Holocaust Studies nur als Aufbaustudiengang?

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Gast

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Hallo zusammen,

ich hoffe, hier kann mir jemand diese Frage beantworten.

Also, das ist so: Ich habe eher zufällig entdeckt, dass es offenbar einen Universitätsstudiengang "Holocaust Studies" gibt. Das wusste ich nicht - bisher dachte ich immer, man müsste eben Geschichte studieren, wenn man sich für dieses Thema interessiert.

Ich bin mir aber nicht sicher, wo man das studieren kann, und ob es sich stets nur um einen Aufbaustudiengang handelt. (Ich habe dieses Fach als Aufbaustudiengang für Geschichte und Judaistik gefunden.) Und wie muss man sich so einen Studiengang vorstellen? Gibt es hier Spezialgebiete? Was ist das Berufsziel?

Im Herbst hätte ich mich auch um ein Haar für Geschichte eingeschrieben - aber die alten Griechen und Römer konnten mich dann doch nicht locken. Ich sehe es so: Je weniger Zeit ich damit verbringe, irgendwelche Dinge zu lernen, die mich überhaupt nicht interessieren, umso besser. Denn die Zeit ist sehr knapp geworden, wenn man z.B. Zeitzeugen befragen möchte.

Ich wäre auch bereit, im Ausland zu studieren, muss aber aufgrund einer chronischen Krankheit mindestens einmal im Quartal in Deutschland aufkreuzen. Vor allem ein Studium in den USA dürfte sich also schwierig gestalten. Die Studiengebühren kommen ja auch noch dazu.

Ach ja: An den Englischkenntnissen liegt es nicht. Die sind auf alle Fälle gut genug, um zu studieren.

Es gibt da noch ein zweites Problem: Ich bin nicht jüdisch. Und ich weiß nicht so recht, was man davon (vor allem im Ausland) halten würde. Außerdem hält mich das davon ab, Judaistik zu studieren, denn da würde ich mir dann doch fehl am Platz vorkommen. In meinem Hebräischkurs hat man mich offenbar akzeptiert und ist sehr nett zu mir - aber man muss es ja nicht übertreiben.

Das ist jetzt nicht nur so ein verrückter Gedanke, der einem kommt, weil man mal einen Film gesehen oder ein Buch gelesen hat. Ich befasse mich seit Mitte 2004 intensiv mit diesem Thema (und wusste schon in der Grundschule, dass es KZs gab. Es hat allerdings noch ein paar Jahre gedauert, bis ich begriffen habe, das "Konzentration" ein ganz normales Wort ist - Kinder halt ...). Und ich habe das Gefühl, dass ich allein zu Hause irgendwie nicht so recht weiterkomme. Ich kann zwar alles mögliche lesen und mir meine Gedanken dazu machen ... aber wenn ich mich sowieso mit dem Thema beschäftige, wann immer ich Zeit dafür finde, warum sollte ich das dann nicht richtig studieren?

Na, ich hoffe ihr könnte mich mal schlau machen. Registriert habe ich mich jetzt nicht, weil es für den Bereich 3. Reich sowieso irgendwelche Zugangsbeschränkungen für das Posten gab, und von den alten Römern weiß ich nur, dass sie besser Latein konnten als ich.

Schöne Grüße

Petra
 
Bei welcher Universtiät hast du das gefunden?

Mir ist nur bekannt, dass sich in den USA eine eingenständigen Forschungszweig „Holocaust Studies“ herausbilden.

In Deutschland kenn ich das Zentrum für Anisemitismusforschung: http://zfa.kgw.tu-berlin.de/index.htm

ZfA schrieb:
Lehrangebot
Das Lehrangebot (das Konferenzen, Workshops und Exkursionen einschließt) wird aus den Disziplinen Geschichte, Sozialwissenschaften (Soziologie und Politikwissenschaft) und Literaturwissenschaft erbracht, es steht Studierenden aller Fachrichtungen und darüber hinaus allen weiteren Interessenten offen. Die Anerkennung der einzelnen Veranstaltungen für Prüfungen ist (bei unterschiedlichen Regelungen im einzelnen) in den Fächern Geschichte und Politikwissenschaft grundsätzlich gegeben (für Geschichte vgl. Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis Geschichte der TU). In Zweifelsfällen und bei anderen Fächern bitte in den betreffenden Instituten nachfragen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Bei welcher Uni?

Hallo Ursi,

danke für den Link. Hier sind meine:

http://www.ucl.ac.uk/hebrew-jewish/graduate/ma_hs.php
Das ist ein Aufbaustudiengang in London. Sieht sehr teuer aus, außerdem ist das auch wieder im Bereich Judaistik.

http://www.utdallas.edu/holocaust/
Und das da ist in Texas. Habe mich noch nicht weiter darüber informiert - wie gesagt, einmal pro Quartal nach Deutschland fliegen UND die amerikanischen Studiengebühren zahlen, das wird sehr teuer. (Medis selber zahlen geht auch nicht - kostet EUR 1250,- pro Monat ...)

Warum ausgerechnet Texas? Warum nicht New York? Da hätte man wenigstens noch die Chance auf einen billigen Flug.

Und ich habe auch mal gelesen, dass man das in Israel studieren kann - aber ich habe mir damals kein Bookmark gesetzt und habe diese Seite jetzt nicht mehr wiedergefunden. Bin mir eh nicht so sicher, ob DAS eine gute Idee ist, so als deutscher nichtjüdischer Eindringling ... hmm.

Schöne Grüße

Petra
 
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