Holo...was?!?

El Quijote

Moderator
Teammitglied
80 Jahre sind Zweiter Weltkrieg und Holocaust nun her, wer mit 20 Jahren aus den Vernichtungslagern und von den Todesmärschen befreit wurde und die nächsten Wochen und Monate überlebte ist jetzt 100 Jahre alt (Kinder sind ja meist sofort ermordet worden), es gibt also so gut wie keine Zeitzeugen mehr, da Holocaustüberlebende eh eine geringere Lebenserwartung haben, als die Durchschnittsbevölkerung und die mittlere Lebenserwartung rund um 80 liegt.

10 % der Deutschen sollen angeblich "noch nie" etwas vom Holocaust gehört haben. Holo.... was?!? (So wurde das Thema heute Morgen im WDR5 Morgenecho anmoderiert (durch Andreas Bursche?), hierher habe ich das mit den 10 % Deutscher, die noch nie vom Holocaust gehört haben wollen.)
Da frage ich mich, wie das sein kann.

Von Schülern hört man regelmäßig zwei widersprüchliche Äußerungen in Bezug auf Nazi-Zeit und Holocaust:

Nazi-Zeit und Holocaust kommen zu viel im Unterricht vor vs. Nazi-Zeit und Holocaust kommen zu wenig im Unterricht vor.

Nun sind das sicherlich subjektive Einschätzungen, in die sowohl unterschiedliche Unterrichtserfahrungen als auch unterschiedliche Interessen einfließen.
Es gibt die Schüler, denen die Info, dass es den Holocaust gab, reicht, wohingegen andere mehr dazu erfahren wollen. Das ist auch völlig in Ordnung. (Nazistisch eingestellte Schüler, die den Holocaust negieren, habe ich hier mal ausgeklammert. Und auch unter Nazis gibt es ja nicht nur Holocaust-Leugner, sondern auch die ehrlicheren, aber auch dreisteren, welche den Holocaust bejubeln.)

Also theoretisch sollte jeder im Unterricht mal vom Holocaust gehört haben, viele Schüler werden ihn in gleich mehreren Unterrichtsfächern behandelt haben:
  1. Geschichte
  2. Deutsch
  3. Religion/Ethik/Philosophie
  • fremdsprl. Unterricht
  • Biologie
  • Pädagogik
  • Politik/Sozialwissenschaften
Und da ist es doch verwunderlich, dass manche dieses Thema nie in der Schule behandelt haben sollen.
Okay, wir leben in Zeiten, in denen das sogenannte analoge Fernsehen auf dem Rückmarsch ist (allerdings sah ich erst vor einigen Tagen eine Statistik, wonach immer noch 80 % der Deutschen vorwiegend analoges Fernsehen schauten) und natürlich haben wir eine Unzahl an Sendern (Kabel, Satellit).
Aber ich kenne Kritiken am Fernsehen - die ganz ähnlich derer sind, die man von Schülern hört, die meinen, dass der Holocaust in der Schule ad nauseam thematisiert würde - das es keinen Tag gebe, an dem nicht irgendwo Hitler, Drittes Reich, Zweiter Weltkrieg und Holocaust im Fernsehen thematisiert würden.
Gut, daran kann man vorbeischalten.

Ein Studienfreund von mir sagte immer, ich lebe im Widerstandskämpferviertel. Das war eben ein Stadtviertel aus den 60er und 70er Jahren, in dem die Straßen nach kirchlichen und gewerkschaftlichen Widerstandskämpfern (Delp, Leuschner, Mierendorff etc.) benannt waren. Und damit spreche ich das öffentliche Gedenken an: Es gibt (gefühlt) kein Dorf mehr in Dtld., wo nicht Stolpersteine liegen (aber ich habe Stolpersteine auch schon außerhalb Dtlds. gesehen, selbst im von Dtld. unbesetzten Spanien, wenn ich mich bloß erinnern könnte, wo), von anderen Formen des Gedenkens (etwa an alten Standorten von Synagogen und jüdischen Friedhöfen, an vielen Bahhnhöfen etc.) und in Berlin Mitte gibt es ja nun auch mehrere große Orte wie das Denkmal an die ermordeten Juden, das Denkmal an die ermordeten Sinti und Roma, die Topographie des Terrors etc.

