Gabinii

Tib. Gabinius

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Nach Quintus` Vorbild stell ich dann mal die Gabinii vor, aus deren Gens mein imaginärer Namensgeber kommen könnte.

Nicht annähernd so berühmt oder bedeutend, wie die Julier, Flavier oder so manch andere Familie stellen die Gabinier wohl ein typisches Beispiel, für eine emporgekommene Plebejerfamilie.
Gabinii tauchen einige Male als "Ämtler" auf, so etwa ein P. Gabinius als Sacris faciundis im Jahr 73. v. Chr. und 72
Ihr erster bedeutender Vertreter ist der Volkstribun Aulus Gabinius, welcher 67 v. Chr. das Lex Gabinia einbrachte, welches dem Pompeius die Aufgabe übertrug, die Piraten im Mittelmeer zu bekämpfen.
Als er dann 58 v. Chr. zum Konsul wurd, betrieb er die Verbannung Ciceros, welcher ihn 54 verteidigt. Schon 47 stirbt er.

Vorher findet er sich aber als Statthalter von Judäa und Syrien wieder, welcher dort wohl auf Fürsprache des Pompeius eingesetzt worden sein dürfte. Er machte sich dort eher unbeliebt, als der dem Jerusalemer Hohepriester sämtliche Befugnisse entzog, und ihm nur einen Titel ließ.
Daraus dürfte sich auch die erfolgreiche Flucht aus der Gefangenschaft und der Aufstand des Aristobul im Jahr 57 v. Chr ergeben haben, die bewußter Gabinius jedoch Niederschlagen konnte und sogar Aristobul und Antigonus gefangen nahm. Auch Alexander konnte geschlagen werden. Diese Mitglieder der ehemaligen Herrscherfamilien hatten diverse Festungen errichtet, die Gabinius vernichten ließ. Nach dieser kleinen Lektion in Sachen Aufstände ließ er die von ihm unterteilten Bezirke wieder in einem vereinen und unterstellte diesen einem Hohepriester, allerdings einen ihm getreuen. (nachzulesen bei Josephus Flavius).
Bei ihm handelte es sich auch um jenen Gabinius, unter welchem sich Marcus Antonius in Ägypten seine Sporen verdient.
Aulus Gabinius machte sich um die Stadt Samaria so verdient, dass sich die Bewohner eine zeitlang manchmal auch als Gabinii ansprechen ließen.
Außerdem wurde eine Via im ehemaligen Jugoslawien um die Zeit zwischen 17 und 20 n. Chr. nach ihm benannt.

Pompeius Gabinius schließlich führt römische Truppen bei ihrer Eroberung der Felsenstadt Petra.

Ein weiterer, negativ berühmter Gabinier ist vermutlich aus einer anderen Gens, denn er ist Ritter (Equites). Sallust führt ihn als den Mann auf, der mit den Allobrogern verhandelt, als Catilina versucht zu fliehen.

49 v. Chr. verliert ein Gabinius Feldzeichen, zumindest wird dies in den Res Gestea des Augustus knapp angesprochen, als er diese Feldzeichen zurück bringt.

Dagegen wieder zur ursprünglichen Gens dürfte Publius Gabinius Secundus gehört haben. Er war Statthalter von Germanien und cos. suff. im Jahr 35 n. Chr.
Ihm kam die Ehre zuteil, den letzten varischen Adler zurück zu erobern, zumindest wenn man Cassius Dio glauben schenken darf, als er 41 n. Chr. die Chauken besiegt.


202 n. Chr. taucht noch einmal ein Gabinius auf, Quintus Gabinius Barbarus, welcher auf Korsika für das Märtyrertum der Devota verantwortlich gemacht wird, welcher möglicherweise identisch mit C. Gabinius Barbarus Pompeianus, dem Statthalter Obermösiens im J. 197 n.Chr. identisch ist.
 
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