In der Literatur (vgl. z.B. Bracher u.a.) wird unter der Doppelstrategie von Hitler allgemein eine Kombination aus "Gewalt" - sprich Terror von der Straße aus durch die SA - und "Legalität" - sprich der Teilnahme an Wahlen in der Weimarer Republik, verstanden. (vgl. auch Link)
Entsprechend der Doppelstrategie war es auch im doppelten Sinne ein rechtswidriges Verhalten. Zum einen, weil es das Brechen von Gesetzen durch den Terror auf der Straße verfolgte und zum anderen in der Absicht, die Demokratie von Weimar abzuschaffen, einem Hochverrat gleichkam.
Diese Doppelstratgien von Hitler zur Erlangung der politischen Macht in der Weimarer Republik resultierte aus dem erfolglosen Versuch, durch einen Marsch auf Berlin - in Anlehnung an das Vorbild von Mussolini - im Rahmen des "Bierhallen-Putsches" sich 1923 zusammen mit dem politischen Oberintriganten und Hochverräter Ludendorff an die Macht zu putschen.
Das Konzept der Doppelstrategie verlief dabei interaktiv. In der Regel dient der Terror von der Straße zum Nachweis für die Handlungsunfähigkeit der Regierung. Und lieferte dann unterstützt durch eine deutschnationale Presse von Hugenberg und der NS-Presse den Vorwand, sich im Rahmen von Verschärfungen der Gesetzgebung als eigentlicher Schutzgarant des imaginierten "Volkes" im Parlament aufzuführen.
Eine Strategie, die als Blaupause populistischen Doppelstrategien dient.
https://www.bpb.de/nachschlagen/lexika/handwoerterbuch-politisches-system/202075/nationalsozialismus
Bracher, Karl Dietrich (1984): Die Auflösung der Weimarer Republik: Hans Herzfeld. Eine Studie zum Problem des Machtverfalls in der Demokratie. Düsseldorf: Droste Verlag.
Bracher, Karl Dietrich; Sauer, Wolfgang; Schulz, Gerhard (1962): Die Nationalsozialistische Machtergreifung. Studien zur Errichtung des totalitären Herrschaftssystems in Deutschland 1933/34. Köln, Opladen: Westdeutscher Verlag