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Prinzipiell müsste das auch mit einer Camera obscura funktionieren und ich kann mir gut vorstellen, das man in der Vergangenheit auf diese indirekte Weise auch Sonnenfinsternisse beobachtet hat.
Das geht problemlos.
Einer unserer Leute hat heute mit einer Nadel ein Löchli in einen Pappkarton gestochen und einen knappen halben Meter dahinter ein Blatt Papier gehalten.
Die Abbildung war sehr gut! .. und zwar in einem hellen Raum.
(Besser übrigens als der Blick durch den Schweißerhelm, dessen Frontseite schon ein bisserl verrunzt war.)
Die Lochkamera (camera obscura) bedarf nur dann einer sorgfältigen Ausführung, wenn weit lichtschwächere Quellen als die Sonne abgebildet werden sollen, also praktisch alle anderen.
"Blickt" man in die Sonne, dann genügt die allerprimitivste Anordnung, zumindest wenn man nur eine partielle Sonnenfinsternis hat und nicht die Korona sehen will oder kann.
Aber auch in anderen Fällen funktioniert das gut.
Anfang März erhellt die Sonne mein Schlafzimmer und dieses findet sich kopfstehend, als Fensterpartie mit Pflanzen und Zeug, im Bad durchs Schlüsselloch an die trüben Kacheln projeziert.
(Es entspricht meiner Gewohnheit im Dunkel des herabgelassenen Rollos ein morgendliches Bad zu nehmen.)
Man kann davon ausgehen, dass frühe Bauten keinen Rollo hatten, jedoch insgesamt recht dunkel waren, auch Ritzen und Löcher aufwiesen, und deshalb eine Lochkamera vergleichsweise häufig darstellten.
P.S. Dion
Da haben sich unsere Beiträge überschnitten, und wärst Du nicht aus München, ich hätte fast vermutet, dass Du einer aus unserer Firma bist. :winke: