Habe es aufgegeben -- das ist die wahre Geschichte!
Die wahre Geschichte der Hohenfelser und ihrer Burgen
Herausgegeben vom Burgverein Hohenfels e.V.
Es war einmal ein Raubrittergeschlecht, das lebte auf zwei uneinnehmbaren Trutzburgen, im hessischen Hinterland, von denen Sie das ganze Tal überwachte. Diese war aus grauen, schweren Steinen gebaut. Von den hohen Zinnen beobachteten die Raubritter alle Reisende und Kaufleute, die des Weges kamen.
Die Hohenfelser, wie sie genannt wurden, waren berüchtigt im ganzen Land. Und überall wo Sie mit ihren mächtigen, geharnischter Rappen auftauchte, säten sie Furcht und Schrecken. Selbst der Landgraf von Hessen traute sich nicht, ohne Begleitung durch das Tal an den Trutzburgen vorbei zu reisen.
Auch die Nachbarn hatten stark unter Ihnen zu leiden. Die von Döring zu Elmshausen hatten ihren Wohnsitz eine halbe Stunde von den beiden Trutzburgen entfernt. Sie lebten mit den Hohenfelsern in einem beständigen Krieg miteinander. Dadurch kam es, dass die von Döring durch die Raubritter von Hohenfels genötigt wurden, ihren Wohnsitz in Elmshausen aufzugeben und in Biedenkopf (damals noch ein Dorf) einen Neuen zu nehmen.
Der Landgraf konnte dies nicht hinnehmen und rief seine gesamte Ritterschaft zusammen um gegen die Hohenfelser zu ziehen. Diese wurden aber frühzeitig gewarnt und beratschlagten, auf einer ihrer Burgen, wie sie einem Krieg mit dem Landgrafen und seinen Ritter entgehen könnten. Da Sie wussten dass dieser Krieg viel Unheil über sie bringen konnte und der Landgraf über Werkzeug verfügte, die ihre dicken Trutzmauern sprengen konnten. Nach einer langen Nacht des Abwägens beschlossen die Raubritter sich dem Landgraf zu unterwerfen und in seine Dienste zutreten.
Am anderen Morgen schickten die Hohenfelser eine Abordnung zum Schloss des Landgrafen nach Marburg. Hier waren viele Ritter dem Aufruf des Landgrafen gefolgt und weilten im Schlosse.
Kurz bevor die Hohenfels sich dem Schloss in Marburg näherten ritt dort ein Bote, im vollen Galopp, über die Zugbrücke und schrie laut nach dem Landgrafen. Der Landgraf von dem Geschrei, bei seinem Frühstück gestört, eilte hinauf auf den Schlosshof. Der völlig erschöpfte Bote kniete vor dem Landgrafen nieder und brachte Ihm die schlimme Kunde das sich die Herren von Nassau und der Erzbischof von Mainz gegen Ihn verschwören hätten und Ihm den Krieg erklärten. Heute noch würden sie in seine Ländereien einfallen und alles was Ihnen in den Weg kommen würde zerstören. Der Landgraf stand wie vom Blitz getroffen, völlig bewegungslos da. Sein Heer war nicht so groß wie die beiden Anderen, der Kriegsherr des Mainzer Erzbischof war ein gewaltiger Streiter, vor dem schon ganze Heere geflohen waren. Was sollte aus Ihm und aus seinem Land und seiner Familie nun werden, dacht der Landgraf voller Angst.
In diesem Augenblick kam die Abordnung über die Schlossbrücke geritten, die Hohenfelser sahen den Landgrafen, wie er die Hände zum Himmel streckend, wild auf seine Ritterschaft einredete. Wortfetzen kamen Ihnen zu Ohren und Sie verstanden schnell in welch misslicher Lage sich der Landgraf befand. Mit den Nassauern sie selbst noch einen Streit offen, seit ihrer Niederlage beim Raub in Herborn.
