Insekten

Dort wo ich aufgewachsen bin, ist man bis heute verschiedene Arten von Schnecken sehr gerne, züchtet sie auch dafür. Die sehr häufig auftretende Nacktschnecke dagegen nicht.
Ich habe mich früher oft gefragt, warum nicht, da sie auch nicht schleimiger oder eckelhafter ist als andere Schnecken. Es scheint aber so zu sein, dass sie einfach nicht schmeckt.
Dazu muss man bedenken, dass Nacktschnecken gerne über Aas und Hundehaufen kriechen. Als Leckerbissen sind sie dann doch nicht so geeignet...
 
Hi,

das letzte mal als ich sehr viele Maikäfer gesehen habe war 1962 oder 1963 (ich war 5-6 Jahre alt), damals weckte uns unser Vater zeitig und wir gingen in ein nahes Wäldchen (ca.3 km entfernt). Der Vater schüttelte kleinere Laubbäume und wir Kinder sammelten die Maikäfer nur noch auf. Innerhalb ca. 1 Stunde hatten wir mehrere Schuhkartons und andere Behälter voll. Zuhause sortierten wir sie nach Kaiser, König, Müller, Schornsteinfeger usw. Die Einteilung erfolgte anhand der Farbe des pelzigen Panzerteils hinter dem Kopf. Wir behielten nur die seltensten Farben, der Rest wurde an die Hühner verfüttert.

Danach habe ich nie wieder solche Mengen an Maikäfern gesehen, viele Jahre gar keine und heutzutage nur Einzeltiere. In meinem Kompost finde ich immer massenhaft Engerlinge, denke das es keine Maikäferengerlinge sind sondern eher die des Junikäfers. Der ist hier im Frühsommer oft zu sehen, in manchen Jahren sind es sehr viele.

Um nicht ganz OT zu sein :winke:. Sicher haben unsere Vorfahren in der Alt- und Jungsteinzeit alles gegessen was man essen konnte ohne sich zu vergiften. Vor allem dann wenn es nicht viel anderes gab. Man braucht nur mal schauen was diese "Survivaltypen" (z.B. Bear Grylls) so alles runterschlucken.

Naturgemäß bleiben da keine fossilen Überreste, die man gezielt der Nahrungsaufnahme zuordnen kann.

In ganz Südostasien werden Insekten gegessen, z.B. in Thailand, sie gelten dort sogar als Delikatesse. Selbst habe ich nur geflügelte Ameisen probiert, die schmeckten etwas nussig/säuerlich aber eigentlich nicht schlecht.

Wie schon erwähnt wurde, werden heutzutage noch alle Arten von "Meeresfrüchten" gegessen und sind teure Delikatessen. Weinberg- und Achatschnecken werden heute für den menschlichen Verzehr gezüchtet. Das Nacktschnecken nirgends gegessen werden hat wohl geschmackliche Gründe, immerhin müsste man die nicht mühsam aus den Häusern ziehen, sondern müsste sie nur kurz kochen um dann den Fuß (zum Verzehr, wie bei den essbaren Schnecken, abzuschneiden).

Das wir Deutschen meist keine Pferde, Hunde und Katzen vertilgen hat kulturelle Gründe. In anderen europäischen Ländern ist zumindest das Pferd ein gängiges Nahrungsmittel. Dem Hörensagen nach sollen Katzen wie Kaninchen schmecken. Vor einigen Jahren gab es einen Aufruhr in D weil es wohl ein Dorf im Schwarzwald gibt, wo, zumindest damals (ca. 20 Jahre her) Hunde gegessen wurden, Hundeschinken soll besonders lecker sein :hmpf:.

Bereits heute gibt es viele "Prophezeihungen" nach denen bestimmte Insekten in Zukunft die Proteinversorgung der Menschheit übernehmen sollen.
 
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Vor einigen Jahren gab es einen Aufruhr in D weil es wohl ein Dorf im Schwarzwald gibt, wo, zumindest damals (ca. 20 Jahre her) Hunde gegessen wurden, Hundeschinken soll besonders lecker sein :hmpf:.

Das ist doch nur ein beliebter Seitenhieb auf ungeliebte Nachbarn, oder?

Kennt ihr den?
Bietet ein Bonländer bei "Wetten, dass..." eine Wette an: "Ich kann 20 Hunderassen unterscheiden".
Thomas Gottschalk gelangweilt: "Na und, dass kann meine kleine Tochter auch".
Sagt der Bonländer: "Aber net am Gschmack von der Soss.."
 
