Finde ich für den Sezessionskrieg noch nichtmal abwegig.
Immerhin war man in der Zeit der Repetiergewehre gerade erst angekommen -
die Union hatte wohl gerade um die 1000 Henry-Mehrlader ....
Gut - Smith &Wesson - 5 -Schüsser -Revolver waren sicher schon verbreitet - aber auch die waren teuer.
Die Norm war wohl auf beiden Seiten das Enfield -Vorderlader-Gewehr
mit Perkussionszündung. Englische Firmen verkauften an die 900.000
Stück an beide Seiten.
Auch der Einsatz erster Sharps -Hinterlader mit Papierpatrone auf
seiten der Nordstaaten fällt da nicht so ins Gewicht.
Eine gut geführte Kavallerie-Attacke hätte angesichts der Nachlade -Zyklen durchaus noch Aussichten auf Erfolg gehabt - auch mit
Lanzen.
Gut geführte Kavallerieattacken mit Lanzenreitern haben noch 1939 polnische Ulanen bewiesen, die versprengte deutsche Verbände oder panzereinheiten, denen der Sprit ausgegangen war, erfolgreich angriffen.
Die Stärken der Lanze haben ja noch Wilhelm II. so sehr fasziniert, das noch nach der Jahrhundertwende neue Ulanenregimenter aufgestellt wurden oder selbst tradionelle Einheiten in Ulanen umgerüstet wurden.
Allerdings setzt die Ausbildung mit der Lanze eine außerordentlich große Übung und Geschicklichkeit voraus, die jahrelanges Training erfordert, was sich im 1. Weltkrieg zumindest an der westfront als eine Sackgass erwies, mochten die Briten noch in der Osterschlacht 1917 bei arras Kavallerieattacken reiten.
Blankwaffen und Lanzen wurden im amerikanischen Bürgerkrieg mehr als Statussymbole, denn als wirkliche Waffen geführt. Kavallerie diente für Erkundungen, für Raids und Guerillakrieg. Kavallerie konnte Nachschubverbindungen des Gegners schädigen und lahmlegen, und es konnte Kavallerie auch sehr wirksam Schrecken verbreiten. Selbst im Nahkampf sollte die Kombination eines trainierten Reiters und Pferdes nicht unterschätzt werden. Kavallerie konnte einen Rückzug in eine wilde Flucht verwandeln, und es haben Erfahrungen aus späteren Kriegen durchaus bewiesen, dass diese Waffengattung durchaus noch effektiv sein konnte.
Es war die Kavallerie aber nicht die Fortsetzung victorianischer Ritterromantik, obgleich Leute wie Jeb Stuart oder auch Custer, dessen Stern bei Yellow Tavern aufging, als eine Kugel Stuarts unzeitgemäßem Heldenleben ein Ende machte.
Es waren aber gerade die Erfolge von Kavalleristen wie Stuart, Fitz Lee, Wade Hampton oder Custer, die europäische Militärbeobachter davon überzeugte, das die zeit der Kavallerie noch lange nicht vorbei war, und es bildete sich diese Ansicht durchaus bei Leuten heraus, die nach den Erfahrungen von Solferino, nach den Erfahrungen des Krimkriegs der ansicht waren, dass das Infanteriefeuer zu verheerend für Kavallerie geworden war.
Die Wuch
Das waren die Aufgaben, die ihrer Rolle entsprachen, und die