Und Goten und Engländer haben dann das "Windauge" unabhängig von einander erfunden, denn meines Wissens war der Kontakt zwischen Sachsen, Angeln und Goten auf der anderen Seite doch wohl sehr sporadisch.
Was spricht denn deiner Auffassung nach dagegen, dass es sich schlicht um ein gemeingermanisches Wort handelt?
naja, das sächsische Langhaus hat keine Fenster,
Und das kannst du aus dem archäologischen Befund Pfostenlöcher so bestimmt sagen?
nun, "sächsisches Langhaus" mag der verkehrte Ausdruck sein, aber wie heißt ein Bau in Niedersachsen, genauer Wendhausen bei Braunschweig, von 16xx?
Wilfried, mich interessieren keine Gebäude von Sechzehnhundertpiependeckel. Mich interessiert, wie du aus einer Reihe von Pfostenlöchern ablesen kannst, dass diese Gebäude keine Fenster hatten und damit einen gemeingermanischen Ursprung des Wortes "Windauge" ausschließt.
Aber es spricht für mich einiges dafür, das beide, Goten wie Angelsachsen die "Lüftungslöcher zum Rausgucken" unabhängig von einander "Windauge" nannten.
Bodder bei die Fische: Was genau?
Die Abtrennung Vieh/Wohnung war erst im 18/19, Jhdt erfolgt, und auch dann erst kamen die Fenster und die Gaube im Obergeschoß drauf.
Ein Abtrennung von Vieh und Wohnung gab es durchaus auch schon vorher, aber das ist hier unerheblich. Woher weißt du, dass es vorher keine Fenster gab? Wieso kannten die Goten dieses Wort, wieso hatten bzw. haben die Skandinavier und Engländer dasselbe Wort?
Und ich glaue, mal gelesen zu haben, das in Südengland ??? auch noch so eine Hütte stand. Mit ähnlicher Baugeschichte. Also Fußpfette statt Pfostenlöchern auf Feldsteinfundament, 4 Ständerbau, Dach bis ~180 cm über den Boden runtergezogen. In beiden Häusern waren im Ursprung keine Fenster.
Was du glaubst gelesen zu haben, führt uns nicht weiter. Wer sagt, dass die Leute keine Fenster kannten?
Das altsächsische Wörterbuch von Koebler kennt nach meiner Recherche keine Entsprechung für Fenster und Deutsch-Altenglisch liefert eag(th)ryl, also nix mit Window, und im Afrikaans und niederdeutsch ist´s F(v)inster.
Was nicht aufgeführt ist, weil es vielleicht nicht belegt ist, ist also inexistent?
Da drängt sich mir die Vermutung auf, das das Fenster nicht mit den Angelsachsen über den Kanal gefahren ist, sondern unabhängig auf beiden Seiten eingebaut wurde. Also nach ~400 n.Chr. Wäre es ein gemeingermanisches Wort, nun, dann müßte sich das "Fenster " im Niederdeutschen und den verwandten Sprachen auch als "Windauge" entsprechend finden.
Im Althochdeutschen war das Wort Fenster nachweisbar
augadoro. Ich weiß nicht, ob du dieses Wort schon mal gehört hast. Ich jedenfalls nicht. Und wenn du mal den Versuch machst und die Leute auf der Straße fragst, wie häufig sie im Jahr ihre "Augentüren" putzen, wirst du sicher nur Unverständnis ernten, wahrscheinlich sogar für plemplem gehalten.
Was sagt uns das also über Worte? Sie kommen uns sie gehen, sie werden ersetzt und gehen verloren. Der synchrone Sprachstand im Deutschen und Niederländischen sowie deren Tochtersprachen (wie dem Afrikaans) ist also schlicht unerheblich für die Existenz oder Nichtexistenz des Wortes im Gemeingermanischen. Es bleibt der Befund bestehen, dass das Wort sowohl im Ostgermanischen als auch im Nordgermanischen und in einer Variante im Westgermanischen (nämlich im Althochdeutschen) nachgewiesen ist.
Und vor allem auch im altsächsischen und altenglischen. Dem scheint aber nicht so. naja, und das Goten und Angelsachsen keinen engen Kulturaustausch gepflegt haben können, liegt einfach an der räumlichen und "zeitlichen" Entfernung
Danach hat keiner gefragt und das hat auch niemand angezweifelt. Gefragt ist, warum du ausschließt, dass es sich bei
Windauge um ein gemeingermanisches Wort handelt. Bisher kannst du mit deiner Argumentation nicht überzeugen.
Vorsicht, auch die Fenster, besonders die aus Glas, kamen mit den Römern! So mit waren die überall vorhanden wo die Römer waren! Dafür gibt es genügend archäologische Belege.
"Windaugen" oder "Windtüren" waren sicher keine Glasfenster, denn wie der Name sagt, waren sie offen für den Wind.
Nun sind ja alle "Sachsen", jedenfalls die echten, erstens ein bisschen spleenig und zweitens sehr schwer von Neuerungen zu überzeugen.
Ob das für alle gilt, weiß ich nicht...