Herkunft und Verbreitung des Christentums (1.-3. Jh)

Ich habe diesen Artikel damals nur bis zur Hälfte gelesen, dann wurde es mir zu dumm. Sicher sind korrekte Infos drin, aber für den, der sich mit der Materie einigermaßen auskennt, sind das alte Hüte - zum Gähnen. Für den Leser, der sich nicht mit der Materie auskennt, ist es mitunter schwierig, die wissenschaftlich korrekten Details vom journalistischen Gefasel zu unterscheiden.

Ich sage selbst von mir nicht der Kenner dieser Materie zu sein. Von dem her hat es mir einen ganz guten Einstieg geboten. Bei manch Stelle war ich mir auch nicht sicher, obs stimmte, aber für mich als Einstieg hat mir der Artikel sehr gut gefallen.
P.S. Natürlich ist mir auch klar, dass man durch einen paar-Seiten Artikel mitnichten hier voll mitdiskutieren kann, man muss sich dann doch noch andere Lektüre anschaffen. :fs:
 
Weil die Arianer glaubten das Gott und sein Sohn nicht wesensgleich bzw. aus demselben Stoff sind, sie waren der Meinung das der Sohn eine eigene Kreation die praktisch aus dem Nichts hervorging.
Die meisten Bischöfe sprachen sich auf dem Konzil gegen den Arianismus aus und deshalb wurde er wohl geächtet.
 
Warum genau wurde der Arianismus auf dem Konzil von Nicäa geächtet?
Mit der "Ächtung" war diese Lehre politisch aber keineswegs tot; bis zum Konzil von Konstantinopel 381 blieb sie eine "echte" Alternative. Franken und Langobarden hingen ihr sogar danach an. Das Hauptproblem war wohl, dass die Kritiker der Trinitätslehre in sich gespalten waren (die Wikipedia spricht von 18 verschiedenen (arianischen) Alternativen!).

Wie JetLecham richtig bemerkt, war der Trinitarismus in erster Linie mehrheitsfähig. Alternativen oder Varianten werden innerhalb von Religionen selten geduldet, also werden sie verboten/geächtet (anathema)

Das Problem besteht bekanntlich darin, die in der Bibel erwähnten Akteure: Gott, Jesus, Heiliger Geist "unter einen Hut" zu bringen. Der Trinitarismus sieht die genannten drei Akteure als "Rollen" (personae) eines einzigen Gottes. Diese Lösung der "Wesensgleichheit" war (und ist!) für viele Menschen logisch unverständlich und scheint insbesondere der "Ein-Gott-Lehre" (Monotheismus) zu widersprechen. Die (zu vielen!) vorgeschlagen Alternativen waren allerdings aus ähnlichen und anderen Gründen angreifbar.

Ein Trinitätsglaube hat uralte religiöse Wurzeln und mag deshalb - unabhängig von innerer Logik - überhaupt eine hohe Akzeptanz besitzen.
 
Ich gehe sogar mal so weit und sage das auch nach dem Konzil von Konstantinopel die Attraktivität des Arianismus nichts für die Germanen eingebüßt hat. Schließlich blieben die Sueben, die Westgoten, die Ostgoten, die Langobarden und die Vandalen noch zwei Jahrhunderte danach Arianer, auch die Burgunder hingen zeitweise noch im 5. Jahrhundert dem Arianismus an.
 
Dass die Arianer davon ausgingen, Gott und Jesus seien nicht wesensgleich, ist mir bekannt. Aber mir stellte sich die Frage, warum dies "geahndet" wurde und nicht als eine der Strömungen des C.tums toleriert wurde? Bzw welche Auswikrungen dieser "Irrglaube" in der Praxis denn hatte, so dass man sich genötigt sah, sie zu verbieten?
Am Nicäaischen Konzil nahmen, wenn ich mich recht entsinne, keine Laien teil. Kann mir jmd sagen, wieso?

Fragen über Fragen. :D
 
Auf dem Konzil von Nizäa fühlten sich viele östliche Bischöfe bedroht vom Erstarken des Arianismus, sie fürchteten das es eine Art "Arianische Kirchenrevolution" geben könnte die sie letzten Endes ihre Position kosten würde. Da sie in der Überzahl waren haben sie für das "Ächtungsdekret" gestimmt und es wurde angenommen. Trotzdem war das nichts halbes und nichts ganzes und Unzufriedenheit in der Kirche war die Folge. Die Befürchtungen der Bischöfe wurden dann ganz schnell Realität als die Arianer mit Hilfe Konstantins in 330ern ihre "Hauptgegner" absetzten, zB. den Athanasios von Alexandria. Die Kaiser nach Konstantin sind ja dann auch Arianer.


(Viel) Später kommt noch ein weiterer Punkt hinzu, die meisten römischen und romanisierten Menschen des Mittelmeerraums waren katholisch, die einfallenden Germanen, die in den eroberten Gebieten nur sehr dünne Herrscherschichten bildeten, nahmen wahrscheinlich vor allem zur Abgrenzung von den Unterschichten den Arianismus an. Arianische Herrscher passten aber nur schlecht ins Bild der kirchlichen Führungsriege (die inzwischen wieder katholisch war) die vor allem keine Macht über diese Germanen hatte. Später ändert sich das mit der Expansion der Franken wo sowohl diese als auch die katholische Kirche in gegenseitiger Wechselwirkung voneinander profitierten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Franken sind mir nicht gerade als ausgesprochene Arianer bekannt. Vielleicht meinst Du die Goten?
Ja, ganz sicher meine ich die:weinen: Nachts um vier soll man eben keine Postings schreiben....
Bevor Chlodwig sich und seine Edlen kurz vor 500 katholisch taufen ließ, waren die Franken wohl in der Mehrheit Heiden....
 
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