Eilig sprang Gundram von Hohenfels vom Pferde, rannte in Richtung Landgraf und kniete vor Ihm nieder. Wie Honig müssen die Worte des Hohenfelser dem Landgrafen vor gekommen sein, die nun über seine Lippen kamen. „Werter Landgraf, hier vor euch unserem Herren knie in im Namen der Hohenfelser und seinen Vasallen nieder. Wir wissen dass wir Euch viel Ungemach und Verdruss bereitet haben. Aber seht hier im Staube des Schlosshofes bietet ich euch im Namen aller Hohenfelser unsere Dienste und Treue an, sowie die Öffnung der beiden Burgen, als Zeichen unserer Unterwerfung und Demut.
Der Landgraf war innerlich aufgewühlt von diesen Worten, ließ sich diese nicht anmerken und schaute grimmig auf den Hohenfelser. Von allen Seiten kamen nur die Ritter des Landgrafen, mit gezogenen Waffen auf die Hohenfelser zu und umringten sie. Gundram noch immer im Staub des Schlosshofes kniend sah schon seine Felle davon schwimmen, schaute den Landgrafen fest in die Augen und sprach mit fester Stimme „Euer Feind wird auch der unsere sein, mit unserer Hilfe können wir euere Gegner schlagen und nach diesem Sieg seht es dann als Beweis unserer Treue gegen über Euch als Landgraf.
Der Landgraf befahl seinen Rittern die Schwerter und Hellbarten zu schenken und sah den Hohenfelser lange prüfend an. „So mit euerer Hilfe schlagen wir den Nassauer und den Mainzer in die Flucht?“ Ohne lange zu überlegen antwortete der Hohenfelser „Ja, mit unseren Schwertern und ich selbst trete gegen den Kriegsherrn der Mainzer Friedrich von Bonlanden an, sei denn einer euerer Ritter möchte sich die Ehre erwerben.
So, sagte der Landgraf noch eine Weile von unheimlicher Stille „Ihr und die Eueren sichern mir den Sieg über den Mainzer und Nassauer. Wenn dies so geschehen sollte wie es aus euerem Mund kam, vergebe ich euch alle euere Schandtaten und nehme eueren Treueid entgegen und nehme euch als meine Ritter auf.
Zwei Tage später zog der Tross des Landgrafen von Marburg Richtung Hohenfels los. Dort vereinigte man sich mit den Hohenfelsern und ihren Vasallen. Das Heer der Landgrafen bestand auf 80 Rittern mit den Hohenfelsern und ihren Vasallen der Buchenauer, Diedenshäuser und Anderer wuchs es an auf 140 Ritter. Nun konnte man voll Zuversicht in den Kampf ziehen.
[FONT="]Einen Tag später trafen die beiden Heere, zu früher Morgenstunde, bei Dernbach aufeinander. Ein gewaltiges Gefecht Mann gegen Mann begann. Da beiden Heere ungefähr gleich stark waren wurde es ein furchtbares Gemetzel, hier und da sanken die Treuen beider Parteien auf[/FONT]
den Erdboden nieder. Um die Mittagszeit erblickte Gundram von Hohenfels den Kriegsherrn des Mainzers, wie er gerade auf einen von Buchenau furchtbar einschlug, er versetzte seinem Rappen die Sporen und treib es mit vollem Galopp auf den Mainzer Kriegsherrn zu. Gewaltig war der Aufprall, beide Ritter folgen im weiten Bogen aus dem Sattel und blieben einen kurzen Moment liegen. Dann eilten Sie sich entgegen mit weit erhobnen Schwert. Ein gewaltiger Zweikampf der über eine Stunde dauerte und aus dem letztendlich Gundram von Hohenfels als Sieger hervor ging und Friedrich von Bonladen tot vor Ihm lag.
Als die Gegner des Landgrafen ihren Kriegsherren tot dort lagen sahen, verfielen sie und Panik und Flucht. Diese kurze Zeitspanne und Panik und Flucht nutzen die Ritter des Landgrafen den Mainzer Erzbischof und den Nassauer gefangen zunehmen. Die Schlacht war vorbei und der Landgraf der Sieger. Die beiden Gefangenen mussten ewigen Frieden schwören und wurden gegen einen gewaltigen Berg von Gold, als Lösegeld, freigelassen.
In der Schlacht hatten 40 Ritter ihr Leben für den Landgrafen gelassen, unter Ihnen auch einige Hohenfelser. Der Landgraf hielt sein Wort und nahm die Hohenfelser als seine Ritter auf und Sie leisteten den Treueid. Er umarmte Gundram von Hohenfels und danke Ihm für seine Taten.
