Konradin
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Ich habe jetzt die neue Biographie von Mischa Meier (Justinian - Herrschaft, Reich und Religion, Verlag C.H.Beck München 2004, ISBN 3406508324) gelesen und muß sagen, daß sie meine Erwartungen überraschenderweise mehr als erfüllte.
Auf knapp 120 Seiten gelingt es Meier tatsächlich, Justinian ausführlich zu beschreiben.
Am interessantesten fand ich seine Sicht des Nika-Aufstands 532:
Ihm zufolge soll Justinian diesen Aufstand selbst provoziert haben (!), um zu sehen, wer wirklich auf seiner Seite steht. Er schickte den Neffen Kaiser Anastasios' (+ 518), Hypatios, gegen dessen eigenen Willen (!) zum aufständischen Volk, wohlwissend, daß dieses ihn als Gegenkaiser ausrufen würde (was es dann auch tat). Nun liefen manche Senatoren zum neuen Kaiser über, was Justinian geplant hatte. Justinian wußte, daß das Volk Hypatios im Hippodrom öffentlich zum neuen Kaiser machen würde, nachdem er die falsche Nachricht von seiner eigenen Flucht verbeiten ließ; daher ließ er, als er sich der Verräter in den eigenen Reihen, die sich um Hypatios scharrten, gewiss war, seinen Feldherrn Belisar in das Hippodrom eindringen. Im folgenden Gemetzel fanden zwischen 30.000 und 35.000 Menschen den Tod. Justinian konnte alles vom Palast aus, der sich ja neben dem Hippodrom befand, genüßlich verfolgen. Hypatios wurde später hingerichtet, viele Senatoren mußten ins Exil fliehen.
Sollte Meier recht haben, so wird Justinians Verschlagenheit deutlich, der den Aufstand und die damit verbundene Verwüstung in der Stadt einkalkuliert hatte; diese Zerstörung machte ihm Platz für seine Bauvorhaben, allen voran die Hagia Sophia.
Justinian nahm summa summarum also den Tod von über 30.000 Menschen hin, um einige verräterische Senatoren ausfindig zu machen, um den vermeintlichen Kontrahenten Hypatios hinrichten lassen zu können (obwohl dieser eigentlich nie Kaiser werden wollte), und um seine Baulust zu befriedigen.
Auf knapp 120 Seiten gelingt es Meier tatsächlich, Justinian ausführlich zu beschreiben.
Am interessantesten fand ich seine Sicht des Nika-Aufstands 532:
Ihm zufolge soll Justinian diesen Aufstand selbst provoziert haben (!), um zu sehen, wer wirklich auf seiner Seite steht. Er schickte den Neffen Kaiser Anastasios' (+ 518), Hypatios, gegen dessen eigenen Willen (!) zum aufständischen Volk, wohlwissend, daß dieses ihn als Gegenkaiser ausrufen würde (was es dann auch tat). Nun liefen manche Senatoren zum neuen Kaiser über, was Justinian geplant hatte. Justinian wußte, daß das Volk Hypatios im Hippodrom öffentlich zum neuen Kaiser machen würde, nachdem er die falsche Nachricht von seiner eigenen Flucht verbeiten ließ; daher ließ er, als er sich der Verräter in den eigenen Reihen, die sich um Hypatios scharrten, gewiss war, seinen Feldherrn Belisar in das Hippodrom eindringen. Im folgenden Gemetzel fanden zwischen 30.000 und 35.000 Menschen den Tod. Justinian konnte alles vom Palast aus, der sich ja neben dem Hippodrom befand, genüßlich verfolgen. Hypatios wurde später hingerichtet, viele Senatoren mußten ins Exil fliehen.
Sollte Meier recht haben, so wird Justinians Verschlagenheit deutlich, der den Aufstand und die damit verbundene Verwüstung in der Stadt einkalkuliert hatte; diese Zerstörung machte ihm Platz für seine Bauvorhaben, allen voran die Hagia Sophia.
Justinian nahm summa summarum also den Tod von über 30.000 Menschen hin, um einige verräterische Senatoren ausfindig zu machen, um den vermeintlichen Kontrahenten Hypatios hinrichten lassen zu können (obwohl dieser eigentlich nie Kaiser werden wollte), und um seine Baulust zu befriedigen.
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