Was war mit diesen Berufsbezeichungen gemeint? Farbnuancierungen der Maikäfer, oder was?


Ich muss gestehen, so genau habe ich nicht nachgefragt. Ich nehme an, es waren Farbnuancen der Fühler und der seitlichen Zacken gemeint, und Könige oder Kaiser werden Prachtexemplare wie bei Max und Moritz 5. Streich gewesen sein. So sehr haben mich Maikäfer als Kind nicht intessiert.
 
Was war mit diesen Berufsbezeichungen gemeint? Farbnuancierungen der Maikäfer, oder was?

Also, die Maikäfer mit schwarzen Köpfen waren die Schornsteinfeger, wenn sie einige weiße Härchen am Kopf trugen, waren das die "Müller" oder "Bäcker" und die großen Prachtexemplare waren "Kaiser" oder Könige, ein solcher Maikäfermonarch war drei Bäcker, Müller oder Schornsteinfeger wert. In Süddeutschland gab es dazu noch die mit rötlichen Fühlern, die "Feuerwehrmänner". Ich habe schon etliche Jahre keine mehr gesehen, Störche sind wieder zurückgekehrt, auch Bekassinen, Kiebitze sind noch oder wieder vorhanden. Feldhasen dagegen sind arg rar geworden und vor ein paar Jahren sagte einer, dass es keine Lerchen mehr gibt. Hatte recht der Zeitgenosse.

in den 70ern und 80ern sind wir manchmal als Treiber mit auf die Jagd gegangen, und Strecken von über 50, manchmal sogar 100 Hasen waren keine Seltenheit. Bei der letzten Treibjagd-nachdem man sie ein paar Jahre ganz in Ruhe gelassen hatte, waren es 28 Hasen und 12 Füchse. In der Waberner Börde sind sie etwas zahlreicher, denn dort wächst Kohl, den Hengstenberg aufkauft und reichlich Zuckerrüben, aber solche Strecken gehören der Vergangenheit an. Ich mache mir aber nichts aus Hasenbraten, ich höre heute noch im Geiste einen Hasen quäken, als die Hunde ihn schnappten, die Schrotgarbe hatte ihn nur verwundet, es hört sich an wie ein plärrendes Kleinkind. Im Winter und in der Zeit, wenn Heu gemäht wird, lassen sich aber immer noch gut Füchse mit der Hasenklage locken. Die Halbstarken-Füchse stehen oft vehement zu, die alten schlagen einen Bogen und versuchen sich Witterung zu holen. Ein starker Rüde und alter Bekannter blickt mich an, als wollte er sagen "Hasen klettern nicht auf Bäume und sterben nur einmal mich kriegst du nicht, du falscher Hase. Dafür habe ich ihn schon zweimal bis an die Leiter der Kanzel gelockt, indem ich mit einer Fuchsflöte das winseln einer paarungsbereiten Fähe imitiert habe- hat mir fast leid getan, dieser Don Juan.
 
Na, dann habe ich anscheinend nichts verpasst. Opossums sehen auch ohne diesen Rattenschwanz wenig vielversprechend aus, wie eine riesige Teppichratte, die gerade Frauchens Chihuahua In der kulinarischen Verwertung von eher ungewöhnlichen Fleischlieferanten sind der Phantasie offenbar keine Grenzen gesetzt, abgesehen von persönlichen Ekelgefühlen oder durch Erziehung und Sozialisation erworbenen Abneigung gegenüber Igel-, Hunde-,Katzen-, Pferde- oder Schweinefleisch.

Dass Füchse oder junge Corviden wie Aaskrähe und Elster nicht nur essbar sind, sondern manchen sogar als Delikatesse gelten, war mir bis vor ein paar Wochen neu.

Dachs soll übrigens sehr gut schmecken. Ich wusste, dass Dachsfett als altes Hausmittel viel verwendet wurde und aus dem Balg Dachsbärte und Rasierpinsel hergestellt werden. Ich habe es nie versucht, aber ein mir bekannter Jäger sagte, dass Dachs wie Spanferkel schmecken soll.
 
Dachs soll übrigens sehr gut schmecken. Ich wusste, dass Dachsfett als altes Hausmittel viel verwendet wurde und aus dem Balg Dachsbärte und Rasierpinsel hergestellt werden. Ich habe es nie versucht, aber ein mir bekannter Jäger sagte, dass Dachs wie Spanferkel schmecken soll.

Dachs riecht und schmeckt so ein bisschen nach nassem Handtuch, nicht unangenehm aber auch nicht lecker, lecker. Gegessen wird meist der Schinken geräuchert. Kann man essen, muss man aber nicht.