Am anderen Tag riet man zurück nach Marburg und feierte ein noch nie dagewesenes Fest. Am Morgen nach dem Fest rieten die Hohenfelser und ihre Ritter wieder zurück zu ihren Burgen und führten dort ein friedliches Leben.
Auf den beiden Hohenfelsen wurden die Ritter und ihre Vasallen überglücklich begrüßt. In diese Freunde mischte sich auch die Trauer an die Ritter die auf dem Schlachtfeld ihr Leben gelassen hatten.
Die Monate gingen in Land und die Einnahmen seiner Ländereien und der Ruhm des Landgrafen wuchs und das Glück hatte in seinem Schloss Einzug gehalten. Seine Frau gebar Ihm einen Sohn und die Mächtigen des Reiches erhoben Ihn zur ihrer Seite.
Auf den Hohenfelsburgen saßen die Hohenfelser in einem runden Tisch zusammen und beratschlagten ihre Lage.
Die Ernte auf den kargen Böden um ihre Burgen herum war in diesem Jahr noch schlechter als die Jahre vorher ausgefallen, dadurch hatten sie nicht genug Futter für das Vieh über den Winter. Sonstige Einnahmen wie in den Städten oder Zölle hatten Sie nicht. Es gab auch nur ein Gasthaus in der Siedlung Namens Allendorf, mit dem Namen „Zur Traube“ und diese warf auch nicht viel ab. Es herrschen kein Kriege und so auch kein Sold. Es musste egal wie Futter für die Tiere über den Winter beschafft werden. So wurde beschlossen das Gundram von Hohenfels mit seinem Bruder Eckehardt zum Landgrafen reiten sollten um dort Getreide und Heu für den Winter zu beschaffen. Der Landgraf hätte die Einnahmen vom Lösegeld alle für sich behalten, so könnte er Ihnen hier entgegen kommen.
Am anderen Morgen ritten die Beiden nach Marburg zu Landgrafen und wurden dort vom Landgrafen empfangen. Getreide und Heu ist in Fülle vorhanden nur kann ich es Euch nur gegen Geld abgeben. Meine Ausgaben sind enorm so kann ich mir Schenken oder Nachlass nicht erlauben. Zähneknirschend willigen die beiden Hohenfelser ein. Die Diener beluden am anderen Morgen die mitgebrachten Packpferde und Esel und zurück ging es zum Hohenfels.
[FONT="]Die Lage der Hohenfelser wurde im nächsten Jahr auch nicht besser und die Pracht des Landgrafen wuchs. Die Lederbeutel mit Goldmünzen der Hohenfelser waren dünn geworden und so saß man wieder zusammen um eine Lösung für ihr Elend zu finden. Volpert erklärte eindringlich die schlechte Lage und seit die Centeinnahmen von Dautphe der Landgraf auch noch an sich gezogen hatte waren die Einnahmen gleich null. Der Selbige kam dann auf die Idee durch List ihre Geldbeutel wieder aufzufüllen und sich wieder an die Kaufleute und Reisenden zu halten. Der Plan war, wenn Sie zu ihren Raubzügen ins Lahntal ausrückten wurden die Hufeisen der Pferde verkehrt herum aufgeschlagen. Nach erfolgreichem Raubzug wurden die Hufeisen wieder richtig herum angebracht. Sinn der Sache, keiner war aus der Burg geritten nur hinein und so konnten Sie die Raubzüge nicht begannen haben. [/FONT]
[FONT="]Gesagt, getan und so machten sie vermummt wieder fette Beute und konnten ihren alten Lebenswandel beibehalten. Der Landgraf bekam natürlich Kunde noch diesem Räuberwesen und schickte seine Späher aus die Sachlage zu erkunden. Unverrichteter Dinge kamen sie zurück ins Schloss nach Marburg und berichteten dem Landgrafen dass Sie nicht wüssten woher die Räuberbande käme. Die Hohenfelser könnten es nicht gewesen sein da alle Spuren in die Burgen gingen und nicht hinaus. [/FONT]