Große Aufstandsbewegung unter Vercingetorix in Gallien

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Hallo an alle,
Ich bin gerade dabei mich mit Julius Caesar zu beschäftigen und bin dabei auf diesen Gallischen Aufstand aufmerksam geworden und wüsste gerne etwas mehr darüber.
:confused:
Also wenn einer etwas darüber weiß oder mir einen Link darüber nennen kann
wäre ich sehr dankbar:grübel:
 
Der Name verpflichtet dann wohl … ;) .

Zunächst einmal ist anzumerken, dass es zeitgenössische Aufzeichnungen zu diesem Krieg nur von den Römern gibt. Die bekanntesten stammen aus der Feder Cäsars (Commentarii de bello Gallico = Kommentare zum gallischen Krieg). Allerdings muss ich gestehen, dass ich diese (noch) nicht gelesen habe. Ob sie so neutral sind, darf ferner bezweifelt werden. Schriftliche keltische (gallische) Aufzeichnungen sind, falls es sie überhaupt gegeben hat, nicht bekannt.
Den Wikipedia-Link: http://de.wikipedia.org/wiki/Vercingetorix hast Du bestimmt schon verfolgt.
Einige Historiker sind der Meinung, dass Vercingetorix als Sohn eines averner Fürsten in der römischen Armee gedient hat (das soll damals wohl üblich gewesen sein). Belegt ist das jedoch nicht.

Nun zur eigentlichen „Story“:

Aus seiner Heimatstadt Gergovia (Gergovie) von seinen eigenen Verwandten vertrieben - diese halten wenig von der Idee, Krieg gegen Rom zu führen - sucht sich Vercingetorix Gefolgsleute außerhalb seiner Heimat. Zum wohl letzten Mal in der Geschichte gelingt es ihm, keltische Stämme zu einem größeren schlagkräftigen Heer zu vereinen. Römische Einheiten werden in Cenabum (Orleans) geschlagen.
Vercingetorix’ Motiv gibt Cäsar in seinen Aufzeichnungen mit „allgemeiner Freiheit“ an.
Der keltische Aufstand ist für Cäsar ein gefundenes Fressen, um seine außenpolitischen Fähigkeiten unter Beweis zu stellen: Er zieht mit seinen Truppen gen Gallien. Aufgrund innerpolitischer Querelen kehrt Cäsar nach Rom zurück, belässt seine Legionen jedoch in Gallien. Alsbald kehrt er mit neuen Truppen nach Gallien zurück. Im Winter 52/53 v. Chr. überquert er die tief verschneiten Cevennen und verwüstet die Heimat des Vercingetorix.
Anschließend teilt Cäsar seine Streitmacht: Der größere Teil verbleibt im Land der Averner, um die Gallier in Schach zu halten. Der Rest macht sich Richtung Norden auf, um den dort stationierten Legionen zur Hilfe zu kommen. Die Stadt Cenabum wird von den Römern geplündert und verwüstet, was wohl als Racheakt für das „Massaker von Cenabum“, welches die Gallier zuvor angerichtet hatten, gelten soll. Südlich von Cenabum kommt es zu einem Gefecht zwischen Cäsars Truppen und den Galliern, das germanische Hilfstruppen zugunsten Roms entscheiden.
Nun ändert Vercingetorix seine Taktik: Er verfolgt die erfolgreiche Strategie der „verbrannten Erde“, d.h. er verbrennt und vernichtet gallische Gebiete, um zu verhindern, dass die Römer Nahrung vorfinden.
Cäsars nächstes Ziel ist die Stadt Avaricum (Borges). Da Avaricum auf einem von Sümpfen umgebenen Hügel liegt, lässt Cäsar eine 75 m lange und 24 m hohe Rampe errichten, über die er Belagerungstürme schieben lässt. Als Reaktion hierauf erhöhen die Gallier ihre Befestigung und nehmen die Römer unter Beschuss. Nach 25 Tagen gelingt es den Römern, Avaricum einzunehmen. Ca. 30.000 Mann und ca. 8.000 Reitern standen damals ca. 10.000 gallische Krieger gegenüber. Nur 800 gallischen Kriegern gelingt es, sich zu Vercingetorix durchzuschlagen.
Diesem gelingt es durch Versprechungen und Geschenken, neue Truppen auf die Beine zu stellen. Vercingetorix verweilt mittlerweile in der Nähe seiner Heimatstadt Gergovia. Cäsars Truppen besetzen einen Hügel, der dem Lager des Vercingetorix gegenüber liegt. Einem keltischen Ausfall gelingt es beinahe, Cäsars Hauptlager zu vernichten. Cäsar entscheidet sich zum Gegenangriff, erkennt aber bald, dass er keine Chance hat und gibt die Belagerung auf.
Bei dem Versuch, in römisches Stammland einzufallen, unterliegt Vercingetorix Cäsar. Daraufhin zieht sich Vercingetorix nach Alesia (Alise-Sainte-Reine) zurück. Cäsar umlagert die Festung; Vercingetorix’ Truppen sind eingekesselt. Gemäß Cäsars Angaben sollen 40.000 Mann, 10.000 Reiter und Hilfstruppen 100.000 keltischen Kriegern gegenüber gestanden haben. Um sich vor gallischen Angriffen zu schützen, lässt Cäsar ein ausgeklügeltes System bestehend aus Fallen (spitze Holzpflöcke, teilweise mit Eisenspitzen), Gräben (teilweise mit Wasser gefüllt) und Wällen errichten. Aufgrund von Nahrungsmittelknappheit lässt Cäsar die Lebensmittel rationieren. Was für die eine Seite gilt, gilt natürlich auch für die andere, daher beschließt Vercingetorix, Frauen und Kinder aus der Festung zu lassen, um somit Lebensmittel einzusparen. Hierbei hofft er auf die Milde Cäsars. Die Rechnung geht jedoch nicht auf, so dass diese Frauen und Kinder jämmerlich verhungern.
Ein von Vercingetorix heiß ersehntes Heer von verbündeten Kelten (angeblich aus 250.000 Mann Fußvolk und 8.000 Reitern bestehend) rückt auf Alesia zu und lässt sich ca. 2 km vom römischen Schanzwerk entfernt nieder. Cäsars Truppen werden nun von beiden Seiten angegriffen, tragen aber dennoch vor allem Dank der germanischen Kavallerie den Sieg davon.
Wieder einmal ändert Vercingetorix seine Taktik: Ein nächtlicher Ausfall aus Alesia soll den Sieg herbeitragen. Mit Hilfe von Sturmleitern und Enterhaken soll die römische Befestigung überwunden werden. Gleichzeitig greift das keltische Heer wieder die andere Seite der Römer an. Es gelingt Cäsar jedoch, diesem Heer in den Rücken zu fallen, was wohl ausschlaggebend für seinen Sieg ist. Als Vercingetorix dies mitbekommt, zieht er sich wieder nach Alesia zurück. Er sieht keine Chance mehr auf einen Sieg und ergibt sich schließlich. Dies geschieht, indem er sich selbst ausliefert uns seine Waffen zu Füßen Cäsars wirft.
Nach sechsjähriger Gefangenschaft, wird Vercingetorix schließlich hingerichtet (46 v. Chr.).

