Fragen zum Unabhängigkeitskrieg

Jefferson

Neues Mitglied
Hallo!
Ich habe mal wieder eine Frage, genauer genommen drei Fragen

Die erste: Unter welchen Vorausetzungen kann es Kolonien gelingen, einen unabhängigen Staat zu gründen?

Die zweite: Welche Ursache des Unabhängigekeitskrieges ist die entscheidene zur Gründung der USA?

Die dritte: [FONT=&quot]
Die Sklaven veränderten sozusagen grundlegend die soziale Struktur der Pflanzerkolonien[/FONT].

Warum veränderten sie denn die soziale Struktur der Pflanzerkolonien?

Ich würde mich freuen, wenn jemand antworten könnte!
Schon einmal danke im voraus!
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Jefferson.

Zur ersten:
Meiner Meinung nach müssen Kolonien es schaffen, die
bestehende Kolonialregierung durch eine souveräne eigene
Regierung zu ersetzen.
Dazu braucht es eine Hierarchie im "Volke" d.h. unter den
Einwohnern der Kolonien, ein Nationalbewusstsein und die
Kraft den Aufstand gegen die Kolonialherren zu wagen.

Zur zweiten:
Ich denke der Punkt an dem es den Siedlern zu viel wurde
waren die Steuererhöhungen Englands. Die exorbitanten Abgaben
brauchte England für seine Kriege und sah in den Siedlern
das nötige Potenzial zum Ausbeuten. Ergo beschloss der Kontinental-
kongress am [FONT=Verdana, Arial, Helvetica, sans-serif]10. Mai 1775 sich von England zu trennen.

Zur dritten Frage kann ich nicht wirklich viel sagen, dafür
habe ich mich noch zu wenig damit beschäftigt.

Lg Ezio :winke:
[/FONT]
 
Ohne die Sklaven hätte man im Süden nicht die arbeitsintensive Baumwolle und den Tabbak anbauen können .
Ohne den grossflächigen Anbau und Export wären die grossen Plantagen nicht entstanden, der Süden wäre nicht reich geworden und hätte keinen Grund gehabt sich aus Angst diesen Reichtum zu verlieren von den USA abzuspalten , es also keinen Bürgerkrieg gegeben .
 
Hallo Jefferson.

Zur ersten:
Meiner Meinung nach müssen Kolonien es schaffen, die
bestehende Kolonialregierung durch eine souveräne eigene
Regierung zu ersetzen.
Dazu braucht es eine Hierarchie im "Volke" d.h. unter den
Einwohnern der Kolonien, ein Nationalbewusstsein und die
Kraft den Aufstand gegen die Kolonialherren zu wagen.
Und es muss wohl geistige Väter des Ganzen geben und die gab es mit Franklin und Thomas Paine usw. zu Hauf. Warum ist auch klar. Viele meinten sicherlich, dass es in Amerika Chancen gibt, die es in Alteuropa nicht gab und daher gingen eben auch viele Abweichler, nicht nur religiöse, dorthin.

Diese Abbildung hier passt eigentlich ganz gut dazu: http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Thomas_Paine_caricature.jpg
 
Zuletzt bearbeitet:
Und ein "Krieg" bzw. eine Abspaltung wird nicht selten auch durch die Umstände entschieden. Will heissen: Wie sieht es mit dem Nachschub aus? In welchem Gebiet wird gekämpft, bieten geographische Kenntnisse eventuell die entscheidenen Vorteile? Stehen die Siedler hinter den "Separatisten"?
 
Und ein "Krieg" bzw. eine Abspaltung wird nicht selten auch durch die Umstände entschieden. Will heissen: Wie sieht es mit dem Nachschub aus? In welchem Gebiet wird gekämpft, bieten geographische Kenntnisse eventuell die entscheidenen Vorteile? Stehen die Siedler hinter den "Separatisten"?
Und vor allem hatten viele Siedler ja als Milizionäre im French and Indian War bereits militärische Erfahrung gesammelt.
Das gehört freilich auch in 1. hinein.
Erfolge machen auch tapfer. Sie haben ihre Rolle bei den Kämpfen ja auch sicherlich wahrgenommen.

Ansonsten ist es klar. Die Ansichten der Vordenker, die meinst Du wohl mit "Seperatisten" müssen auch auf fruchtbaren Boden fallen und letztlich braucht eine Bewegung auch Mitläufer, Leute, die vielleicht nicht so arg begeistert sind, aber dennoch mitmachen, statt ganz passiv zu bleiben. Denn sonst verläuft sowas ja auch im Sande oder wird rasch unterdrückt - siehe Irland.
 
