Film über Beziehungen der Europäer mit den Japanern im Mittelalter/Frühe Neuzeit

Ja, hab ich auch gesehen. Mal sehen, wo es gezeigt wird. Sieht auf jeden Fall interessant aus, auch wenn ich vom Glauben abfalle, wenn sie an Chamberlain als Blackthorne rankommen.
 
Ich falle schon vom Glauben ab, wenn ich das hier lese:
Japan im 16. Jahrhundert. Während die Japaner:innen mit den Europäer:innen im Krieg stehen, merkt König Yoshii Toranaga wie sich ein Bürgerkrieg innerhalb der Bevölkerung anbahnt.
Wahrhaftig? Europäerinnen haben gegen Japanerinnen gekämpft?

Um was für einen "Krieg" geht es hier überhaupt? Ich kenne die Buchvorlage nicht, aber bei Disney schwant mir Übles, was die Historizität angeht.
 
Zumindest optisch scheint diese Serie ganz ansprechend zu geraten. Trotzdem meine ich, dass man keine Neuverfilmung braucht. (Aber immerhin … In Zeiten, in denen es alle paar Jahre Remakes und Reboots immer wieder derselben Stoffe gibt, hat man sich eh ziemlich lange damit Zeit gelassen.)

Einen Krieg zwischen Japanern und Europäern (ob männlich oder weiblich), im Sinne zweier konträrer Seiten, gab es nicht. Die Bezeichnung „Daimyo“ wird im Deutschen normalerweise mit „Fürst“ wiedergegeben, nicht mit „König“. Letzteres ist absurd, dann hätte es in Japan von Königen nur so gewimmelt.
 
1565 das Seegefecht in der Fukuda-Bucht, wo portugiesische Karracken Opfer innerjapanischer Rivalitäten wurden.
 
Dieses Seegefecht fand aber deutlich vor dem Handlungszeitraum von „Shogun“ statt, und es handelte sich nicht um einen Krieg zwischen „Japanern“ und „Europäern“.
 
Wenn die neue Serie da nicht i-was absurdes erfindet, meinen die das Vorgehen gegen christliche Missionare, bzw die Intrigen des Jesuitenordens, dagegen einen Aufstand anzuzetteln. Das wird ein wenig in der alten Serie, mehr im Buch thematisiert. Fragt mich nicht, inwieweit die Pläne der Jesuiten historisch, historische Spekulation oder reine Erfindung sind. Eine Bekämpfung des Christentums inkl Hinrichtungen sowohl von Missionaren als auch japanischen Konvertiten gab es jedenfalls in der Zeit wirklich.

Naja, dass der Text Schrott ist zeigt schon, dass die Handlung von Buch & Serie 1600 beginnt. "Japan im 16. Jh.", okay...
 
Gedreht wurde die neue Serie übrigens in Kanada, also sind die Statisten wohl eher chinesischer als japanischer Herkunft.
 
Es gibt den Film "Silence" von Martin Scorse, aus dem Jahr 2015:
Kunst + Film: Silence

Und vor vielen vielen Jahren gab es einmal in einem der 3. Programme einen portugiesischen Fernsehfilm, vielleicht auch von Paolo Rocha (Gott sei dank in verständlichem Portugiesisch), über Portugiesen, die im Japan des 17. Jahrhundert lebten, isoliert und verloren in einer fremden und doch hoch entwickelten Kultur.

Empfehlenswert ist die Wikipedia-Seite über die faszinierenden portugiesisch-japanischen Beziehungen, auch die dortigen Quellenverweise, und das Kapitel über Filme wie :
Portugaru San – O Sr. Portugal em Tokushima
Japanisch-portugiesische Beziehungen – Wikipedia
 
Zuletzt bearbeitet:
Zumindest optisch scheint diese Serie ganz ansprechend zu geraten.
Ich hab noch keine ganze Folge gesehen, nur ein paar Clips auf yt, aber was mir auffällt: Die Schauplätze, Kostüme, Rüstungen etc sehen schon ziemlich gut aus, aber warum ist alles so farblos & grau in braun? Ich mein, dass erinnert mich irgendwie an "Das Schloss im Spinnwebwald", und das war ein Schwarz-Weiß-Film...
 
Das ist der sogen. "Mittelalterfilter":
Um diese Inhalte anzuzeigen, benötigen wir die Zustimmung zum Setzen von Drittanbieter-Cookies.
Für weitere Informationen siehe die Seite Verwendung von Cookies.
 
Dann ist das der erste Japan-Film, bei dem mir das so stark auffällt (Schwarz-Weiß außen vorgelassen). Die alte Shogun-Serie, aber auch Farbfilme von Kurosawa sind da bunter. Von Animes mal ganz zu schweigen... ;)
 
Das mit dem Mittelalterfilter ist aber auch keine Notwendigkeit. Gab immer Filme, die in der Vergangenheit spielten (oder in einer Fantasy-Version davon) und die das nicht gemacht haben. Bei der neuen Shogun-Serie versteh ich es schlicht nicht. Das grau-in-grau soll doch die (angeblich authentische) Ärmlichkeit des Mittelalters abbilden. Shogun hat aber eine durchaus üppige Ausstattung, die eben nicht so wirkt; außer in der Farbgebung.
 
Der Schmied und Requisiteur Tod Todeschini hat in einem Q&A auf seinem Youtube-Kanal mal erklärt, dass Filmemacher heute auf opulente Kostüme und dergleichen meist verzichten würden, weil sie glaubten, das würde vom Schauspiel ablenken und es dem Publikum erschweren, dem Plot zu folgen. Außerdem würde die Erwartungshaltung des Publikums die Kreativität einschränken. Todeschini, der sonst mit der Wallace Collection zusammenarbeitet und ausgezeichnete authentische Repliken historischer Waffen und Rüstungen selbst herstellt, wurde z.B. sehr für seine Arbeit an 'Ironclad' kritisiert. Auf diesem Film liegt ja ein ganz besonders starker "Mittelalterfilter". Ihm zufolge bekamen die historischen Berater und er am Set zu hören, das Publikum würde sich das Mittelalter dreckig und primitiv vorstellen, also würde man es genauso zeigen.
 
Zurück
Oben