Französische Revolution

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Gast

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Hallo!
Ich habe eine ganz große Bitte. Ich habe hier 2 Texte für den Geschichtsunterricht bekommen zu den ich eine Frage beantworten soll. Da meine geschichtlichen Kenntnisse "extrem" schlecht sind und sich das somit auch auf meine Zensur auswirkt, würde ich mich super darüber freuen, wenn ihr mir zu den Texten, auch wenn nur kleine Denkanstöße, Hilfe geben könntet. Ihr würdet mir wirklich damit helfen.
1.Eine Stellungsnahme zu dem Text. (z.B. In wiefern ist der Text stichhaltig? Was spricht dafür, was dagegen (Pro/contra) Historisch begründen mit Bezug auf Emanzipation des Bürgertums und der Partizipation der Politik zu Zeit der Französischen Revolution etc))

Textquelle 1-1: http://img263.imageshack.us/img263/8823/blatt18cx.png
Textquelle 1-2: http://img263.imageshack.us/img263/5494/docu00027vo.png

Textquelle 2: http://img263.imageshack.us/img263/4547/docu00038ny.png

Ps: Leider kann man die Quelle nicht richtig erkennen, deswegen müsste man sie auf dem Pc abspeichern und dann dort vergrössern.
Es tut mir leid wegen all den Umständen -__-"
Ich bedanke mich schonmal gaaaanz herzlich im voraus ^_^
 
Trotz aller Versuche: ich hab die Texte nicht lesbar machen können.
die GRÖßE VERWIRRT.
Sorry.

Vielleicht hilft klaus.
 
Verflixt.
Du hast dich so bemüht und das wichtigste, die Texte, wären eine Heidenarbeit mit Screenshots erneut und auf eine lesbare Seite wieder zusammenzustellen.
Komm, mach das doch einfach noch, vielleicht hilft dir ja schnell jemand.
Ich versichere dir *Eid schwör* , du kriegst dann prompt Antworten und Hilfe!

:winke: lg, ning
 
ning schrieb:
Trotz aller Versuche: ich hab die Texte nicht lesbar machen können.
die GRÖßE VERWIRRT.
Sorry.

Vielleicht hilft klaus.

Leider fehlt mir jetzt die Zeit die Texte zu lesen, allerdings war es kein Problem bei mir diese sichtbar werden zu lassen. Einfach mit der Maus länger auf das Textbild halten (ohne klicken) dann kommt das Symbol "Bild in Originalgröße anzeigen" einfach klicken und schon ist alles gut lesbar. Sollte das noch immer nicht ausreichen kann man auch noch die Bildschirmlupe von Windows benutzen: Start - Programme - Zubehör - Eingabehilfen - Bildschirmlupe. Ich hoffe jetzt findet sich jemand, der Zeit und Fähigkeiten hat die Texte zu lesen. :yes:
Hochachtungsvoll, Robert Craven
 
:autsch:

Thx., Mister Craven ;-))
Was bin ich doch ... ich hab ja ne rechte Maustaste! Da sagt der Mac: Bild sichern unter. Da is es. Okay. Eid verpflichtet. Bis am Abend, lieber Gast od Gästin.
 
So, das ist dem ning so eingefallen:

