Kinder über den Holocaust

ursi

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Von allen Opfer des Holocaust waren sie die wehrlosesten: Anderthalb Millionen Kinder, die in die Mordmaschinerie gerieten. Da man sie nicht zur Zwangsarbeit ausbeuten konnten, wurden sie meist sofort erschossen oder in die Gaskammern geschickt. Nur wenige tausend jüdische Kinder überlebten; einige hundert polnische von ihnen wurden 1944 bis 1948 von der Zentralen Jüdische Historischen Kommission nach ihren Erlebnissen befragt,. Eine Auswahl aus diesen Protokollen ist jetzt erstmals auf Deutsch erschienen. Diese Berichte über den unmittelbar überstandenen Schrecken, über die tiefen Verwundungen von Kinderseelen gehören zu den eindringlichsten Quellen über den millionenfachen Mord überhaupt. Selbst Achtjährige schildern mit einer erschreckenden Sachlichkeit die Erlebnisse "in der Besatzungszeit", wie es vielfach heißt. Fela Kokotek beschreibt, was sie mit acht Jahren bei der "Auflösung" des Ghettos Srodula erlebte: "Nach einem halben Jahr wurde auch aus Srodula ausgesiedelt. Es war Judenaktion. Ich erinnere mich, wie wir uns während dieser Aktion in einem Versteck verbargen, wir krochen hinein, weil man anders dort nicht hineingelangen konnte. Die Deutschen haben uns gesucht, aber nicht gefunden." Kindermund tut Wahrheit kund, sagt ein Sprichwort. Die Interviews beweisen die Wahrheit dieser Einsicht.
Quelle: Welt Online, Kurz und Knapp

Feliks Tych (Hrsg.) • Kinder über den Holocaust • Metropol • 2008 •
340 Seiten
 

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