in seinem Werk "Public Relations" macht der Autor E. Bernay eine Bemerkung bezüglich des Buchpreises, der im Antiken Rom geringer gewesen sei als der eines Buches zu seiner Zeit. Stimmt das?
Rein gefühlsmäßig eher nicht. In römischer Zeit benutzte man Papyri, vielleicht auch Pergament (Pergament, also Häute von Kälbern und Lämmern war teuer, insbesondere vom ungeborenen Tier). Diese Papyri wurden von professionellen Schreibern (freilich oft Sklaven) Buchstabe für Buchstabe abgeschrieben.
Ab dem FrühMA stand in China und per Kulturtransfer ab dem SpätMA auch in Europa Papier zur Verfügung, noch handgeschöpft. Ab ca. 1850 billiges Industriepapier.
Ab 1450 haben wir Druckereiwesen, dass sich immer weiter verbessert.
Wir haben also um 1900 Druckereiwesen und billiges Industriepapier, was hohe Auflagen erlaubt.
Im Römischen Reich haben wir Papyrus, dass aufwendig geklebt werden muss und Kopisten, die von Hand jeden Buchstaben schreiben müssen (obwohl teilweise wohl auch in Schreibbetrieben diktiert wurde, also reichlich Personen gleichzeitig denselben Text schrieben).
Logisch wäre die Aussage also nicht. Aber im wirklichen Leben ist Logik nicht alles. Die Frage ist also, woher Berney sein Wissen bezieht.
Aus dem 12. Jhdt. (siehe Thomas F. Glick), ist mir der Preis für eine allerdings illuminierte jüdische Bibel bekannt, die kostete 500 Dinar, das entsprach dem Gegenwert einer großzügigen Stadtvilla.
Edit: Shinigami nennt allerdings einen Punkt, der von mir nicht bedacht wurde: Die Bücher waren weniger umfangreich.