Text 1

1. Hier wird deutlich gemacht, dass der herrschenden Aristokratie bewaffnete Untertanen gegenüber stehen würden.
2. Der verlängerte Arm der herrschenden Klasse (Beamte) wird durch eine Exekutive der gewählten Volksvertreter (Legislative, Vertreter der Stände) ersetzt. Eine weitere und definitive Entmachtung der Herrschenden. (Hier klingen m. E. aber auch komunistische Tendenzen in Richtung Räterepublik an, welche in der Pariser Commune 1871 ja probeweise erfolgreich verwirklicht und blutigst ausgelöscht wurden)
Es klingt vor allem an, dass man Bestechung und korruption, amtliche Eigenmächtigkeiten etc. damit rigoros unterbinden wollte. Kritik: neue verwaltende und regulierende Arme würden früher oder später auch die Hand aufhalten, ein Augerl zudrücken, einseitig für die fördernde Klientel agieren oder eben NICHt agieren. Wie auch immer, der Beamtenstatus und seine (gerade für Deutschland hervorragende) Unbestechlichkeit ist gewiss eine große Errungenschaft dieser revolutionären Forderung. Hat aber auch mit preuss. Beamtenehre zu tun, denk ich. ;)
3. Hochmodern eigentlich –hier werde ich sicher wieder zum „Neorassisten“ abestempelt- und niemals bisher gewagt umzusetzen wurde vor allem dieser Punkt: „bei welcher der notwendige Lebensunterhalt frei von allen Abgaben bleibt“ (Heute bezahlt man mit einem Liter Milch im Länderschnitt EU über 50% an Steuern.)
Wir sind noch in einem Deutschland von zig Mittel- und Kleinstaaten. Preussen (etwas auch Bayern) hat nach dem Wr. Kongress deutlich den Weg des Großstaates beschritten. Der dt. Zollverein hat diesen geforderten Punkt schließlich 2 Jahrzehnte später „von oben herab“ umgesetzt. Es war schlichtweh äusserst norwendig, denn die Vielstaaterei und ihre noch mittelalterlichen Zollsysteme waren der größte Hemmschuh einer wirtschaftliche Entwicklung, die England oder frankreich zügig vorantrieben. Deutschland war zB. Pto. Industrialisierung und Warenverkehr gut 1, 2 Generationen hinten nach.
4. Punkt 4 ist eine grundlegende Forderung schon der französ. Revolution. Allerdings die „Privilegien des Reichthums“ wurden bis heute nie wirklich angetastet, ausgenommen die (auch regionalen) Enteignungen früherer Großgrundbesitzer (im Nachfolgestaat Österreich-Ungarns, der CSR zB) nach beiden Weltkriegen bzw. der Quasi-Enteignung jüdischen Besitzes zur NS-Zeit. Beides waren aber revanchistische Akte und nur vorgeblich eine Umverteilung für das „arme Volk“.
5. Soviel ich weiß hat man diesen Punkt in der französ. Rev. klar durchgesetzt und das souveräne Statut der Gemeinden wurde auch nach der 1848er Revolution verwirklicht. Ich hoffe, das stimmt, bin mir da pto. Deutschland nicht sicher. In Österreich: ja.
6. Säkularisiert wurde zw. Joseph II und Wr. Kongress mehr, nach meinem Wissen, als nach der dt. Revolution 48. Im Gegenteil wurden viele Klöster – dies aber vor allem als Ausbildungsorte- Ende des 19. Jhdts. Wieder verstärkt mit Orden besetzt (Bayern und Österreich zB)
7- Dieser Punkt wurde auch in frankreich nach Wiedereinsetzung der Bourbonen wieder revidiert. In Österreich (für das die 48er Revolution ebenso gilt) änderte sich nichts am staatspolit. Einfluss der Kirche. Den hat bekanntlich Adolf Hitler diktatorisch beendet.
Schulbildung war zum allergrößten Teil weiterhin in kirchlicher Hand. Interessantes Detail hier für Österreich: um die Bauern von der Beteiligung an der Revolution fernzuhalten wurden (kaum mehr existierende) Leibeigenschaft abgeschafft, aber vor allem Ablösung des bearbeiteten landes vom Grundbesitzer ermöglicht. Die tiefreligiösen und gut 80%+ katholischen Bauern vertrauten alleine auf (kannten ja nur) eine katholischen Schulbildung!
8. Sicher die berühmteste und wichtigste Forderung. Wurde ja, sagen 20 Jahre später, nach und nach auch gelockert. In erster Angst und Bedrängnis wurde seitens des österr. Kaisers übrigens fast jeder Punkt bewilligt. Und jeder wieder, nach Niederschlagung der Rev., zurückgenommen...
9. Von rechtsprechung habe ich keine Ahnung.
10. Sehr wichtriger und interessanter Punkt. Vor allem die Versammliungsfreiheit, die ist heute noch nicht völlig gegeben. Jede Demonstration bedarf einer Bewilligung, ist auch nicht falsch, sonst würde es nur so abgehen auf den Straßen, gibt aber der Regierung die Möglichkeit in die Hand missliebige Kundgebungen zu verzögern oder zu verhindern. Ich hoffe, ich irre mich nicht, aber freie Versammlungsbilder und Berichte kenne ich erst aus der Zeit nach dem 1. WK. Noch die Weber“aufstände“ wurden blutig niedergschlagen (ende 80er Jahre des 19. Jhdts??)
11. Eine idealistische Allgemeinformulierung (Dieser Punkt ist also wenig stichhaltig) außer: Forderung nach Fördermitteln. (heute zB. Seitens der EU mit den sogenannten Ziel 3-5B Gebieten)
12. Großartig und modern: Preiskontrolle. Einer der wichtigsten Auslöser der Revolutionen 1789 Paris und !917 St. Petersburg war ganz gewiss etwas sehr einfaches: rapide gestiegene Brotpreise, rasante Inflation und Gewinnler (die pösen Müller!) dieser Notsituation. Ich glaube auch Muamar Gadafi kam durch eine brotpreisexplosion an die Macht, nein, ich glaube, ich irre mich, das war in Tunesien
14(?) Gewinnausschüttung an Mitarbeiter. Modern und heute gang und gäbe. Damals von fortschrittlichen betrieben sehr wohl umgesetzt, aber nicht gesetz-Warum auch, hier hat sich das revolut. liberale Bürgertum gegen das sozialistische durchgestzt.

