Sklaverei Christentum
Die Realität des Christentums war von Anfang an besonders eng mit der Realität der Sklaverei verbunden. Sowohl die Gleichnisse der Synoptiker wie auch die Tatsache, dass Jesus mit der Kreuzigung den Sklaventod erlitt und Maria später als "Magd des Herren" verehrt wurde, dokumentieren dies. Zudem es im frühen Christentum, unter dem Einfluss der jüdischen Vorstellung des Gottesknechtes, eine Perspektive gab, in der sich die Christen als Sklaven des Herren bezeichneten (siehe Römer 1,1 2; Timotheus 2,24). Die absolute Priorität des Christentums blieb der Glaube gegenüber der sozialen oder ethnischen Grundlagen (siehe Galater 3, 26-28). Entlaufene Sklaven wurde auch zurückgesandt, gemäß der Grundlage des Paulus 1. Brief an die Korinther (siehe Korinther 1, 7-20). Weiters wäre in diesem Zusammenhang noch auf Epheser 6, 5-9. Die paulischen Aussagen blieben für das frühe Christentum, gemäß den sog. Haustafeln, bestimmend. So schrieb z. B. der Bischof Ignatius von Antiochia, der um 115 n. Chr. starb: "Sklaven und Sklavinnen behandle nicht hochmütig! Aber sie sollen sich auch nicht aufblähen, sondern zur Ehre Gottes weiter Sklaven bleiben, auf dass sie herrliche Freiheit von Gott erlangen. Nicht sollen sie begehren, auf Gemeindekosten frei zu werden, damit sie nicht als Sklaven der Begierde empfunden werden (Brief an Polykarp 4,3). Das Problem, ob das christliche Liebesgebot mit der Sklaverei vereinbar sei, wurde mit 1. Mose 9,22ff erklärt und gerechtfertigt. Eine Diskreminierung der Sklaven im frühen Christentum gab es jedoch nicht. Zum ersten zog diese Religion einen großen Teil von Sklaven an, zum anderen konnten sogar bis zu Konstantin d. Gr. Sklaven Bischöfe werden, so z. B. Calixtus, von 217-222 n. Chr. In den Jahren 398 und 451 wurde Sklaven verboten, Priester zu werden. Die Aufnahme von Sklaven in das Kloster hing von der Zutimmung der Herren ab. In den Jahren 452 und 484 wurden diese Gesetze wiederholt.
Was noch zu erwähnen bliebt, ist, dass alle Äußerungen von christlicher Seite zur Lage und zu den Problemen der Sklaven sich ausschließlich auf christliche Sklaven bezogen.