Ansonsten ist es klar. Die Ansichten der Vordenker, die meinst Du wohl mit "Seperatisten" müssen auch auf fruchtbaren Boden fallen und letztlich braucht eine Bewegung auch Mitläufer, Leute, die vielleicht nicht so arg begeistert sind, aber dennoch mitmachen, statt ganz passiv zu bleiben. Denn sonst verläuft sowas ja auch im Sande oder wird rasch unterdrückt - siehe Irland.
Ja, mit Separatisten meine ich die, die aktiv für eine Abspaltung und Unabhängigkeit eintreten.
 
Hallo!
Ich habe mal wieder eine Frage, genauer genommen drei Fragen

Die erste: Unter welchen Vorausetzungen kann es Kolonien gelingen, einen unabhängigen Staat zu gründen?

Die zweite: Welche Ursache des Unabhängigekeitskrieges ist die entscheidene zur Gründung der USA?

Die dritte:
[FONT=&quot]Die Sklaven veränderten sozusagen grundlegend die soziale Struktur der Pflanzerkolonien[/FONT].

Warum veränderten sie denn die soziale Struktur der Pflanzerkolonien?

Ich würde mich freuen, wenn jemand antworten könnte!
Schon einmal danke im voraus!


Apologeten der Sklaverei in den "Cotton- States" verwiesen ja gerne auf die Notwendigkeit dieser "certain institution" wie Thackary die Sklaverei nannte. Tatsächlich aber kam die Sklaverei nur einer ganz dünnen Minderheit zugute. Bis zum letzten Drittel des 18. Jahrhunderts wurde die Arbeit auf Tabak- und Reisplantagen in den Carolinas oder in Virginia von Indentured Servants verrichtet oder von weißen Kleinfarmern, die sich keineswegs zu vornehm waren, schwere körperliche Arbeiten zu verrichten. Tatsächlich macht Sklaverei arm, nicht nur die Sklaven, sondern auch Kleinbauern, die ihre Erträge nicht verkaufen konnten. Der Siegeszug von "King Cotton" verschärfte die Probleme noch, indem die Großgrundbesitzer ihre Gewinne nicht in Maschinen, sondern in noch mehr Sklaven und noch mehr Land investierten. Das wäre auch der Fall gewesen, wenn es keine rassistisch motivierte Sklaverei und 3 Millionen weiße Sklaven gegeben hätte.
 
Der Siegeszug von "King Cotton" verschärfte die Probleme noch, indem die Großgrundbesitzer ihre Gewinne nicht in Maschinen, sondern in noch mehr Sklaven und noch mehr Land investierten.
Also ist mal wieder die Mode an allem schuld. :still:

Was meinst Du mit "Maschinen"?
Ich dachte die Problematik mit den Maschinen war, dass die Baumwolle grundsätzlich nicht zum Endprodukt in Amerika verarbeit wurde. Das geschah dann oft in Übersee und viele Vertreter der Oberschicht kleideten sich ohnehin im Mutterland direkt ein oder bezogen von dort die fertigen Stoffe.

Sieht man das Aufblühen der Baumwollverarbeitung in Mittel- und Westeuropa, ja auch hier in Südwestdeutschland, aber auch in der Schweiz, ist es ganz klar, dass im Rohstoffland scheinbar kaum weiterverarbeitet wurde.[1]

[1] Mal von dem home-spun-"Plunder" abgesehen, welchen irgendwelche Hinterwäldler vielleicht trugen.:still:
Die modische oder unmodische amerikanische Oberschicht, die Talleyrand z.B. auch lächerlich fand, wäre ja beinahe einen eigenen Thread wert.:still:
 
Zuletzt bearbeitet:
Also ist mal wieder die Mode an allem schuld. :still:

Was meinst Du mit "Maschinen"?
Ich dachte die Problematik mit den Maschinen war, dass die Baumwolle grundsätzlich nicht zum Endprodukt in Amerika verarbeit wurde. Das geschah dann oft in Übersee und viele Vertreter der Oberschicht kleideten sich ohnehin im Mutterland direkt ein oder bezogen von dort die fertigen Stoffe.

