Aber was ich auch noch erwähnen wollte, sind die Erfolge/Folgen der Frauenbewegung.
Aber bis wann kann man denn überhaupt von Erfolgen sprechen?
Sollte ich dort z.B. auch nennen, dass 1997 Vergewaltigung in der Ehe strafbar wurde? Denn kann man diesen Erfolg wirklich auf die Frauenbewegung zurückführen?
Bei allgemeinen Folgen habe ich stehen:
- Erzeugung eines neuen gesellschaftlichen Problembewusstseins (so richtig verstehe ich den Satz allerdings nicht^^)
- Frauen haben bessere berufliche Chancen
- Frauen haben mehr Selbstbewusstsein
Die Strafbarkeit der Vergewaltigung in der Ehe war erst 1997, daher würde ich dies eher als mittelbare Folge der Frauenbewegung ansehen. Ebenso, daß einem gewalttätiger Mann auf Antrag der Frau das Betreten der Wohnung untersagt wird (für 14 Tage). Eine Folge der Frauenbewegung war es meiner Meinung nach insofern, weil die Ansichten in der Gesellschaft sich geändert hatten, was die Stellung der Frau in der Ehe betrifft, wieviel Rechte eine Frau hat, daß sie in der Ehe nicht nur Pflichten hat. Wenn Vergewaltigung in der Ehe nicht strafbar ist, kann man ja denken, die Frau darf gar nicht 'nein' sagen und der Mann hat auf jeden Fall das Recht, von der Frau immer was zu wollen.
Der Satz, den du nicht so richtig verstehst, bedeutet: die neue Frauenbewegung stellte Forderungen auf, wie zb die Abschaffung des § 218, oder auch nach Verwirklichung der Gleichberechtigung (die es laut Grundgesetz bereits gab). Oder das Recht auf Berufsausübung (das wir erst seit den 70er Jahren haben, vorher durfte unser Ehemann gegen unseren Willen einen Arbeitsvertrag kündigen, wenn er meinte, meine Frau braucht nicht arbeiten). Ebenfalls dürfen wir inzwischen eigenes Geld haben - auch seit den 70er Jahren, meine ich, da mußt du noch mal googeln oder in deine Literatur schauen. Vorher war es so: wenn eine Frau zb Geld erbte, hatte ihr Ehemann das Verfügungsrecht über dieses Geld, nicht die Frau. Wenn der Mann das Geld versoff und verpraßte, war das ihr Pech und sie konnte ihn auch nicht auf Schadenersatz verklagen.
Durch die Forderungen der neuen Frauenbewegung kamen bei vielen Menschen Gedanken in Bewegung, das heißt, das wir alle oder die meisten anfingen, darüber nachzudenken, ob da nicht noch ein bißchen mehr getan werden müßte, um eine wirkliche Gleichberechtigung zu haben. D.h., es entstand ein Problembewußtsein dafür in der Gesellschaft.
Ein weiterer 'Erfolg' wäre z.B. auch die Anstellung von Frauenbeauftragten in vielen Städten. Oder daß Frauen überhaupt als Vorgesetzte in Firmen und Behörden in Frage kamen und solche Posten nicht mehr automatisch mit Männern besetzt wurden, auch wenn diese vielleicht weniger qualifiziert waren als eine Kollegin.
Bei den Erfolgen solltest du auch noch erwähnen, daß es in vielen Städten Frauenhäuser gibt, die Frauen aufnehmen, die vor gewalttätigen Männern flüchten. Die ersten Frauenhäuser wurden von der unabhängigen Frauenbewegung gegründet und eingerichtet. Es gibt aber auch welche, die von anderen Wohlfahrtsträgern betrieben werden.
In Bezug auf berufliche Chancen ist auch wichtig, daß mehr Mädchen eine Ausbildung erhalten. Früher war die Einstellung, "die heiratet ja doch", so daß in vielen Familien eine Berufsausbildung für die Töchter als unnötig angesehen wurde. Stattdessen übten viele Mädchen und junge Frauen angelernte oder ungelernte Tätigkeiten aus, bei denen sie zuerst zwar mehr verdienten als in einer Lehre. Es wird auch nicht mehr der Unterschied gemacht, daß ein Sohn eher auf die höhere Schule kommt, weil da lohnt es sich, weil er ja mal eine Familie ernähren muß, während für die Tochter die Hauptschule reicht. Auch wenn die Tochter bessere Noten hat als der Sohn.