Mir ist natürlich klar, dass man oft achtlos an Gedenktafeln vorüber geht, das habe ich früher auch gemacht (und das nicht aus Desinteresse), nicht jede Erklärung zu einem Straßennamen liest, aber man sollte doch meinen, dass man an dem Thema in Dtld. nicht vorbeikommt. Wie kann es also sein, dass es um die 10 % Personen gibt, die noch nie etwas vom Holocaust gehört haben wollen?!? (Selbst Holocaustleugner müssen ja etwas vom Holocaust gehört haben, um überhaupt in die Lage versetzt werden zu können, den Holocaust zu leugnen.)

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Elke Grygelewski die heutige Interviewpartnerin des Morgenecho-Moderators (vermutlich Andreas Bursche), Leiterin der GS Bergen-Belsen, sagte zu dem Thema, dass manche Geschichtslehrer das Thema nicht im Unterricht behandelten (ich hatte sofort einen speziellen Geschichtslehrer vor Augen, einen der angeblich noch nie davon gehört haben will, dass ein Spruch, den er andauernd bringt, von der SA stammt, diesen Spruch dann aber, als er bereits in einem Verfahren darüber steckt, vor seinen Adepten zelebriert) und forderte, dass eine nachhaltige Beschäftigung mit dem Holocaust in der Ausbildung zum Geschichtslehrer unabdingbar sein müsse.

(Ich selber habe mich als Schüler viel mit dem Holocaust und der NS-Zeit befasst, habe dieses Thema dann im Studium, weil ich nach eigener Auffassung ja bereits Ahnung davon hatte, eher stiefmütterlich behandelt und mich so de facto nie wirklich wissenschaftlich mit dem Thema befasst, dabei war ich immer interessiert daran, aber ich habe im Studium auch gezielt Seminare/Übungen/Kurse mit schulgeschichtsunterrichtfremden Themen belegt (weil ich eben im Alter von 20 gedacht habe, dass ich 40 Jahre als Lehrer an der Regelschule eh jedes Jahr grob dieselben Themen unterrichten würde, ich habe mich im Studium mehr auf die historischen HIlfswissenschaften, Archäologie und eben auf spanische Geschichte fokussiert) und für mich sind Drittes Reich und Holocaust keine unterrichtsfremden, sondern -zentrale Themen - und in der Tat, im Germanistikstudium habe ich mich mit "Holocaustliteratur in der Schule" und in EW mit "Jugend in der NS-Zeit" befasst, also es ist nicht so, dass ich das Thema im Studium völlig ignoriert hätte. Außerdem Praktika mit mehr oder weniger direkter Berührung mit NS-Zeit und Holocaust. )
 
Damit ist ja nicht gesagt, dass das Thema in der Schule nicht behandelt wurde.
Die Halbwertszeit von Lehrinhalten dürfte bei vielen das Schulhalbjahr nicht übersteigen, bei anderen nicht mal das Stundenende.
Aber das ist ja nun kein Thema, dass auf die Schule beschränkt wäre.

Man kommt ja auch im Alltag, wenn man Zeitung liest, Nachrichten ansieht etc. kaum umhin von der Thematik wenigstens gelegentlich Notiz zu nehmen.

Um vom Thema "Holocaust" noch nie etwas mitbekommen zu haben, müsste man im Prinzip völlig in Parallelstrukturen leben und hier weder die Schule besucht haben, noch in irgendeiner Form am öffentlichen Leben teilnehmen oder Nachrichten in irgndeiner Form konsumieren.

Deswegen kann ich mir auch schwerlich vorstellen, dass das mit den 10% zutreffend ist, das erscheint mir deutlich zu hoch gegriffen, selbst wenn es sich auf in Deutschland lebende Personen insgesamt bezieht.

Bei Personen, die in den letzten Jahren in dieses Land gekommen sind, die das hiesige Schulsystem nicht durchlaufen haben und bei denen möglicherweise auch nicht hinreichend Deutsch-Kenntnisse vorhanden sind, um Nachrichten etc. genau zu verfolgen, da mag das ja gegebenenfalls möglich sein alle anderen müssten das mindestens am Rand mal mitbekommen haben.