Sieht man das Aufblühen der Baumwollverarbeitung in Mittel- und Westeuropa, ja auch hier in Südwestdeutschland, aber auch in der Schweiz, ist es ganz klar, dass im Rohstoffland scheinbar kaum weiterverarbeitet wurde.[1]

[1] Mal von dem home-spun-"Plunder" abgesehen, welchen irgendwelche Hinterwäldler vielleicht trugen.:still:
Die modische oder unmodische amerikanische Oberschicht, die Talleyrand z.B. auch lächerlich fand, wäre ja beinahe einen eigenen Thread wert.:still:


Ich dachte eigentlich weniger an Maschinen, die das Endprodukt verarbeiten, als an Maschinen zum Pflücken. Wenn ich mich recht entsinne, wurde bereits um 1850 ein erstes Patent für eine Baumwollpflückmaschine angemeldet, dennoch sollte es fast hundert Jahre dauern, bis sich Maschinen bei der Baumwollernte durchsetzen sollten. In vielen Ländern wird ja heute noch Baumwolle von Hand gepflückt. Menschliche Arbeitskraft war/ ist offenbar immer noch billiger, als die Anschaffung und Wartung von geeigneten Maschinen.
 
Ich dachte eigentlich weniger an Maschinen, die das Endprodukt verarbeiten, als an Maschinen zum Pflücken. Wenn ich mich recht entsinne, wurde bereits um 1850 ein erstes Patent für eine Baumwollpflückmaschine angemeldet, dennoch sollte es fast hundert Jahre dauern, bis sich Maschinen bei der Baumwollernte durchsetzen sollten.
Und ich dachte jetzt eher an die Zeit um 1775.
 
Ich dachte eigentlich weniger an Maschinen, die das Endprodukt verarbeiten, als an Maschinen zum Pflücken.

Nicht nur Baumwollpflückmaschinen, sondern insgesamt Maschinen, die in der Landwirtschaft eingesetzt werden konnten. Es gab in den Südstaaten keine nennenswerte Industrieproduktion, da insbesondere die Plantagen autark wirtschafteten (bzw dies, so gut es eben ging) und hauptsächlich menschliche Arbeitskraft einsetzten. Was an Geräten dafür gebraucht wurde, wurde vielfach auf der Plantage selbst hergestellt und ggfs repariert. Da die eingesetzte Arbeit (nicht nur die Sklaven, sondern bereits die Indentured Servants) so billig war, blieb der Einsatz von Technik sowie eine technische Entwicklung auf der Strecke. Eine weitere Folge dieser Wirtschaftsweise war eben auch, daß eine Weiterverarbeitung des Produkts im Lande unterblieb und keine Halb- oder Fertigprodukte in den Export kamen, sondern meist das Rohprodukt. Beim Tabak fand eine Bearbeitung insoweit statt, als die Blätter auf den Plantagen getrocknet wurden.

Die mit rassistischer Apologetik verbrämte Sklaverei machte übrigens die Weißen fast ausnahmslos zu 'Mitläufern', da sie die vorhandene Schicht des weißen landlosen Proletariats und der weißen Eigentümer/Bewirtschafter von Kleinstbesitz ideologisch über jeden noch so gebildeten, gut genährten oder gekleideten Sklaven stellten.
 
@ Ingeborg
Und über welche Zeit sprichst Du jetzt?

Ich denke, man sollte da durchaus ganz nah am Thread bleiben, sonst sagen die eigenen Aussagen, alles und nichts.:still:
 
@ Ingeborg
Und über welche Zeit sprichst Du jetzt?

Ich denke, man sollte da durchaus ganz nah am Thread bleiben, sonst sagen die eigenen Aussagen, alles und nichts.:still:

Das mag ja durchaus sein, die Verhältnisse und ungelösten Probleme, die Ingeborg und ich bereits nannten, waren allerdings auch schon in der Gründerzeit der Vereinigten Staaten angelegt und gewannen in den ersten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts nur an Schärfe. Durch die Einfuhr schwarzer Sklaven wurden die Indentured Servants und ihre Nachkommen aus rassistischen Gründen aufgewertet, die Institution die Sklaverei machte ganze Landstriche arm, der Schicht des "white trash" wie man sie oft nannte wurden faire Löhne und Verdienstmöglichkeiten entzogen, gleichzeitig blockierte die Sklaverei jegliche Innovation, zementierte die Rassentrennung und blockierte eine Emanzipation der Sklaven, die nach Ansicht der Sklavereibefürworter geistig minderwertig waren.

Es gab durchaus Amerikaner, die die Freiheit der Sklaven aus der Unabhängigkeitserklärung ableiteten, die aber keinesfalls eine Gleichstellung beim aktuellen Bildungsniveau wünschten.
 
Mit weissen Indentured Servants hätten diese grossen Plantagen nie entstehen können , die ersten Sklaven wurden ja eingeführt weil die Farmer trotzdem nicht genug Arbeitskräfte gewinnen konnten .
Rein ökonomisch wären die Indentured Servants billiger gewesen hier muste der Farmer nur die Überfahrt bezahlen .
 
