Wie können sich intelligente Menschen nur einen solchen nationalistischen Quark ausdenken? Haben Atataürk und seine Historiker vielleicht sogar daran geglaubt? :autsch:
Nein, aber der ideologische Nutzen war wichtig, um zu erklären warum der perso-arabische Einfluss so groß war im osmanisch-türkischen, statt überall türkische Wörter einzusetzen oder gar zu erfinden hat man es sich leicht gemacht und mit der Sonnensprachentheorie behaupten können, dass sowohl persisch als auch arabisch Turksprachen sind, also braucht man keine Begründung für nicht turkische Wörter finden.
Bzgl Asgard :
Allg. :
Herje, wo soll denn das Ganze anfangen, also komisch ist schon der Punkt, dass du meinst, dass die "westliche" Geschichtsschreibung von Anfang an die Prototurkvölker nicht leiden konnte, warum weiß ich jetzt nicht, es erschließt sich mir nicht.
Würde es wirklich ein Prototurkvolk geben in der Region, dann wäre das ganze Verhältnis in der Geschichtsschreibung anders, du argumentierst mit Geschichtsklitterung von Seiten der "Mächtigen", gegenüber der heutigen Türkei nur setzt das voraus, dass es eine tiefe - vielleicht genetische xD - Abneigung des Menschen seit der Antike gegen alles Türkische gibt, wodurch überhaupt die ganze westliche Geschichtsschreibung entstanden ist, die so ist weil sich die ganze Welt einig ist, dass die Türken doof sind, aber gut wenn du meinst es ist so, dann will ich natürlich Galileo Galileis verkanntes Talent nicht absprechen.
Sumer :
Ich will gar nicht im Detail auf deine Wörterliste eingehen, aber nur mal abstrakt betrachtet, welchen linguistischen Nutzen hat das Sumerische, Wörter wie Vater usw. zu übernehmen aus einer Turksprache?
Du selbst negierst ja, dass sie ein Turkvolk sind, es ist unmöglich dass die sumerischen Kinder auf ein Turkvolk warten mussten, um zu wissen wie sie denn nun ihren Vater nennen?
Darüber hinaus nennst du den Begriff "Vernunft"/usu, dir ist schon bewusst, dass "Vernunft" ein Wort mit einem klar philosophisch-historischen Hintergrund ist, etw. ganz bestimmtes aussagt und in dem Sinne von den Vorsokratikern geprägt wurde?
Welche Bedeutung hat denn Vernunft bei den Prototürken und Sumerer, können wir das überhaupt ermitteln, ein Wort wie "Vernunft" oder "Moderne" wie wir ihn häufig heute verwenden, sind Begriffe, die wir zurückverfolgen können, wie sie entstanden sind und sie haben einen klar philosophischen Hintergrund und über die Philosophie der Prototürken und Sumerer ist jetzt nicht sehr viel bekannt.
Etrusker :
Über das Etruskische kann man wenig sagen, weil es einfach nicht komplett bekannt ist.
Ich habe noch vor kurzem mit einer Kollegin gesprochen, die derzeit auch intensiv in der Forschung der Etrusker in der Toskana dran ist und wir hatten auch über viele Hypothesen gesprochen und kurzum, dass die Etrusker ein Turkvolk sein könnten, ist durchaus keine unbekannte Theorie, sie ist nur völlig irrelevant, weil sie nun schon 80 Jahre zurückliegt und glaub mir, es gibt mehr Theorien über die Etrusker, als Perseus Phalangiten in Pydna verwendet hat.
Angeblich ist es auch mit dem baskischen und irgendwelchen Kongosprachen verwandt, das Etruskische hat extrem viele Einflüsse, gerade das Tusci etruskische hat weniger phönzische Einflüsse drin als das, was auf Sardinien gesprochen wird, es gibt kein "hochetruskisch", dass ist ein Terra incognita-Thema.
Zeitgenössiche Beschreibung :
Es gibt ein wirklich ganz großes Problem an der Theorie, dass die Turkvölker sich schon seit Lucy in Kleinasien heimisch gefühlt haben.
Keiner Beschreibt sie dort!
Damit meine ich noch nicht mal die kleinasiatischen Völker, die ja wohl den Unterschied zu ihren Nachbarn erkannt hätten.
Die Rede ist davon, dass weder die Phönizier, die Assyrer, die Ägypter - die zur Zeit der Hethiterherrschaft sehr gut im Bilde über die politische Lage in Kleinasien informiert waren und feste "Botschaften" hatten, ist alles hervorragend dokumentiert -, die hellenischen Kolonisten, als auch später die Römer, Perser uvm.
Jetzt wirds pfiffiger, die Turkvölker werden sehr wohl erwähnt in der Geschichtsschreibung und das nicht von den ganz ganz pösen "westlichen" Geschichtsschreibern sonder von den bösen "östlichen" Geschichtsschreibern, sowohl die Perser als auch die Chinesen dokumentieren die Turkvölker jeweils westlich oder östlich von sich, den Persern ist kein Turkvolk westlich bekannt und in zoroastrischen Gebetsliedern ist von den Reitern im Osten die Rede und die Turkvölker werden explizit unterschieden von Tibetern, Kushanen, Rhomäer usw. falls das Volk "Xiyon" oder die "Kidariten" ein Turkvolk wären, dann sind das die einzigen westlichen Völker, aber die wären nicht in Kleinasien sondern vom Nordosten in den Westen gekommen über den Kaukasus, aber ob das am Ende wirklich Turkvölker sind ist umstritten, Xiyon könnten die Hunnen sein, man weiß es nicht, im Endeffekt müssten sich alle Historiker von China bis Korinth gegen die Türken verschworen haben, ich weiß nicht wieso.