Japans frühe Geschichte

beorna schrieb:
Vielleicht bis du, hyokkose, dann bereit diese Gruppen aus dem Gebiet nördlich des heutigen Korea, im Bereich der russischen Pazifikküste, der Mandschurei etc. richtig zu benennen!?

Gern. Für welchen Zeitraum bitte?
 
hyokkose schrieb:
Gern. Für welchen Zeitraum bitte?

Lieber Hyokkose, fang bitte einfach mal mit der mittleren Steinzeit an und kläre uns einfach mal darüber auf, wer ab diesen Zeitpunkt nach Japan gekommen ist? :confused:
Du weißt, ich habe Dein Wissen auf allen Gebieten immer sehr geschätzt. :)
 
Lieber Heinz,
mir ist nicht recht klar, was mit "mittlerer Steinzeit" gemeint sein soll. Die japanische Chronologie sieht etwas anders aus als die europäische; hier lautet die Abfolge:
Paläolithikum - Jomon - Yayoi.
(Da ich mir das neueste "G/Geschichte" gekauft habe, weiß ich, woher Du den Ausdruck hast. Leider werden dort recht dubiose Hypothesen feilgeboten, z. B. die Gleichsetzung Jomon = Emishi = Ainu.)
Was immer damit gemeint sein soll: Weder im Paläolithikum noch in der Jomon-Zeit hat es Mongolen und Malaien gegeben, also können diese nicht gut nach Japan eingewandert sein.

Auf jeden Fall dürften die frühesten Siedler trockenen Fußes nach Japan gekommen sein, da das eiszeitliche Japan durch Landbrücken mit dem asiatischen Kontinent verbunden war. Einwanderungen konnten somit aus Südchina, Korea und aus dem Norden (Sachalin) erfolgen.

Nach dem Ende der letzten Eiszeit dürfte es während der ganzen Jomon-Periode keine nennenswerten Einwanderungen gegeben haben. Erst ab der Yayoi-Zeit (ab 300 v. Chr.) sind starke kulturelle Einflüsse vom Festland (China und Korea) spürbar.

Eine weitere Einwanderungswelle wird für den Beginn der Kofun-Periode (ab 300 n. Chr.)vermutet. In den folgenden Jahrhunderten war jedenfalls der Kontakt zum benachbarten Korea sehr eng, und es lassen sich zahlreiche Einwanderer nachweisen, die teilweise als erbetene Gelehrte, Handwerker und Künstler, teilweise als Kriegsflüchtlinge ins Land kamen. Eine letzte große Flüchtlingswelle kam ab 660, nach dem Untergang der koreanischen Königreiche Paekche und Koguryó.
Ein Standesregister aus dem Jahr 815 belegt, daß von den in Zentraljapan ansässigen Adelsfamilien ein Drittel ihre Herkunft auf kontinentale Vorfahren zurückführte.

Nachbemerkung: Die Oberschicht der Reiche Paekche und Koguryó ist ethnisch nicht mit den heutigen Koreanern gleichzusetzen. Vielmehr führten sie ihre Abstammung auf die Fuyü (kor. Puyó) zurück, einem Volk, das um die Zeitenwende in der Mandschurei ansässig war. Bei den Fuyü handelte es sich - anderslautenden Behauptungen in der Literatur zum Trotz - nicht um Tungusen.
 
Japanische Ressentiments bestehen gegenüber Ausländern und Inländern.

In Japan werden Koreaner und Ainu unterdrückt, obwohl beide schon sehr assimiliert sind. Ferner werden die Burakumin unterdrückt, die ethnisch gesehen Japaner sind.

Die Burakumin stammen von in der Feudalzeit unterdrückten Schichten ab, man kann also von "Klassismus" sprechen. Die Mitglieder dieser Schichten hatten ursprünglich beruflich im weitesten Sinne mit dem Tod zu tun, sie waren z. B. Schlachter, Lederverarbeiter oder Totengräber. Noch im späten 20. Jhd. gab es geheime Listen, die potentielle Arbeitgeber über die Herkunft ihrer Bewerber aus Burakus (abgegrenzte Bezirke) informierten.

Heute gibt es aber auch Antidiskriminierungsinitiativen, die sich für die Burakumin einsetzen.
 
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