Wie Scorpio bereits ausgeführt hat, treffen die Aussagen nicht nur für das 19. Jahrhundert zu, sondern sind auch in der Zeit zuvor gültig. Bereits der Einsatz arbeitserleichternder Geräte in der Landwirtschaft war in der Südstaatengesellschaft auf einem niedrigeren Level, und zwar durch den Umstand, daß die Plantagen auch damals schon so autark wie möglich betrieben wurden. Alles Benötigte wurde so weit möglich auf der Plantage selbst hergestellt. Es wurden handwerklich begabte Sklaven angelernt, zb Pflüge, Hacken, Besen - whatever herzustellen, zumeist mit den auf der Plantage oder im näheren Umfeld vorhandenen Werkstoffen. Eine freie Schicht von Handwerkern konnte sich dadurch nur bedingt entwickeln; am ehesten noch da, wo es um Artikel des gehobenen Bedarfs ging, sofern diese nicht gleich importiert wurden.

Dh daß der Innovation bereits vor dem Einsetzen der Industrialisierung (die in den Südstaaten weitgehend nicht stattfand) enge Grenzen gesetzt waren. Es wurde ja auf jeder Plantage das Rad jeweils neu erfunden; von Verbesserungen, die auf einer Plantage eingesetzt wurden, erfuhr man auf den anderen ja nicht unbedingt. Da es sich bei den Sklaven vielfach um angelernte Handwerker handelte, bestimmte mehr oder weniger der Zufall, wie erfolgreich und talentiert diese waren und ob sie die erforderlichen Geräte überhaupt in halbwegs 'anständiger' Qualität herzustellen vermochten. Was letztlich dem Plantagenbesitzer dann noch Lichtjahre hinten vorbei ging, ob seine Sklaven ordentliche Arbeitsmittel hatten oder die selbst hergestellten Räder an den Karren statt rund oval waren. Jedenfalls interessierte es nur dann und insoweit, als er Gewinn machte und die Plantage profitabel arbeitete oder nicht.



querdenker SZ schrieb:
Mit weissen Indentured Servants hätten diese grossen Plantagen nie entstehen können , die ersten Sklaven wurden ja eingeführt weil die Farmer trotzdem nicht genug Arbeitskräfte gewinnen konnten .
Rein ökonomisch wären die Indentured Servants billiger gewesen hier muste der Farmer nur die Überfahrt bezahlen .

Bei den Indentured Servants mußte der Farmer außer Überfahrt auch Kost, Logis und Bekleidung stellen, wie bei den Sklaven. Die Servants erhielten keinen Lohn, da dieser mit den Kosten verrechnet wurde. Die Kontrakte der Indentured Servants waren jedoch befristet, und wenn der Kontrakt abgelaufen war, mußte der Plantagenbesitzer diese verabschieden. Zudem war es ein teilweise wohl erhebliches Problem, daß sich Identured Servants dem Kontrakt sowie vor allem den schlechten Arbeits- und Lebensbedingungen durch Flucht entzogen.
 
Wie Scorpio bereits ausgeführt hat, treffen die Aussagen nicht nur für das 19. Jahrhundert zu, sondern sind auch in der Zeit zuvor gültig. Bereits der Einsatz arbeitserleichternder Geräte in der Landwirtschaft war in der Südstaatengesellschaft auf einem niedrigeren Level, und zwar durch den Umstand, daß die Plantagen auch damals schon so autark wie möglich betrieben wurden. Alles Benötigte wurde so weit möglich auf der Plantage selbst hergestellt. Es wurden handwerklich begabte Sklaven angelernt, zb Pflüge, Hacken, Besen - whatever herzustellen, zumeist mit den auf der Plantage oder im näheren Umfeld vorhandenen Werkstoffen. Eine freie Schicht von Handwerkern konnte sich dadurch nur bedingt entwickeln; am ehesten noch da, wo es um Artikel des gehobenen Bedarfs ging, sofern diese nicht gleich importiert wurden.

Dh daß der Innovation bereits vor dem Einsetzen der Industrialisierung (die in den Südstaaten weitgehend nicht stattfand) enge Grenzen gesetzt waren. Es wurde ja auf jeder Plantage das Rad jeweils neu erfunden; von Verbesserungen, die auf einer Plantage eingesetzt wurden, erfuhr man auf den anderen ja nicht unbedingt. Da es sich bei den Sklaven vielfach um angelernte Handwerker handelte, bestimmte mehr oder weniger der Zufall, wie erfolgreich und talentiert diese waren und ob sie die erforderlichen Geräte überhaupt in halbwegs 'anständiger' Qualität herzustellen vermochten. Was letztlich dem Plantagenbesitzer dann noch Lichtjahre hinten vorbei ging, ob seine Sklaven ordentliche Arbeitsmittel hatten oder die selbst hergestellten Räder an den Karren statt rund oval waren. Jedenfalls interessierte es nur dann und insoweit, als er Gewinn machte und die Plantage profitabel arbeitete oder nicht.