Aber es ist kaum vorstellbar, dass das auf 10% der Bevölkerung zutreffen soll. 2-3% hielte ich ggf für glaubhaft.
 
Nur um eine andere Perspektive auf das Problem einzunehmen: Es sind auch etwa 12% aller Deutschen funktionale Analphabeten. Das müssen natürlich nicht die sein, die noch nie etwas vom Holocaust gehört haben. Aber die Prozentzahl zeigt, dass unser Bildungssystem einen erheblichen Teil der Menschen überhaupt nicht erreicht.
 
Deswegen kann ich mir auch schwerlich vorstellen, dass das mit den 10% zutreffend ist, das erscheint mir deutlich zu hoch gegriffen, selbst wenn es sich auf in Deutschland lebende Personen insgesamt bezieht.
Meine Angabe im ersten Beitrag war falsch. Sie bezog sich auf die jungen Erwachsenen, 18 bis 29 Jahre, siehe den zweiten Beitrag.

Bei Personen, die in den letzten Jahren in dieses Land gekommen sind, die das hiesige Schulsystem nicht durchlaufen haben und bei denen möglicherweise auch nicht hinreichend Deutsch-Kenntnisse vorhanden sind, um Nachrichten etc. genau zu verfolgen, da mag das ja gegebenenfalls möglich sein alle anderen müssten das mindestens am Rand mal mitbekommen haben.
In der Tat hat heute Abend im WDR5 Politikum der Historiker Magnus Brechtken (ifz) darauf hingewiesen, dass zwar Menschen mit Migrationshintergrund, die sich hier niederließen, sich natürlich mit dem deutschen Befinden (und somit auch der deutschen Geschichte) auseinandersetzen müssen, aber er relativierte die Zahlen der Claims Studie eben damit, dass eben gerade junge Leute in den letzten Jahren zu uns gekommen wären und dass eben in dieser migrantischen Community ein Unwissen herrsche.
Geschichtswissen müsse andauernd erlernt werden, denn es sei ja eben nicht angeboren, sondern erlernt, wie lesen und schreiben.

Aber es ist kaum vorstellbar, dass das auf 10% der Bevölkerung zutreffen soll. 2-3% hielte ich ggf für glaubhaft.
Mit 2 % der jungen Erwachsenen beziffert die Claims-Studie in allen Vergleichsländern die Zahl der Holocaustleugner.
 
Damit ist ja nicht gesagt, dass das Thema in der Schule nicht behandelt wurde.
Die Halbwertszeit von Lehrinhalten dürfte bei vielen das Schulhalbjahr nicht übersteigen, bei anderen nicht mal das Stundenende.
...dazu ein peinlicher Schwank aus meiner Jugend... mir waren die Themen Nazis und Holocaust im Schulunterricht auf den Keks gegangen, muss ich zugeben. Zweiter Weltkrieg, Nazis, Holocaust: das interessierte mich nicht weiter, weshalb ich nur mit halbem Ohr zuhörte/"aufpasste". Eine verpflichtende Klassenfahrt Nach Berlin mit einem Tag Ostberlin, ausgiebigen Besuchen von Gedenkstätten (inklusive Filmvorführungen) musste ich gelangweilt mitmachen, einzig ein freiwilliger (optionaler) Besuch der Oper (es gab den Holländer mit Gundula Janowitz) hatte mir gefallen.
Warum erzähle ich das? Ich mutmaße, dass auch eine Portion Desinteresse mitschwirrt, wie seinerzeit bei mir. Schulische Inhalte, die schon zur Schulzeit nur unter "bäh das schon wieder blablabla" liefen, neigen vermutlich rasch zum vergessen werden.
 
ich besuchte eine Realschule. Dort wurde das Thema durchaus sehr stark durchgenommen. Bei mir: in einer Klasse war die Lehrerin für Geschichte auch unsere Lehrerin für Deutsch. Wenn sie den Eindruck hatte, dass ihr die Geschichtsstunden (1 Std. pro Woche? - weiß ich nicht mehr genau), nicht reichte, nahm sie den Stoff auch in Deutschstunden durch.
Auf Klassenabschlußfahrt war sie auch dabei; so waren wir in Berlin auch in Plötzensee und am Bendlerblock

Ich gehe davon aus, dass der Unterricht dieser Lehrerin mein Interesse geweckt hat und ich dann immer wieder und tiefer mich mit dem Thema privat beschäftigt habe.
 