Ganz Gallien ist nun von den Römern besetzt. Ganz Gallien? … ;)
 
Dank dir Vercingetorix
für deinen Lebenslauf.Ich denke nun bin ich voll aufgeklärt und kann mich meiner nächsten Wissenslücke und/oder der Lücke eines anderen zuwenden.Also ich hoffe dir auch einmal behilflich zu sein
Asterix (Hero1)
 
Aus seiner Heimatstadt Gergovia (Gergovie) von seinen eigenen
Verwandten vertrieben .

Im Winter 52/53 v. Chr. überquert er die tief verschneiten Cevennen und verwüstet die Heimat des Vercingetorix.

heißt das er hat Gergovia verwüstet oder wie soll man das verstehen:confused:

aber abgesehen davon finde ich diesen Beitrag sehr informativ und einfach nur klasse :)
 
Ein von Vercingetorix heiß ersehntes Heer von verbündeten Kelten (angeblich aus 250.000 Mann Fußvolk und 8.000 Reitern bestehend) rückt auf Alesia zu und lässt sich ca. 2 km vom römischen Schanzwerk entfernt nieder. Cäsars Truppen werden nun von beiden Seiten angegriffen, tragen aber dennoch vor allem Dank der germanischen Kavallerie den Sieg davon.
Wieder einmal ändert Vercingetorix seine Taktik: Ein nächtlicher Ausfall aus Alesia soll den Sieg herbeitragen. Mit Hilfe von Sturmleitern und Enterhaken soll die römische Befestigung überwunden werden. Gleichzeitig greift das keltische Heer wieder die andere Seite der Römer an. Es gelingt Cäsar jedoch, diesem Heer in den Rücken zu fallen, was wohl ausschlaggebend für seinen Sieg ist. Als Vercingetorix dies mitbekommt, zieht er sich wieder nach Alesia zurück. Er sieht keine Chance mehr auf einen Sieg und ergibt sich schließlich. Dies geschieht, indem er sich selbst ausliefert uns seine Waffen zu Füßen Cäsars wirft.
Nach sechsjähriger Gefangenschaft, wird Vercingetorix schließlich hingerichtet (46 v. Chr.).

Ganz Gallien ist nun von den Römern besetzt. Ganz Gallien? … ;)
"Aleschia? Wo liegt Aleschia? Keiner kennt Aleschia!!"
 
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