Unterliegt übrigens dem Lebensmittelrecht und muss vor Verzehr trichinenbeschaut werden. Treibt die Tierarzthelferinnen an den Rand des Nervenzusammenbruchs. "Dachs - Oh Gottogott was mach ich bloß!!"
 
Dachs riecht und schmeckt so ein bisschen nach nassem Handtuch, nicht unangenehm aber auch nicht lecker, lecker. Gegessen wird meist der Schinken geräuchert. Kann man essen, muss man aber nicht.

Unterliegt übrigens dem Lebensmittelrecht und muss vor Verzehr trichinenbeschaut werden. Treibt die Tierarzthelferinnen an den Rand des Nervenzusammenbruchs. "Dachs - Oh Gottogott was mach ich bloß!!"

Dann habe ich ja nichts verpasst. Ich sehe, du wohnst zur Zeit in Michigan. Dass kenne ich sehr gut, meiner Meinung nach eine der schönsten Gegenden Nordamerikas und für Angler, Jäger und Naturliebhaber ein wahres Paradies- besonders die obere Halbinsel. Im Lake Houghton habe ich manchen guten Hecht und nordamerikanischen Zander (Walleye) gefangen. Ein Bekannter, ein gebürtiger Kanadier, hatte nach zweijähriger Wartezeit ein Los gezogen und einen Schwarzbären geschossen (In Ontario wird eine bestimmte Anzahl von Schwarzbären zum Abschuss freigegeben und die Lizenzen dafür werden in einer staatlichen Lotterie verlost, da es mehr Interessenten als jagdbare Schwarzbären gibt). Der brachte einen Bärenschinken mit- Vom Geschmack irgendwie zwischen Wildschwein und Gams, schwer zu beschreiben.
 
Hi,

das letzte mal als ich sehr viele Maikäfer gesehen habe war 1962 oder 1963 (ich war 5-6 Jahre alt), damals weckte uns unser Vater zeitig und wir gingen in ein nahes Wäldchen (ca.3 km entfernt). Der Vater schüttelte kleinere Laubbäume und wir Kinder sammelten die Maikäfer nur noch auf. Innerhalb ca. 1 Stunde hatten wir mehrere Schuhkartons und andere Behälter voll. Zuhause sortierten wir sie nach Kaiser, König, Müller, Schornsteinfeger usw. Die Einteilung erfolgte anhand der Farbe des pelzigen Panzerteils hinter dem Kopf. Wir behielten nur die seltensten Farben, der Rest wurde an die Hühner verfüttert.

Echt jetzt ? Ihr habt die Hühner mit Maikäfer gefüttert ? Und dann die pentrant stinkenden Eier gegessen ?
Also bei uns gab es immer Riesen-Ärger, wenn wir die Hühner des einzigen Bauern in der Nachbarschaft mit Mai-Käfer gefüttert haben. Haben wir natürlich trotzdem getan :rofl:
 
Wir haben die Hühner der Nachbarschaft immer mit Weißbrot gefüttert- in Schnaps eingeweicht:rofl::rofl: ist übrigens auch eine gute Methode allerlei wohlschmeckendes Federvieh zu fangen- sowohl Rebhühner als auch Enten stehen drauf.:prost:
 
Wir haben die Hühner der Nachbarschaft immer mit Weißbrot gefüttert- in Schnaps eingeweicht:rofl::rofl: ist übrigens auch eine gute Methode allerlei wohlschmeckendes Federvieh zu fangen- sowohl Rebhühner als auch Enten stehen drauf.:prost:

Ist ja fast wie bei Max und Moritz. Jedenfalls ist deine Methode sicher besser, denn die Eier von Hühnern, die Mai-Käfer gefressen haben stinken tatsächlich fürchterlich (auch mit Schnaps) und sind eigentlich unverkäuflich.
 
Ich kann mich noch erinnern an Australien. Dort haben die Aborgigines die dicken weißen Maden gegessen und essen sie teilweise heute noch, die im Outback leben.
Als wir in Südostasien waren, wurden auch geröstete Maden angeboten.
Wir bevorzugten lieber zu essen in unserem Hotel.
Schon der Gedanke daran dreht sich bei mir der Magen um.
Insekten jeder Art jagen mir einen eiskalten Schauer übern Rücken.
 
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Die beiden Arten nicht mal... mehr diverse Käferarten, wie Grashüpfer, oder andere größere Käferarten, ppuuhhh... Schauder!

sorry for off topic
 
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