Flottenpolitik von Wilhelm II.

Armin

Mitglied
Hallo erstmal,
ich habe mich heute hier im Forum angemeldet, und mich ein wenig umgeguckt, und bin davon überzeugt dass mir jemand hier helfen kann, da es schon einen ähnlichen Thread zu diesem Thema gibt.


Also...Ich bin z.Zt in der 9ten Klasse eines Gymnasiums, und bin eigentlich sehr gut in der Schule. Ich habe heute meinen Geschichte-Lehrer nach einem Referat gefragt, und er meinte zu mir ich solle ein Referat zum Thema "Flottenpolitik von Wilhelm II - Englands Reaktionen" machen.

Ich habe mich heute intensiv im Internet (Google :yes:) über dieses Thema informiert, und habe auch einige interessante Links gefunden, nun bin ich auf dieses Forum gestoßen, und wollte Fragen, ob mir jemand hier irgendwie helfen kann. Seien es Tipps, Links oder Hinweise, was auch immer...ich nehme jede Hilfe dankend an.

Falls jetzt jemand denkt, dass ich keine Lust habe selber zu recherschieren, und ich einfach nur alles "vorgekaut" haben will, muss ich sagen dass es nicht so ist.
Ich möchte einfach nur ein perfektes Referat machen^^

Einige Fragen die ich habe wären:

Was hat Wilhelm II denn genau getan?
ich habe es so verstanden, dass er einfach nur eine kaiserliche flotte eingeführt hat, und england damit provoziert hat, da england nicht wollte, das ein anderes Land eine stärkere Flotte hat, und das so schon seid langer zeit war.

Worauf kann ich in meinem Referat die Schwerpunkte legen?
ich verstehe nicht ganz, wie ich mit diesem thema eine ganze unterrichtsstunde füllen soll...?!


Allso, ich wäre über eure Hilfe sehr erfreut.
 
Zuletzt bearbeitet:
Nun zu deiner ersten Frage:

Wenn ich mich recht erinnere wollte Willhekm II. eine Flotte aufbauen, welche für die Briten nicht ohne Risiko angreifbar war( http://de.wikipedia.org/wiki/Risikoflotte ), die also eine Art Schutz zur See für das Reich bedeutete und natürlich auch für die Kolonisierung wichtig war.


Zu Nr. 2:

Ich würde wahrscheinlich auf das Wettrüsten (http://de.wikipedia.org/wiki/Deutsch-Britisches_Wettr%C3%BCsten) und dessen Folgen(hauptsächlich politisch und wirtschaftlich) für die beiden Staaten eingehen. Wenn das noch nicht reicht kann man auch noch auf die Skagerakschlacht 1916 eingehen und vielleicht auch noch auf die Propaganda zur wilhelminischen Zeit in Deutschland mit bezug auf die Flotte.
 
Wie wärs mit

Admiral von Tirpitz?
Der war schliesslich massgeblich am Aufbau der Flotte beteiligt. Der hat übrigens auch ein Buch darüber geschrieben. Darin wird einerseits recht-gefertigt, warum das denn überhaupt notwendig ist ("Nur eine Hochseeflotte ist ein wirksamer Küstenschutz") und auf der anderen Seite wird das Vorgehen beim Aufbau der Flotte geschildert. Zum ersten mal wohl mit wissenschaftlichen Methoden. Es wurden auch Beschussversuche durchgeführt, die zu einer wesentlich effektiveren Panzerung führten.

Es zeigte sich dann in der Skagerakschlacht, dass das Vorgehen erfolgreich war.

Es sollte natürlich hinterfragt werden, ob die etwas naive Begründung von Tirpitz wirklich alles war. Oder ob man doch eher beim internationalen Machtpoker um die Kolonien sich ein grösseres Stück erstreiten wollte...
 
kleinerKurfürst schrieb:
Admiral von Tirpitz?
Der war schliesslich massgeblich am Aufbau der Flotte beteiligt. Der hat übrigens auch ein Buch darüber geschrieben. Darin wird einerseits recht-gefertigt, warum das denn überhaupt notwendig ist ("Nur eine Hochseeflotte ist ein wirksamer Küstenschutz") und auf der anderen Seite wird das Vorgehen beim Aufbau der Flotte geschildert.

