Freikorps - Paramilitär aus der Not geboren ?!

Liebe Forenfreunde,

... das sich gerade im Bildungsprozess der Weimarer Republik eine Reihe von unabhängig operierende Freikorps gebildet hatten kann man sicherlich gut erklären. Aber in Fachbüchern liest man über die Zielsetzung dieser paramilitärischen Gruppen nicht fiel.

So fragte ich neulich jemanden, ob nicht derüberwiegende Teil der nutzlos gewordenen deutschen Heerestruppen nicht vorher wenigstens einen Zivilberuf gelernt hatten. In Geschichtsbüchern ist hierzu kaum etwas zu lesen. Sicherlich auch ein sozialwissenschaftliches Thema. Im übrigen bestand dieses Problem schon vor der 1. großen hyperinflation im Jahre 1923.

Wer kann mir zu diesen Hintergründen etwas sagen ... ?!
 
So fragte ich neulich jemanden, ob nicht derüberwiegende Teil der nutzlos gewordenen deutschen Heerestruppen nicht vorher wenigstens einen Zivilberuf gelernt hatten. In Geschichtsbüchern ist hierzu kaum etwas zu lesen. Sicherlich auch ein sozialwissenschaftliches Thema. Im übrigen bestand dieses Problem schon vor der 1. großen hyperinflation im Jahre 1923.

Wer kann mir zu diesen Hintergründen etwas sagen ... ?!

Ich weiss nicht, wie viele 1918 entlassene Soldaten vorher einen Zivilberuf erlernt hatten. Aber auch ein erlernter Zivilberuf nützt nicht viel, wenn es keine Arbeit gibt.

Du hast recht, Freikorps sind keine Erscheinung der Zeit nach 1923:

Freikorps - Wikipedia
 
Studenten sollen in Bezug auf die Gesamtstreitkräfte des Deutschen Heers weit unter 10 Prozent gelegen haben.
Ansonsten dürfte der allgemeine Soldat schon einen Beruf gehabt haben. Die meisten kamen für gewöhnlich mit 14/15 Jahren aus der Schule.
 
So fragte ich neulich jemanden, ob nicht der überwiegende Teil der nutzlos gewordenen deutschen Heerestruppen nicht vorher wenigstens einen Zivilberuf gelernt hatten.
Bevor man die Soldaten anschaut müßte man erst einmal feststellen, wie viele Leute überhaupt einen "gelernten" Zivilberuf hatten.
Noch in den 50er Jahren gab es ja einen hohen Anteil an ungelernten Hilfskräften - das dürften vor dem ersten Weltkrieg noch deutlich mehr gewesen sein (insbesondere in der Landwirtschaft).
Und dann kommen natürlich in vier Jahren Krieg noch die hinzu, die direkt von der Schulbank zum Militär gingen.
 
Liebe
So fragte ich neulich jemanden, ob nicht derüberwiegende Teil der nutzlos gewordenen deutschen Heerestruppen nicht vorher wenigstens einen Zivilberuf gelernt hatten. In Geschichtsbüchern ist hierzu kaum etwas zu lesen. Sicherlich auch ein sozialwissenschaftliches Thema. Im übrigen bestand dieses Problem schon vor der 1. großen hyperinflation im Jahre 1923.

Wer kann mir zu diesen Hintergründen etwas sagen ... ?!


Lies mal "Alfred Döblin November 1918 eine deutsche Revolution" erhellt einiges an Hintergründen.

Die absolute Masse der Soldaten hatte einen Zivilberuf, gelernt oder ungelernt. (Bei den Offizieren sieht das natürlich anders aus.)
Eingezogen wurden 17jährige, die hatten damals ihre Lehre schon beendet.

Die ehem. Soldaten hatten absoluten Vorrang am Arbeitsplatz. So manche Frau, die denselben vielleicht gerne behalten hätte, musste ihn räumen.
Auch die Arbeitslosigkeit war da noch kein großes Thema, eher die zu geringen Löhne. Die Arbeitslosigkeit wurde erste nach der Inflation zum Knaller.