Ich habe einmal gelesen, dass zunehmend Lehrer von Klassen mit einem hohen Anteil von Schülern, die aufgrund ihrer Herkunft tendenziell antisemitisch geprägt sind, das Thema Holocaust im Unterricht eher meiden, um sich Diskussionen und Streitereien darüber, ob der Holocaust nicht eh "gut" gewesen sei, zu sparen.
Ich weiß aber nicht mehr, ob es um Deutschland oder Österreich ging.
 
Ich habe einmal gelesen, dass zunehmend Lehrer von Klassen mit einem hohen Anteil von Schülern, die aufgrund ihrer Herkunft tendenziell antisemitisch geprägt sind, das Thema Holocaust im Unterricht eher meiden, um sich Diskussionen und Streitereien darüber, ob der Holocaust nicht eh "gut" gewesen sei, zu sparen.
Ich weiß aber nicht mehr, ob es um Deutschland oder Österreich ging.
Vermutlich werden ähnliche Vermeidungs"strategien" in beiden Ländern in ähnlicher Frequenz stattfinden. Ich kenne die Problematik aus dem arabischen Raum, wo ich durchaus schon erlebt habe, dass die Leute einem den erhobenen Daumen entgegenstrecken, wenn sie hören, dass man Deutscher ist: "Hitler, good..." auf der anderen Seite gibt es das arabische Verb tahatlara 'sich wie Hitler benehmen, herumhitlern' und das ist nicht positiv gemeint. Das kann man nicht durch Vermeidung wegignorieren.
 
80 Jahre sind Zweiter Weltkrieg und Holocaust nun her, wer mit 20 Jahren aus den Vernichtungslagern und von den Todesmärschen befreit wurde und die nächsten Wochen und Monate überlebte ist jetzt 100 Jahre alt (Kinder sind ja meist sofort ermordet worden), es gibt also so gut wie keine Zeitzeugen mehr, da Holocaustüberlebende eh eine geringere Lebenserwartung haben, als die Durchschnittsbevölkerung und die mittlere Lebenserwartung rund um 80 liegt.
Von den Auschwitz-Überlebenden sind etwa 50 Personen noch nicht gestorben.
80 Jahre nach der Befreiung von Auschwitz


Ich kenne die Problematik aus dem arabischen Raum, wo ich durchaus schon erlebt habe, dass die Leute einem den erhobenen Daumen entgegenstrecken, wenn sie hören, dass man Deutscher ist: "Hitler, good..."
Ich hatte in Palästina auch schon Unterhaltungen, in denen mein Gegenüber unverblümt gesagt hat, es sei wieder an der Zeit, dass jemand wie Hitler 6 Millionen Juden umbringt. Einmal eine alte Frau, meine dortige Nachbarin, einmal ein Professor der al-Quds Universität. Beide waren palästinensische Christen. Mir lief es kalt den Rücken herunter. Ich hab jedesmal so getan, als hätte ich nichts verstanden und schnell das Thema gewechselt!
 
An den Begriff "Holocaust" kann ich mich nicht so recht erinnern das er damals in der Schule, die ich besuchte, verwendet wurde.
Ich rede hier von einer Zeit 1948-1959 (Grund-und Berufsschule).
Über die Verfolgung von Juden hörte ich viel, aber der Begriff "Holocaust" ist mir aus dieser Zeit nicht in Erinnerung.
Das soll aber nicht heißen das Lehrer diesen Begriff nicht verwendet haben.
Wie die Nazis mit den Juden umgegangen sind war ja oft Gegenstand des Unterrichtsstoffes vorallem in Fach Gegenwartskunde und später dann im Fach Geschichte.
An die Geschichtsstunde wo die Anne Frank behandelt wurde kann ich mich noch gut erínnern.
Allerdings das in meiner Mittelsächsischen Heimatstadt , damals ca. 23.000 Einwohner, ein KZ-Außenlager von Flossenburg war, erfuhr ich erst vor ein paar Jahren.
Augenzeugerzählungen bekam ich von den Schwiegereltern und deren Geschwister meiner Frau. Die stammen aus Czernowitz, hatten dort ein guter Verhältnis mit den Juden und als die Nazis kamen war schluss.
 
