Zwar zweifle ich nicht, dass Du Recht hast, doch gar so sicher bin ich mir nicht, was das Folgende anlangt:
Dass die beiden Prätendenten von ausländischen Monarchen anerkannt wurden, beweist natürlich gar nichts - nicht einmal, dass diese Monarchen tatsächlich an ihre Identität glaubten. Das kann auch reines politisches Kalkül gewesen sein, etwa um Heinrich VII. unter Druck zu setzen.
Wohl wahr, es ist kein Beweis.
Allerdings glaube ich nicht, dass eine solche Entscheidung leichthin getroffen wurde, nicht mal für einen handfesten politischen Nutzen; im lateinischen Kulturkreis galt das Gottesgnadentum als sakrosankt, sine iusta causa rüttelte man nicht derart offensichtlich am Thron eines anderen, schließlich machte man damit auch die eigene Unantastbarkeit antastbar. Und meine Frage wäre, worin der Nutzen bestand?
Die York-Tochter Margarethe natürlich ausgenommen, war Eduard IV. bei den Großen östlich des Rheins auf wenig Gegenliebe gestoßen, sein Krieg mit der Hanse hatte dem deutschen und baltischen Handel massiv geschadet. Die Schotten hatten sowieso auf der Seite des Hauses Lancaster gestanden. Und seltsamerweise ist von neuen Zugeständnissen der Yorkisten offenbar nichts bekannt.
Bei Maximilian könnte man noch vermuten, dass er Margarethe zuliebe den Wisch unterschrieb, oder aber um den Valois ans Bein zu pinkeln, die Heinrich Tudor unterstützt hatten; aber den Schotten wurde im Austausch für ihre Anerkennung Lambert Simnels nicht einmal die Rückgabe Berwicks angeboten.
(wenn auch offenbar nur sehr verhalten, denn zu einer echten tatkräftigen Unterstützung kam es nicht)
Das würde ich so nicht sagen.
Margarethe bot für Lambert Simnel rd. 2.500 Knechte auf eigene Rechnung auf, wofür sie Maximilians Zustimmung gehabt haben wird, und Jakob III. holte Galloglass nach Schottland und schickte sie mit Waffenlieferungen nach Süden. Alles in allem wird das das Maximum des zu jener Zeit für die drei Leistbaren gewesen sein, schließlich befand sich Habsburg-Burgund im Abwehrkampf gegen Frankreich, und der Schotte war bereits drauf und dran, von seinen Großen abgesetzt zu werden.
Perkin Warbeck nun erhielt tatsächlich wenig Unterstützung, was aber nicht in seiner Person oder seinen Ansprüchen begründet sein muss. 1495 war nicht mehr 1487, Heinrich saß nach Stoke fest im Sattel, und mit Simnel hatten sich die Schotten und Kontinentaleuropäer schon einmal die Finger verbrannt.