Die Freikorps-Soldaten hätten zu dem Zeitpunkt durchaus Alternativen gehabt. Schlageter ist ein gutes Beispiel, da auch gut dokumentiert.
 
nachgehakt

Soll das etwa heißen das es überdurchschnittlich viele 15jährige gab die als Mannschaftsdienstgrades hier wehrverpflichtet waren. Das kann doch nicht
sein, wegen der Mündigkeit ab 21 Jahren. Das war doch 1914 sicherlich fakt!
 
Soll das etwa heißen das es überdurchschnittlich viele 15jährige gab die als Mannschaftsdienstgrades hier wehrverpflichtet waren. Das kann doch nicht
sein, wegen der Mündigkeit ab 21 Jahren. Das war doch 1914 sicherlich fakt!

Entschuldige bitte, aber ich sehe nicht, dass jemand etwas von wehrverpflichteten 15-Jährigen geschrieben hätte. ????

Und die Kriegsfreiwilligen, die bei Langemarck verheizt wurden: waren die alle schon volljährig?
 
Zuletzt bearbeitet:
Liebe Forenfreunde,

... das sich gerade im Bildungsprozess der Weimarer Republik eine Reihe von unabhängig operierende Freikorps gebildet hatten kann man sicherlich gut erklären. Aber in Fachbüchern liest man über die Zielsetzung dieser paramilitärischen Gruppen nicht fiel.

Wer kann mir zu diesen Hintergründen etwas sagen ... ?!


Zuerstmal: Paramilitär... das war die SA, oder Rotfront usw.

Freikorps war Militär, Regierungstruppe.
Und "unabhängig operieren"
zum Krieg spielen gehört damals wie heute Unterkunft, Verpflegung, Munition, Transport sprich Eisenbahn, Geld, Krankenhäuser, Ärzte usw. usf. Logistik eben.
Also nix mit unabhängig.
Dass manches geschah, was die Regierung vielleicht nicht so wollte, mag sein, aber ohne Regierung .... ist nicht.

Schon Pabst (Liebknecht und Luxemburg, ja eine Granatensauerei) sagte, dass er "die Sache ohne Deckung von oben nicht hätte durchziehen können" womit er Noske evt. sogar Ebert meint. Immerhin, es gab nie ein Verfahren gegen ihn, schon ein Indiz.
 
Soll das etwa heißen das es überdurchschnittlich viele 15jährige gab die als Mannschaftsdienstgrades hier wehrverpflichtet waren. Das kann doch nicht
sein, wegen der Mündigkeit ab 21 Jahren. Das war doch 1914 sicherlich fakt!


Schon seit sehr alten Zeiten ist der Staat nicht der Meinung, dass die Mündigkeit ein erforderliches Kriterium ist, um sich totschießen/schlagen zu lassen.
 
Soll das etwa heißen das es überdurchschnittlich viele 15jährige gab die als Mannschaftsdienstgrades hier wehrverpflichtet waren. Das kann doch nicht
sein, wegen der Mündigkeit ab 21 Jahren. Das war doch 1914 sicherlich fakt!

Nein so steht es nicht da. Ich habe hingewiesen, dass der deutsche Jugendliche mit ca. 15 Jahren aus der Schule kam.
Die Zeit zwischen Schulende und einer Rekrutierung in die Armee war solange, dass man in Ruhe einen Beruf erlernen konnte.
Deine Frage zielte darauf ab, wieviel der Soldaten bei Einziehung in die Armee einen Beruf hatten.
 
Und die Kriegsfreiwilligen, die bei Langemarck verheizt wurden: waren die alle schon volljährig?

Man sollte nicht auf den "Langemarck-Mythos" hereinfallen. Es war beileibe nicht so, dass dort tausende von Schülern und Studenten mit dem Deutschlandlied auf den Lippen den Heldentod starben.

Die in Langemark (eigentlich ohne ck geschrieben) vom Heeresbericht als "junge Regimenter" bezeichneten Einheiten waren lediglich neu aufgestellt und bestanden zu einem großen Teil aus kaum und nur schlecht ausgebildeten Kriegsfreiwilligen aller Altersstufen, darunter natürlich auch Studenten und andere junge Männer.

Hierzu gibt es umfangreiche Literatur, empfehlen kann ich z.B. von Karl Unruh: "Langemarck. Legende und Wirklichkeit."

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