Also Ashigaru meint eher das Gegenteil, aber ok. Es gibt jedenfalls auch gute Gründe, weshalb man gegenüber dieser Methode grundsätzlich skeptisch sein soll. Auch das Turiner Grabtuch ist nun wahrlich kein Ruhmesblatt für C14, schwanken doch die Ergebnisse aus verschiedenen Labors um ca. 100 Jahre (plus jeweiligem Unsicherheitsintervall!). Und mit anderen Methoden arbeitende Wissenschaftler sind zu noch ganz anderen Ergebnissen gekommen. Insofern ist natürlich auch fraglich, inwieweit oder ob man überhaupt in diesem Fall sagen kann, C14 liefere "gute Ergebnisse". Und wie gesagt benutzten ja auch längst nicht alle Historiker die entsprechenden Ergebnisse mit Begeisterung, wenn sie sie denn überhaupt erwähnen.eden schrieb:Das die C14 Methode Problematisch ist, wurde relativ schnell erkannt.
Das Problem liegt darin, das je weiter man in die Vergangenheit zurück geht, der mögliche Fehler immer größer wird. Das heißt: Im Mittelalter ist diese Methode sehr wohl zu gebrauchen und liefert gute Ergebnisse (siehe Datierung des Turiner Grabtuchs), aber sehr alte Proben schwanken teils um meherere Jahrhunderte.
Zudem solte man bedenken, dass mit C14 lediglich bestimmt werden kann, dass ein Objekt soundso alt plus/minus x Jahre ist. Selbst wenn man ein gutes Funktionieren dieser Methode unterstellt wird es daher schwierig, damit die These zu wiederlegen. Würde ein Objekt mittels C14 auf ein Alter vor heute von ca. 1150 Jahren (+/- 100) geschätzt, würde es also ca. auf das Jahr 850 datiert. Alleine schon wegen des Unsicherheitsintervalls wäre jedoch auch eine Entstehung am Anfang des (auch nach Illig realen) 10. Jahrhunderts möglich oder unter Berücksichtigung der These um 600 (2000-1150-300 (+/- 100)).
Ja, so hab ich das in etwa auch im Kopf. Nur ist der Anhaltspunkt eben zu grob, um Illig damit widerlegen zu können.Infolge dessen liefert diese Datierungsmethode nur einen verhältnismäßig groben Anhaltspunkt. Das theoretische Maximum der C14 Methode liegt bei 50000 Jahren.
Wie kommst du auf das "anscheinend" gute Funktionieren?Die Auswirkungen von Umwelteinflüssen versucht man durch Kalibrierdaten und daraus abgeleitete Kalibriergraden auszugleichen. Das klappt anscheinend ziemlich gut.
Die Ergebnisse sind so gut, dass sich Datierungen für ein und dasselbe Objekt (ich glaube, beim "Karlsthron" war es auch so, der wurde nämlich zunächst auf "um 900" geschätzt) trotz gleichbleibender Methode um Jahrhunderte verschieben. Und auch hier gibt es durchaus grundsätzliche Argumente gegen die Methode. Man sollte sich nicht von naturwissenschaftlicher Scheingenaugikeit täuschen lassen.Dendrochronologische Daten liefern ein genaueres Ergebnis als Radiokarbondaten, wenn man genug intaktes Holz vorfindet.
Ja ist prima, wenn man nur wenig Material benötigt, doch was nützt das, wenn das Ergebnis falsch ist oder wenn das Zuständige Institut die Apparturen nicht anwenden kann oder will (Protsch)?Für eine C14 Analyse braucht man oft nur wenige mg an organischem Material, deshalb ist auch so bedeutend.
Nein, das wird durchaus nicht unter den Teppich gekehrt (genau diese Art der Argumentation wollte ich ursprünglich anprangern: Man kennt die Argumentation der Gegenseite zwar nicht wirklich, tut aber so und widerlegt sie dann natürlich gekonnt, weil man vermutlich - bewußt oder unbewußt - der Meinung ist, dass die ja eh Unrecht haben müssen). Sowohl im Buch als auch in diversen Artikeln wird darauf hingewiesen und gleichzeitig auf die Problematik hingewiesen, dass diese Zeit nur dünn abgedeckt ist, dass aufgrund der Lücke auch andere Baumarten zugelassen wurden, dass mit C14 vordatiert wurde, dass...Das auch in dem Blöss und Niemitz angesprochene Problem der "Lücke" zwischen verschiedenen Dendroreihen ist eigentlich auch nur ein Scheinargument. Soweit ich weiß hat man in den best dokumentiertesten Zeiträumen Daten von 300-500 Hölzern und in den Zeiten der "Lücke" nur zwischen 30-100. Aber eine Verbindung besteht und das wird von den Autoren (soweit wie ich das Buch bis jetzt las) unter den Teppich gekehrt.
Würden sie es verschweigen, hätten sie wohl auch kein Buch über das Thema schreiben können, das wäre wohl eher ein dünnes Heftchen geworden. ;-)
Was wäre interessant? Die Argumente aufzulisten? Wir gesagt, wenn gewünscht mach ich das. Vielleicht sollte dafür jedoch ein neuer Thread eröffnet werden. Und natürlich ersetzt so ein Forum nicht eine merhundertseitige Argumentation. Kann aber ein paar Tage dauern.Währe doch sicher mal interessant.
MfG
Fabcaesar
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