Eher Sun Tsu und Clausewitz, Friedrich und der Italiener sind (meiner Meinung nach) zu sehr in den Ansichten der Kabinettskriege verankert, da es weder Preussen, noch der Republik möglich war, weiter zu greifen.
Friedrichs schriften sind ohnehin eher praktischer Natur, die Frage nach dem Krieg im Allgemeinen beantwortet er nicht erschöpfend, nur wie er zu führen sei.
Allerdings finde ich, wie gesagt, die Überschrift auch verfehlt, es kann keinen ehrwürdigen Krieg geben, selbst Verteidigungskriege dürfen es nicht sein. Kriege müssen so hart wie möglich geführt werden, um sie so kurz wie möglich zu gestalten. Das betrifft aber wohlgemerkt nur den gegnerischen Staat und seine Armee, auf das Warum komme ich gleich.
Viel interessanter wäre die Fragestellung "Welcher Krieg wurde von der Zivilbevölkerung am meißten gewünscht und akzeptiert?".
Hier kommen wir nämlich zum "Warum" von oben. Gerade die modernen Kriege beruhen zum großen Teil darauf, das einerseits die eigene Bevölkerung hinter diesem Ziel steht und andererseits (was immer mustergültig ignoriert wird), dass die eroberte Bevölkerung geschont wird und es nach dem Angriff BESSER hat als davor.
Ein Staat fällt wie ein Kartenhaus, wenn das Volk den Agressor sogar begrüßt.
Außerdem sollte man sich eine subjektive Bewertung von "gut" und "böse" hier an dieser Stelle sparen.
Ein Kandidat für meine Fragestellung wäre Alexanders Feldzug, der Staat der Perser war erstens innerlich marode (Herrschaft durch Putsch) und zweitens durften die Einwohner ihre Sitten und Gebräuche behalten, ohne eine Akzeptanz der Eroberten wäre sein Reich keinesfalls so schnell gewachsen. Ebenfalls genoss er den Zuspruch seiner Heimatfront.
Noch ein Beispiel (keine Wertung) sind die Anschlüsse der Gebiete mit Deutschen Einwohnern an das deutsche Reich vor dem 2. Weltkrieg. Die Sudetendeutschen, Österreicher und Elsässer waren glücklich über den Anschluss - zumindest gibt es keine Zeichen dagegen, kein Widerstand ect. Obwohl das noch nicht wirklich als Krieg gillt.