Etwas genauer:
Tirpitz übergab am 25.1.1900 den Reichstag pläne für eine neune Flottenvorlage, die vom
8.-10.2 in ertster lesung beraten wurde.
Es folgten 27.3 bis 16.5. Kommisionsberatung (Lösung der finanziele Probleme). In der Begründung hieß es in der Reichvorlage "...Deutschland muss eine so starke Schlachtflotte besitzen, daß ein Krieg auch für den Seemächtigsten gegner mit derartigen gefahren verbunden ist, daß seine eigene Machtstellung in frage gestellt wird...."
Damit war der Risikogedanke formuliert. Tirpitz selbst drückte dies so aus
"Die Flotte müsse so eingerichtet werden, daß ihre höchste Kriegsleisung in einem Verteidigungskriege auf der Nordsee in einer Seeschlacht liege- was wi anstrebten war so stark zu sein, daß auch für die gewaltige Übermacht der englische Flotte das anbinden mit uns ein gewisses Wagnis bedeuten sollte. Hierin lag die politische Defensive ebenso wie der taktische Wille zur Schlacht in einem Verteidigungskriege (Risikogedanke)"

Nachzulesen ist das in
Die deutschen Kriegsschiffe Band1 von Hans H.Hildebrand Albert Röhr und Hans-Otto Steinmetz
http://www.geschichtsforum.de/showpost.php?p=62011&postcount=9
 
Danke!

Danke erstmal für die Hilfe, ich werde mir die beiden Seiten von der ersten Antwort gleich mal anschauen.

Ich verstehe es immernoch nicht ganz, ich soll also eine ganze Stunde damit rum kriegen? Mein Lehrer muss sich doch was dabei gedacht haben :grübel:

PS.: Echt cool dass mir sooo viele Leute so schnell helfen! :hoch: :yes:
 
Armin schrieb:
Ich verstehe es immernoch nicht ganz, ich soll also eine ganze Stunde damit rum kriegen? Mein Lehrer muss sich doch was dabei gedacht haben :grübel:

Die Erfahrung zeigt, daß man am besten Zeit "schindet", wenn man schöne Bilder, Tabellen und Übersichten bringt.;) Da bieten sich m.E. die vergleichenden Flottentabellen KWII´s an und vielleicht auch ein paar technische Details (nicht zu! technisch werden..) über Begriffe wie Dreadnoughts und so...

http://de.wikipedia.org/wiki/Dreadnought
 
Schau mal hier unter "Flottenpolitik des deutschen Reiches"
war schon mal Thema

Grüße Repo
 
Armin schrieb:
...
ich habe es so verstanden, dass er einfach nur eine kaiserliche flotte eingeführt hat, und england damit provoziert hat, da england nicht wollte, das ein anderes Land eine stärkere Flotte hat, und das so schon seid langer zeit war...

Zur englischen Sicht der Dinge findest du eine Reihe interessanter Links unter den Suchbegriffen "Two-Power-Standard".
 
Armin schrieb:
Ich verstehe es immernoch nicht ganz, ich soll also eine ganze Stunde damit rum kriegen? Mein Lehrer muss sich doch was dabei gedacht haben :grübel:
Darüber würde ich mir am wenisgten Sorgen machen. Wenn Du ordentlich Material zusammenträgst, wirst Du Dich wundern, wieviel Zeit Du für Dein Referat brauchen wirst.
 
So, das waren ja schonmal massenweise gute Tipss.
Ich habe mal ein wenig im Internet Recherschiert, und folgende Seiten gefunden:


http://mitglied.lycos.de/TicoFluck/schiff/Flotte1.html
http://mitglied.lycos.de/TicoFluck/schiff/Flotte1.html

http://de.wikipedia.org/wiki/Kaiser_Wilhelm_II.#Flottenpolitik

http://de.wikipedia.org/wiki/Kaiserliche_Marine

http://geschichtsverein-koengen.de/WilhelmZwei.htm

http://www.dhm.de/lemo/html/kaiserreich/aussenpolitik/kolonien/

http://www.geocities.com/CollegePark/Library/9546/kolonie.htm


http://www.dhm.de/lemo/html/biografien/WilhelmII/


http://www.wcurrlin.de/links/basiswissen/basiswissen_kaiserreich_innen_und_aussenpolitik.htm


http://www.novemberrevolution.de/maintext.php?cap=1weltkrieg

http://www.marlesreuth.de/wilhelm2_kaiser_koenig_preussen_1859.html


http://66.249.93.104/search?q=cache:MrHDZ7QAXegJ:webdoc.sub.gwdg.de/edoc/p/fundus/4/duehrkohp.pdf+Wilhelm+II+Flottenpolitik&hl=de&client=firefox-a

http://www.hdbg.de/bup/c/c12f.htm

http://de.wikipedia.org/wiki/Dreadnought

http://de.wikipedia.org/wiki/Risikoflotte

http://de.wikipedia.org/wiki/Deutsch-Britisches_Wettr%C3%BCsten


Ich denke mal, dass ich daraus größtenteils der Inhalt meines Referates ergeben wird. Aber ich werde wie ihr schon gesagt habt, mich nach schönen Bildern/Tabellen umschauen:rofl:

Wenn jemand Zeit hat kann er sich ja ein oder zwei Seiten davon anschauen, und sagen ob die seriös sind, also ob die Infos richtig sind. (Nur ganz grob, damit ich weiß, dass die Infos nicht "erfunden" sind)




Heute werde ich wieder mit meinem Lehrer sprechen, und ihm erzählen, was ich so bis jetzt herausfinden konte, dann bespreche ich alles nochmal mit ihm, damit ich mich an die Ausarbeitung machen kann.:D
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich weiß nur soviel, dass wir der Flottenpolitik unseres lieben Wilhelm die sogenannte Kolonialwarensteuer verdanken, die sich heute z.B. Kaffeesteuer nennt.

