"Instrumentenkasten"?

Rephaim

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Hi,

ich hab neulich irgendwo mitbekommen, das sich die studierte Geschichtswissenschaft von der laienhaften, darin unterscheidet, daß
erstere einen "Instrumentenkasten"(ich glaub es war von Begriffen die Rede)
lernt, der unabdingbar notwendig für die Historik wäre.

Weiß jemand was damit gemeint ist?
 
Es gibt die historisch-kritische Methode, die historischen Hilfswissenschaften (Paläographie, Sphragistik, Heraldik, Numismatik, Epigraphik, Diplomatik [nicht zu verwechseln mit Diplomatie], Archäologie, Linguistik...) etc.
Da gibt es zunächst die Heuristik (wie komme ich an die Quellen, die mir zur Beantwortung meiner Fragestellung helfen), dann die Quellenkritik (was für eine Art Quelle habe ich vor mir liegen - eine Primärquelle oder eine Sekundärquelle, ein Dokument/Überrest(quelle) oder ein Monument/Tradition(squelle), wie ist die Quelle überliefert worden, Absender und Adressat, Aussageabsicht und beiläufig überlieferte Aussagen). Nach der Quellenkritik kann man sich dann an die eigentliche Auswertung der Quelle, also ihre Interpretation begeben. Dazu verwendet man das hermeneutische Verfahren (Hermeneutik = Auslegung). Hierbei fragt man sich dann ob des Aussagewertes einer Quelle. Gerade bei Traditionsquellen muss man immer darauf gefasst sein, dass eine Information schlicht falsch ist. Und eines darf man nie vergessen: Sich selbst kritisch zu reflektieren und immer wieder fragen, ob man nicht aus einer Quelle nur das herausliest, was man gerade herauslesen möchte.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ach so, ich dachte, damit wäre ein Deutungskatalog gemeint, wie z.B. bei der Philosophie (Kontingenz bedeutet das und das, steht mit anderen Begriffen in dem und dem Bezug, usw.).

Sich selbst kritisch zu reflektieren und immer wieder fragen, ob man nicht aus einer Quelle nur das herausliest, was man gerade herauslesen möchte.

Sich selbst nicht in seine Ideen verlieben.
 
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