Die Maurisken die moslemischen Spanier

askan

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Als Maurisken bezeichnet man die Spanier die dem Islam angehörten.
Ich dachte immer, das sie mit der Eroberung Granadas im Sog der Geschichte verschwunden.
Jetzt sah ich einen Auslandsbericht über Andalusien und auch über die dort noch existierende traditionell spanische Moslemgemeinde. Sie fordern jetzt mehr Selbstbestimmung aufgrund eines Gesetzes des Ferdinand von Kastillen erlassen hatte. Er sicherte den Eroberten relative Religionsfreiheit zu, aber das Gesetz wurde nie durchgesetzt. Und jetzt emanzipieren sich die moslemischen Andalusier immer mehr von der katholischen Mehrheit.
Für mich war es total neu, ich hätte gedacht das Inquistion und Katholiken die eigentlichen Herrn des Landes assimiliert hätten.
 
Die Muslime dort sind entweder konvertiert zum Islam oder aus Marokko. Mehr dazu hier:

http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID2957902,00.html

Wo unter anderm erwähnt wird:
Etwa 12.000 Muslime leben heute in Granada, der einstigen Hochburg von „Al Andaluz", wie Andalusien zur maurischen Zeit hieß. Sie kommen überwiegend aus Marokko. Es gibt aber auch schätzungsweise 1000 Konvertiten, vom Katholizismus zum Islam übergetretene Spanier, die auf der Suche nach einer neuen Spiritualität sind. Gemeinsam ist ihnen, dass sie jede Art von Fundamentalismus ablehnen und an ein friedliches Zusammenleben von Christen und Muslimen glauben. Sie wollen dabei die friedliche Koexistenz unterschiedlicher Religionen während der arabisch-maurischen Zeit in Spanien fortführen.

gruss
 
Die kommen aus Marokko,? das wusste ich nicht, ich hatte in Erinnerung das es Einheimische seien. Ich glaube, der Nachname "Moron" soll damit zusammenhängen.
 
askan schrieb:
Die kommen aus Marokko,? das wusste ich nicht, ich hatte in Erinnerung das es Einheimische seien. Ich glaube, der Nachname "Moron" soll damit zusammenhängen.
Einheimische gibt es auch, aber wie vorhin erwähnt, die haben konventiert.

Einen weiteren Link:
http://www.phoenix.de/dokus/13262/

Folgendes zitiert:
"Im katholischen Spanien treten vor allem immer mehr Andalusier zum Islam über. Die meisten aus Heimatstolz."

gruss
 
Die letzten Moriscos wurden 1609 ausgewiesen.

Danach gab es vermutlich noch geheime Praktizierende, so wie es auch geheime Juden gab. Es existieren noch einige Rezepte von "Tarnlebensmitteln" wie z.B. eine fleischlose Chorizo (eine art Paprikawurst ähnlich der Salami die kein Moslem oder Jude gegessen hätte) in der statt Schweinefleisch Kürbis verarbeitet wurde.
Nach 400 Jahren müssten die jedoch alle assimiliert worden sein.

Die einzige ofiziell existierende nichtchristliche Minderheit in Spanien war früher eine kleine jüdische Gemeinde auf Mallorca, die von dem Ausweisungsdekret von 1492 ausgenommen wurde. Inzwischen gibt es wieder zugewanderte Juden und Moslems, darunter auch Konvertiten.
 
Ich glaube, der Nachname "Moron" soll damit zusammenhängen.
Der Name Morón als Fammilienname ist mir noch nicht untergekommen, nur de Morón, aber das ist so wie de Córdoba, also da wird der Familienname von einem Ortsnamen abgeleitet. Der Ort Morón in Andalusien soll tatsächlich von Maurorum kommen, allerdings von einer Ansiedlung von Mauren bereits in der Spätantike, also vor Islamisierung und Arabisierung. Joaquín Pascal Barea schlägt in einem Artikel El nombre latino y el orígen de la ciudad de Morón (1993) vor, dass diese Ansieldung im 5. Jhdt. geschehen sei. Mir kommt das etwas schwachbrüstig vor.
 
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