Es ging ja hier eigentlich um den kaiserlichen Schutz der Juden. Dieser ist bisher aber ein bisschen zu kurz gekommen. Heinrich IV. war zu einem Feldzug nach Italien aufgebrochen, als auf dem Konzil von Clermont 1095 zum Kreuzzug aufgerufen wurde. Eine Folge dieses Konzils war, dass es in den Bischofsstädten entlang des Rheins im Jahre 1096 zu Judenpogromen kam. Heinrich IV.als Schutzherr der Juden hätte nun eingreifen müssen, befand sich aber in Italien in einer misslichen Lage, er konnte Verona nicht Richtung Reich verlassen, weil die Alpenpässe von einem seiner Gegner (Welf IV. von Baiern, dessen Sohn die toskanische Markgräfin geehelicht hatte) besetzt worden waren. Durch Verhandlungen mit den Welfen gelang es ihm aber, dass ihm gestattet wurde, 1097 doch über die Alpen ins Reich zu ziehen. Er ließ dann Untersuchungen zum Judenpogrom durchführen, die feststellten, dass Verwandte des Erzbischofs von Mainz Ruthard im Besitz vormals jüdischen Eigentums waren, was dann zur Enthebung Ruthards als Bischof führte.