Zuletzt bearbeitet:
Augenzeugerzählungen bekam ich von den Schwiegereltern und deren Geschwister meiner Frau. Die stammen aus Czernowitz, hatten dort ein guter Verhältnis mit
den Juden und als die Nazis kamen war schluss.

Google sagt mir: zwischen der Heimat Deiner Frau / ihrer Familie und der Heimat meiner Großeltern liegen ca. 60km
Sie kamen aus Karlsberg/Rumänien.
(Als meine Mutter ca. 6 Jahre alt war, fand die "Heimholung ins Reich" statt. Ab diesem Zeitpunkt war von meiner Familie niemand mehr in Rumänien ansässig.)
 
An den Begriff "Holocaust" kann ich mich nicht so recht erinnern das er damals in der Schule, die ich besuchte, verwendet wurde.
Ich rede hier von einer Zeit 1948-1959 (Grund-und Berufsschule).
Das würde auch sehr verwundern, da erst mit dem Vierteiler Holocaust von 1979 der Begriff Holocaust für die Vernichtung der Juden (und später erweitert auf Sinti und Roma etc.) aufkam. Wann (und ob) der Begriff sich in der DDR durchsetzte, weiß ich nicht.
 
Korrektur:

Nicht 10 % der Deutschen, sondern 10 % der in Dtld. lebenden jungen Erwachsenen (also die Alterskohorte 18 - 29 Jahre).

Da passt doch irgendwas nicht zusammen:
Würde man die selben Menschen nach "Hitler" fragen, kann mir niemand erzählen, dass die Antwort "ja kenne ich" nicht nahe 100% liegen würde, vielleicht sogar auch bei einer Frage nach "KZ" oder "Auschwitz".
Die Schnittmenge von "kenne Hitler, aber nicht Holocaust" ist dann was? Holocaust-Leugner? Schwindet das dämonenhafte des größten Verbrechers aller Zeiten?

Nachtrag: Die schwindende Zahl an Holocaust-Kennern war auch Thema in den norwegischen Nachrichten, anlässlich der Gedenkfeier in Auschwitz.


[mod: fehlendes Wort nach Absprache mit dem Verfasser ergänzt[/mod]
 
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Vielleicht, aber nur vielleicht ist es ja auch nicht wahr das man das Wort bzw die Tatsache nicht kennt, man will evtl nur nicht seine Meinung darüber bekennen und streitet deshalb ab davon zu wissen.
 
In der Stadt in NRW, in welchem ich meinem Hauptwohnsitz habe, sind 45% der Grundschulkinder Biodeutsche. 55% haben Migrationshintergrund. Das können türkische Kinder der dritten "Gastarbeitergeneration" sein oder aber ein 9 Jahre alter Ukrainer, welcher 2023 nach Deutschland gekommen ist.

Bei einem Strafprozess nach Jugendrecht wurde einem Deutschen mit Migrationshintergrund ein Arabisch-Dolmetscher zugestanden. Ihm wurde attestiert, dass er in Deutsch den Prozess nicht folgen könne. Auf die Frage nach dem Holocaust wäre ich auf dessen Antwort gespannt.
 
Die ahnungslosigkeit besteht doch nicht nur bei jüngeren Leuten.Ich bin Baujahr 1962 und selbst Leute meiner Generation erschrecken mich wegen ihrem nicht wissen.Beispiel Anne Frank.Da gucken mich schon viele an und fragen mich wer das sei.Leider kenne ich Leute die zur fraktion"man muss doch mal vergessen können"im Kollegenkreis.
 
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