Kelten verwandt mit Arabern?

... so dass Pompeius Mela und Plinius der Ältere (naturalis historia III) empfahlen, als Illyer nur die „Illyrii proprie dicti“ (Illyrer im engeren Sinne) zu bezeichnen. Damit bezogen sie sich auf die illyrischen Stämme der mittleren italischen Adriaküste!

Wenn ich das richtig sehe, erwähnt Plinius die proprie dicti Illyri zwischen Epidaurum und Lissus, also plus minus an der montenegrinischen Adriaküste.

https://www.hs-augsburg.de/~harsch/Chronologia/Lspost01/PliniusMaior/plm_hi03.html
 
Wenn ich das richtig sehe, erwähnt Plinius die proprie dicti Illyri zwischen Epidaurum und Lissus, also plus minus an der montenegrinischen Adriaküste.
Ehrlich gesagt, habe ich gestern auch die Stelle bei Plinius gesucht, und nicht auf deutsch gefunden - du hast völlig recht - damit ergibt folgende Karte auch mehr Sinn - und allgemein ergänzend kenne ich keine "keltische" Besiedlung / Landnahme im historischen Dalmatien.
Dieter hat den keltischen (kulturellen, ökonomischen) Einfluss etwas zu gering dargestellt, so mein Eindruck, auch wenn sich eine historisch nachvollziehbare und benennbare Landnahme auf Pannonien und Moesia beschränkte, kann eine gegenseitige kulturelle Beeinflussung nur archäologisch erfasst werden.
 

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Ergänzend, um die Mühen der archäologischen Ebene darzustellen, ein Text von Martin Schönfelder und Piotr Łuczkiewicz zu einem spätlatenezeitlichen Reitergrab aus dem südlichen Karpatenraum (Nordwestbulgarien) aus der sogenannten Padea-Panagjurski Kolonii-Gruppe. Die Untersuchung zeigt, vor welchen Schwierigkeiten die Wissenschaft heute mit einer ethnischen Deutung archäologischer Funde gegenübersteht, und wie vielfältig historische Interpretationen sind: "Bei einer näheren »ethnischen« Beschreibung zeigen sich deutliche Schwierigkeiten: Ostkelten, Skordisker, Daker, Thraker.... Der relativ einheitliche Horizont der Waffengräber datiert an den Übergang der Stufen Lt C2 und D1
bzw. in die Stufe Lt D1 – und damit, je nach Überzeugung und Autor, in die letzten Jahrzehnte des 2. Jahrhunderts v. Chr. bzw. in dessen zweite Hälfte. Letztendlich soll in der Bearbeitung von archäologischer Seite versucht werden, die Plausibilität der Geschlossenheit zu prüfen und dann die angeblichen Herkunftsangaben zu veri- oder falsifizieren. Es kann natürlich nicht ausgeschlossen werden, dass Teile des Ensembles fehlen: eine weitere Lanzenspitze, vielleicht eine Fibel, Keramik oder auch besondere Gegenstände. Weiter besteht die Grundfrage nach der Eigenständigkeit bzw. Latènisierung der balkanischen Waffenentwicklung bzw. dann ihrem späteren Einfluss auf die Latènekultur." (Seite 161) Am Schluss ihrer Untersuchung resummieren die beiden Autoren: "Es scheint eine Aufgabe besonderer Art, die kulturelle Zugehörigkeit der PPK-Gruppe mit ethnischen Begriffen zu verbinden. Somit fällt auch eine weitere Einordnung in einen größeren Kontext schwer: Handelt es sich um Daker, Thraker, »Ostkelten« – oder ist diese Grabsitte unabhängig von ethnischen oder politischen Zuweisungen zu sehen? Anhand der Waffengräber allein wird eine »ethnische Zuweisung« jedoch kaum möglich sein. Handelt es sich um die Reste einer »keltischen« Kriegerelite im Bereich der »keltischen« Gebiete im Osten? Um eine keltisierte Kriegerschicht lokalen Ursprungs, die das Latène-Schwert als Waffe angenommen hat? Hier ist darauf zu verweisen, dass alle anderen Waffentypen eindeutig nicht auf Vorlagen aus dem Kerngebiet der Latènekultur beruhen. Bei genauerer Betrachtung ist es nur die Tradition, in der die Schwerter mit ihren Scheide stehen, die auf die Latènekultur verweist; die Stücke sind keine »keltischen« Importe. Der Problemkreis des Kessels von Gundestrup mit seiner keltischen Götterwelt in »thrakischer
« Ausführung soll hier nur erwähnt aber nicht weiter verfolgt werden." (Seite 200)
http://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/jahrb-rgzm/article/view/16837/10634
 
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