Bei den Indentured Servants mußte der Farmer außer Überfahrt auch Kost, Logis und Bekleidung stellen, wie bei den Sklaven. Die Servants erhielten keinen Lohn, da dieser mit den Kosten verrechnet wurde. Die Kontrakte der Indentured Servants waren jedoch befristet, und wenn der Kontrakt abgelaufen war, mußte der Plantagenbesitzer diese verabschieden. Zudem war es ein teilweise wohl erhebliches Problem, daß sich Identured Servants dem Kontrakt sowie vor allem den schlechten Arbeits- und Lebensbedingungen durch Flucht entzogen.


Wie schon gesagt, die Sklaverei macht so gut wie jeden arm, und das wäre auch der Fall gewesen, wenn es keine rassistisch motivierte Sklaverei und Millionen weißer Sklaven gegeben hätte.

Bei den Indentureds handelte es sich durchaus nicht nur um Arbeitskräfte aus der Landwirtschaft, sondern es kam auch vor, dass Strafgefangene als Indentureds verkauft wurden. Dieses Schicksal traf nicht nur verarmte Kleinbauern und Pächter, sondern auch politische Gefangene, die sich im Zuge der Jakobitenkriege in Irland und Schottland gegen die Engländer erhoben.

Verständlicherweise waren viele Indentureds wenig motiviert, sieben Jahre Fronarbeit zu leisten und schlugen sich in die Büsche. Ein Schwarzer aber konnte soweit laufen wie er wollte, es änderte sich nichts an seiner Hautfarbe und dass man ihn sofort als Sklaven erkannte.


Allerdings gab es durchaus einige Schwarze, die freigelassen wurden oder sich freigekauft hatten. In ihrem Buch "Die hessen in Amerika" zitiert Inge Auerbach, die sich bei ihrer Studie vor allem auf die Wahrnehmung des Anderen und die unterschiedlichen Vorstellungen von Freiheit konzentrierte, den Fall eines schwarzen Farmers, der selbst weiße Indentureds beschäftigen wollte, von den anderen Gemeindemitgliedern aber gezwungen wurde, diese freizulassen, da man es als unerträglich betrachtete, wenn ein Schwarzer weiße Arbeitskräfte hielt- ein Zeugnis, wie sehr sich in der Gesellschaft der jungen USA bereits rassistische Vorstellungen zementiert hatten.
 
In der US- Serie Roots habe ich einen Beitrag gefunden, der einige recht anschauliche Schlaglichter auf das Nordamerika kurz vor der Unabhängigkeitserklärung wirft.

In Folge 13 wird der junge Kunta Kinte in Annapolis versteigert. Einige Zeitgenossen unterhalten sich über die Vorzüge und Nachteile der Indentureds.

In Folge 17 haben Dr. Reynolds, sein Bruder John (Lorne Greene), der Eigentümer Kuntas und der Vorarbeiter Ames (Vic Morrow) einen Disput. Ames mit seinem breiten schottischen Akzent verweist darauf, dass er als Indentured angefangen hat und Sklaven nicht als solche geboren, sondern gemacht werden, indem sie gebrochen werden. Meisterhaft ist Louis Gosset jr. in der Rolle des Fiddler, der Kunta zu einem guten "Nigger" machen soll.

Viel Vergnügen!
http://www.youtube.com/watch?v=1RvBaUH5u1I&feature=related
 
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In der US- Serie Roots habe ich einen Beitrag gefunden, der einige recht anschauliche Schlaglichter auf das Nordamerika kurz vor der Unabhängigkeitserklärung wirft.

In Folge 13 wird der junge Kunta Kinte in Annapolis versteigert. Einige Zeitgenossen unterhalten sich über die Vorzüge und Nachteile der Indentureds.

In Folge 17 haben Dr. Reynolds, sein Bruder John (Lorne Greene), der Eigentümer Kuntas und der Vorarbeiter Ames (Vic Morrow) einen Disput. Ames mit seinem breiten schottischen Akzent verweist darauf, dass er als Indentured angefangen hat und Sklaven nicht als solche geboren, sondern gemacht werden, indem sie gebrochen werden. Meisterhaft ist Louis Gosset jr. in der Rolle des Fiddler, der Kunta zu einem guten "Nigger" machen soll.

Viel Vergnügen!
YouTube - Broadcast Yourself.

Jetzt klappt´s.
 
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