursprünglich zwei Wappen oder Wappentiere befunden haben und es sich darum um eine zwei Wappen vereinende Darstellung gehandelt haben müsse. Er schlägt vor, dass es sich bei den möglicherweise fehlenden Wappen und/oder Wappentieren um die des
Rainald (Jülich-Geldern) – Wikipedia und seines Cousins
Adolf (Jülich-Berg) – Wikipedia handelte, die beide als Ehrengäste bei einem Empfang 1413 am Hof in Geldern erschienen.
(niederländisch, Seite 377 ff)
Bei so vielen Thesen, meine eigene noch dazu: Das ist die Kette von Damiette! Die Legende, dass ein holländisches Schiff aus Harleem die Kette von Damiette sprengte, entstand just in dieser Zeit und entwickelte sich bald zu einem Mythos.
Ich weiß zwar nichts über den Verbleib dieser Kette, aber vielleicht beanspruchte damals der Herold, wenn auch nur zur Erheiterung, im Besitz der Kette zu sein.