zur zeit läuft eine ausstellung (eine million jahre spitze! bis 31.12.05) im museum burghalde in lenzburg (schweiz) über den faustkeil. ich will diese zum anlass nehmen, um sich einige gedanken über ein solch interessantes gerät zu machen (aber gerne auch über andere steinzeitliche werkzeuge und waffen).
der faustkeil ist wohl das bekannteste und am längsten verwendete werkzeug der (alt)steinzeit, der homo erectus benutzte ihn schon und auch noch der homo neandertalensis. faustkeile sind zweiseitig behauene kerngeräte (vermutlich eine weiterentwicklung der älteren, zweiseitig beh. 'chopper'), d.h. von einer entsprechend großen rohknolle des ausgangsmaterial wurden beidseitig teile/splitter (=abschläge) abgetrennt und dem kern die gewünschte form gegeben. diese ist meist mandel-, aber auch herz- oder lanzenförmig mit unterschiedlichen längen. doch der genaue grund seiner formgebung und seiner verwendung sind nicht klar, interpretationen der forscher darüber gehen auseinander. denn die scheinbaren funktionen des faustkeiles könnten z.b. auch andere, einfacher herzustellende werkzeuge erfüllen. er liegt gut in der hand (jeder der ein solches werkzeug schon mal 'begriffen' hat, wird dies bestätigen), aber seine seiten sind meist scharfkantig und ein stück fell/leder, als schutz für die hände, muß verwendet werden, wollte jemand es zum schneiden benutzen.
eine theorie geht davon aus, die fk wurden als wurfgeschosse benutzt. als grundlage dafür werden einige fk-fund im flachwasser eines ehemaligen seeufers angeführt, die mit ihren spitzen im schlamm steckten, so als seien es dort steckengebliebene 'fehlwürfe' auf trinkende tiere. versuche mit auf beutetier-attrappen geworfenen fk sollen die wurftheorie unterstützen. danach rollen die fk beim auftreffen auf dem tierkörper soweit auf ihren seiten ab, bis die spitze erreicht ist und diese bohrt sich dann tief in den tierkörper.
frühe fk sind noch, wohl mehr zweckgebunden, gröber, späte fk wurden oft sehr fein und mit viel aufwand kunstvoll gearbeitet, so das der eindruck entstehen kann, es handelte sich um ein prestige objekt und weniger um ein werkzeug. auch riesige fk die mit einer hand nicht mehr zu tragen und als werkzeug völlig ungeeignet waren, wurden gefunden. ebenso ein fk aus einem durchsichtigen, glasklaren material gefertigt, der wunderschön anzusehen ist.
links / quellen :
http://www.lenzburg.ch/upload/pdf/JHDBNHUKZX.pdf
http://www.archlsa.de/dauerausstellung/artefakteband.htm
führer zur hessischen vor- und frühgeschichte 2
w.henke u. h.rothe, paläoanthropologie
der faustkeil ist wohl das bekannteste und am längsten verwendete werkzeug der (alt)steinzeit, der homo erectus benutzte ihn schon und auch noch der homo neandertalensis. faustkeile sind zweiseitig behauene kerngeräte (vermutlich eine weiterentwicklung der älteren, zweiseitig beh. 'chopper'), d.h. von einer entsprechend großen rohknolle des ausgangsmaterial wurden beidseitig teile/splitter (=abschläge) abgetrennt und dem kern die gewünschte form gegeben. diese ist meist mandel-, aber auch herz- oder lanzenförmig mit unterschiedlichen längen. doch der genaue grund seiner formgebung und seiner verwendung sind nicht klar, interpretationen der forscher darüber gehen auseinander. denn die scheinbaren funktionen des faustkeiles könnten z.b. auch andere, einfacher herzustellende werkzeuge erfüllen. er liegt gut in der hand (jeder der ein solches werkzeug schon mal 'begriffen' hat, wird dies bestätigen), aber seine seiten sind meist scharfkantig und ein stück fell/leder, als schutz für die hände, muß verwendet werden, wollte jemand es zum schneiden benutzen.
eine theorie geht davon aus, die fk wurden als wurfgeschosse benutzt. als grundlage dafür werden einige fk-fund im flachwasser eines ehemaligen seeufers angeführt, die mit ihren spitzen im schlamm steckten, so als seien es dort steckengebliebene 'fehlwürfe' auf trinkende tiere. versuche mit auf beutetier-attrappen geworfenen fk sollen die wurftheorie unterstützen. danach rollen die fk beim auftreffen auf dem tierkörper soweit auf ihren seiten ab, bis die spitze erreicht ist und diese bohrt sich dann tief in den tierkörper.
frühe fk sind noch, wohl mehr zweckgebunden, gröber, späte fk wurden oft sehr fein und mit viel aufwand kunstvoll gearbeitet, so das der eindruck entstehen kann, es handelte sich um ein prestige objekt und weniger um ein werkzeug. auch riesige fk die mit einer hand nicht mehr zu tragen und als werkzeug völlig ungeeignet waren, wurden gefunden. ebenso ein fk aus einem durchsichtigen, glasklaren material gefertigt, der wunderschön anzusehen ist.
links / quellen :
http://www.lenzburg.ch/upload/pdf/JHDBNHUKZX.pdf
http://www.archlsa.de/dauerausstellung/artefakteband.htm
führer zur hessischen vor- und frühgeschichte 2
w.henke u. h.rothe, paläoanthropologie