Sie wurde eingeführt, um den Flottenbau und den Schutz der Kolonien zu finanzieren. Da man jedoch eine einmal eingeführte und etablierte Steuer nur ungern abschafft, hat man dieser nur neue(n) Namen gegeben...
 
Wirklich? Klingt erstaunlich, das ist echt komisch....
Also dass sie so alte Steuern nicht mal ändern^^:autsch:
 
Lungos schrieb:
Ich weiß nur soviel, dass wir der Flottenpolitik unseres lieben Wilhelm die sogenannte Kolonialwarensteuer verdanken, die sich heute z.B. Kaffeesteuer nennt.

Sie wurde eingeführt, um den Flottenbau und den Schutz der Kolonien zu finanzieren. Da man jedoch eine einmal eingeführte und etablierte Steuer nur ungern abschafft, hat man dieser nur neue(n) Namen gegeben...

Ja? Ich kenne das von der Sektsteuer...?

http://www.sekt.com/sekt/steuer.
 
Mit der Kaffeesteuer habe ich mich wohl ein kleines bisschen vertan:rotwerd:

Die Kaffeesteuer wurde - wie ich herausfand - vom Alten Fritz eingeführt. Er wollte seinen Untertanen den Gefallen an dem bitteren Getränk vermießen.

Die Kaffeesteuer wurde zwar zur Finanzierung der Flotte und dem Schutz der Kolonien herangezogen, allerdings wurde die Kaffeesteuer dafür nur stark erhöht!
 
Lungos schrieb:
Mit der Kaffeesteuer habe ich mich wohl ein kleines bisschen vertan:rotwerd:

Na, das macht doch nichts! Denn deine folgenden Ausführungen sind genauso falsch... :autsch:
Lungos schrieb:
Die Kaffeesteuer wurde - wie ich herausfand - vom Alten Fritz eingeführt. Er wollte seinen Untertanen den Gefallen an dem bitteren Getränk vermießen.

Die Kaffeesteuer wurde zwar zur Finanzierung der Flotte und dem Schutz der Kolonien herangezogen, allerdings wurde die Kaffeesteuer dafür nur stark erhöht!

Kaffeezölle gibt es in Europa (und auch in Preußen) seit dem 17. Jahrhundert; Friedrich d. Gr. führte 1781 ein staatliches Kaffeemonopol ein, das jedoch ganz andere (fiskalische) Zwecke verfolgte als den von dir dargestellten Sachverhalt. Wegen mangelnden Erfolges wurde dieses staatliche Kaffeemonopol bereits 1787 wieder aufgegeben.

Im Deutschen Kaiserreich wurde im Zuge der Reichsfinanzreform 1909 auch der Kaffeezoll wieder angehoben; ob die zusätzlich eingenommenen Beträge tatsächlich für den Schutz der Kolonien verwendet wurden, sei einmal dahingestellt...

Eine Kaffeesteuer als sog. Verbrauchssteuer gibt es in Deutschland erst seit 1948.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hm...so richtig weitergekommen bin ich noch nicht.
Ich finde einfach zu wenig Informationen zu dem Thema, die ich Vortragen könnte...das ist das Problem...:confused:
 
Armin schrieb:
Wenn jemand Zeit hat kann er sich ja ein oder zwei Seiten davon anschauen, und sagen ob die seriös sind, also ob die Infos richtig sind. (Nur ganz grob, damit ich weiß, dass die Infos nicht "erfunden" sind)
http://de.wikipedia.org/wiki/Kaiser_Wilhelm_II.#Flottenpolitik
stimmt sicher alles zu 99 %
das is eine tolle idee wikipedia an sich und wie dieser artikel geschrieben ist, so klingt es sehr seriös :)
geh in eine bibliothek, dann hast du 100 % ;)

armin schrieb:
Heute werde ich wieder mit meinem Lehrer sprechen, und ihm erzählen, was ich so bis jetzt herausfinden konte, dann bespreche ich alles nochmal mit ihm, damit ich mich an die Ausarbeitung machen kann.:D

wie lange soll es denn gehen?
und was hat er gesagt?
 
Das Referat soll 1 Schulstunde lang sein.
Vortragen muss ich wohl in der 2ten Januar-woche.
Er meinte dass ich mit dem was ich gefunden habe durchaus nen Vortrag hinkriegen müsste^^
 
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