Inputs zu einer Fragestellung für eine Seminararbeit

floke

Neues Mitglied
Ich muss demnächst mal wieder eine 20-25 Seiten grosse Seminararbeit schreiben .. Universitätsstufe.
Nun bin ich relativ frei, was die Themenwahl anbelangt. Es muss nur irgendwie entfernt etwas mit "Kriegspropaganda" zu tun haben.
Durchaus interessantes Themenfeld.

Erst hab ich mir vorgestellt, dass ich die Entwicklung der Propaganda von ihren zarten Anfängen bis hin zum heutigen Multimedia-Zeitalter darlege und dabei gewisse Schwerpunkte setze, wie die obligatorischen Weltkriege, kalter Krieg und irgendwas aktuelleres (Libyen, Gaza..)
Aber irgendwie steh ich nun ohne wirkliche Fragestellung da.
"Wie sieht die Entwicklung der Kriegspropaganda aus" erscheint mir dann doch etwas unkonkret ^^

Hat vielleicht jemand von euch spontan irgendwelche Vorschläge zu einer Fragestellung, welche für 20-25 Seiten etwas hergeben könnte?
Kann eigentlich auch ganz weg von diesem Gesamtüberblick der Propaganda.
Wäre über ein paar Inputs sehr froh.
Lieben Gruss
 
Hitlers Refexionen zur Weltkriegs-Propaganda in Mein Kampf im Vgl. zur NS-Propaganda im Zweiten WK.
 
Erst hab ich mir vorgestellt, dass ich die Entwicklung der Propaganda von ihren zarten Anfängen bis hin zum heutigen Multimedia-Zeitalter darlege und dabei gewisse Schwerpunkte setze, wie die obligatorischen Weltkriege, kalter Krieg und irgendwas aktuelleres (Libyen, Gaza..)

Das ist ein ca 1000 Seiten Buch. Das lässt sich nie im angeführten Umfang gut bearbeiten.

Ein Tip zu Fragestellungen: Veruche sie so ENG wie möglich zu formulieren. Kein Übersichtsartikel oder ähnliches, sondern versuche eine Frage zu formulieren, bei der man erstmal fast denkt, sowas ließe sich nicht bearbeiten.
 
Such dir am besten einen Konflikt aus und schau dir an, wie dort Propaganda betrieben wurde. Viel Material gibt es z.B. zum Vietnamkrieg, aber natürlich auch zum zweiten Weltkrieg. Da kann man sich z.B. die Propaganda der Exilregierungen (oder spezifischer der französischen Exilregierung, wenn du die Sprache sprichst und Primärquellen zitieren möchtest) ansehen, wenn man etwas bearbeiten möchte, was noch nicht 1000 vor einem abgearbeitet haben.
 
Danke für eure Antworten.
Ich möchte eigentlich nicht übermässigen Aufwand betreiben, da es nur eine "kleine" und eher unwichtige Seminararbeit ist. Das heisst, ich möchte empirisch nicht zu viel leisten und eher eine literaturbasierte Arbeit schreiben. Aber trotzdem müssen halt 25 Seiten gefüllt werden.
Vietnamkrieg klingt schonmal gut. Auch zu den Weltkriegen habe ich bereits viel gefunden.

Die gesamte Geschichte der Propaganda sprengt wohl tatsächlich etwas den Rahmen.
Momentan denke ich mir, dass ich Propaganda erst mal theoretisch beschreibe und in ihren verschiedenen Formen darlegen könnte. Das Ganze garniert mit einigen Beispielen aus der Geschichte.
Als eigenständige empirische Leistung könnte ich einen aktuellen Konflikt (Syrien, Gaza, Ungarn ..) anschauen und dort typische Propagandatypen identifizieren.
Da bin ich mir aber noch nicht ganz sicher, inwiefern das möglich ist.

Klingt das realistisch =) ?
 
Das heisst, ich möchte empirisch nicht zu viel leisten und eher eine literaturbasierte Arbeit schreiben.

Theorie ist schon mal gut. Propaganda hat etwas mit "Feinbildern" und eigenem "überhöhten" Selbstbild zu tun. Die kann man theoretisch darstellen, auch in der historischen Dimension. Und es lassen sich hervorragende Hypothesen generieren, die man empirisch überprüfen kann.

Ein sehr "schönes Thema" ist die Medienberichterstattung über den Konflikt in der Ukraine.

Dazu könntest Du inhaltanalytisch vorgehen und eine "empirische" Analyse zu Deiner theoretischen Sicht anfertigen.

Suche Dir 2 oder 3 wichtige Print-Publikationen. Geh in die UB und besorge Dir die entsprechenden Exemplare der letzten MOnate.

Dann must Du ein Kategorien-System entwicklen, über das Du die zentralen Aussagen operationalisieren kannst. Also was wird ausgesagt, im Sinne von "Agenda-Setting" und wie wird es bewertet (pos/neg). Wie ist die Argumentation (rat./emot.) etc.

Das ganze kannst Du via Strichliste oder besser "SPSS" aufbereiten bzw. auszählen.

Und so hast Du an einem aktuellen Fallbeispiel eine Studie erstellt, die theoretisch spannend ist, interessante empirische Ergebnisse bringen kann und viel Diskussionstoff über die Rolle von Medien bei der Meinungsbildung im Seminar nach sich ziehen wird.
 
Zuletzt bearbeitet:
@thanepower: Sehr interessant und hilfreich. Danke.
So etwas in Richtung Inhaltsanalyse hab ich mir auch schon überlegt.
Würde dann eine solche Inhaltsanalyse der Zeitungsartikel zu meiner ganzen vorhergehenden Propagandatheorie logisch passen? Oder würde dieser empirische Teil nicht etwas zu sehr in Richtung Agendasetting/ Framing gehen und weniger in Richtung Propaganda?
Mein Hauptteil wird wohl klar die Propagandatheorie sein und der empirische Teil muss lediglich 3-5 Seiten ausmachen. Aber ich weiss noch nicht genau, ob mir der Link zwischen diesen zwei Teilen so gut gelingen wird.
 
"Propagandatheorie", was ist das eigentlich? Von Dir zu hinterfragen und ein weites Feld.

Es stellt sich die Frage, wie wirken Medien? Ist es ein "S-R-Modell" oder ist es ein "uses and gratifications"-Modell oder irgendwas sonst?

Deine theoretische Entscheidung, wie wirkt Ideologie über Medien?

Vielleicht ist es aber auch nur ein "Lernen", bei dem man häufig genug mit bestimmten Inhalten konfrontiert wird, um sie dann in das eigene "Weltbild" zu integrieren.

Vor diesem Hintergrund kommt der "Botschaft", der "Häufigkeit der Botschaft" und der "Glaubwürdigkeit" sicherlich eine hohe Bedeutung zu.
Und das erklärt eventuell den "Stimmungsumschwung".

Unterm Strich wirst Du Dich mit "Wirkungsmodellen" beschäftigen müssen.

Nimm doch beispielweise den "Agentenansatz" zum Ausgangspunkt. Nehmen wir an, es gibt eine Gruppe von Personen, die ein Interesse haben, eine Meinungsänderung zu erzielen. Dieses ließe sich als konträre Hypothesen formulieren, um eine Einseitigkeit zu vermeiden.

Versuche vor dem Konflikt eine "Nullmessung" der politischen Position des Medium vorzunehmen. Und dann zeichne via Inhaltsanalyse die Konstanz oder die Veränderung nach.
 
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