15. Na, das haben wir jetzt ja. Frankreich (1789) hielt das übrigens nur bis zum Direktorat der 3 Konsuln durch, vielleicht also mal 7 Jährchen.

Ich hoffe, das reicht dir... Teil 2 machst du brav selber oder wer anderer hier schreibt was...

Zu den Fragen:
Der Text ist stichhaltig. Präzises Programm und eine Kriegserklärung, na sagen wir besser "Kampansage" an das herrschende absolutistische System der Überwachung uind Unfreiheit, an den Besitz in wenigen Händen und für die Rechte einer vom herrschenden System geschaffenen Masse mittellosen Arbeitsvolks. Welches selten durch Fleiß und Ehrlichkeit, sondern zumeist nur durch Liebdienern und Korruption an die Tröge kommen konnte und für jede Bewegung eine Erlaubnis benötigte.
Pro/contra: siehe oben.

Im Vergleich zur französ. Revolution: da sind eben fast 50 Jahre dazwischen und hier steht ein fertiges Programm, was in Frankreich peu a peu erst angedacht, konzipiert, probiert und umgesetzt werden konnte. Und schließlich im gegenseitigen Gouiotinieren der revolutionären Flügel endete. In gewisser Weise ist die französ. Revolution 20 Jahre nach 1789 als gescheitert zu betrachten, es kam zu einer Restauration des alten Privilegiensystems, was schlussendlich durch die endgültige Kapitulation Napoleons möglich wurde. ALLERDINGS -und so ist das "in gewisser Weise" zu verstehen, hatte er mit dem Code Civil (Google->Wikipedia) bereits Erkenntnisse der Revolution umgesetzt und somit eine refelktierte Rechts- und Gesetzeslage (Verfassung) in die Welt gebracht. Und um diese wurde 1830 bis 1848 unablässig am europ. Festland gerungen.
Die „gescheitere“ dt./österr. Revolution zwang zuletzt das herrschende System sehr wohl – und nun sinnigerweise wieder nach 20 Jahren- Stück für Stück der 1848er- Forderungen über einige Jahrzehnte zu erfüllen.
Allerdings siegte hier der wirtschafts-liberale Flügel.
Der sozialrevolutionäre musst noch bis 1919 warten, um sich in liberalisierter Form durchsetzen zu versuchen. Dies endete in D. bei Herrn Hitler und in Österreich via Austrofaschismus auch bei diesem. Man könnte durchaus behaupten, dass in dieser Zeit Phase 2 der Revolution von 1848 durchgefochten wurde: liberales und nationistisches Bürgertum kontra internationalem Solidaritätsprinzip des Sozialismus.
Endgültig haben uns die Westmächte die Umsetzung - mittels Kompromis (in Österreich ein sehr erfolgreiches System des Zusammenredens von Arbeitgeber und Arbeitnehmerseite)- vieler Punkte der Revolution 1789/1848 erst nach 1945 ermöglicht.

Ich hoffe, diese meine Analyse findet auch die Zustimmung der werten Kollegenschaft. Kritik: bitte gerne!

Alles Gute, Kleine/r! ning
 
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