Kinder und Geschichte

Hallo TGDarmstadt ( ist das eigentlich Dein bevorzugter Fußballverein ?)

es war nie meine Absicht alle Lehrer schlecht zu machen. Ich würde nie sagen, dass alle Lehrer "faule Säcke" sind, es gibt auch sehr viele tolle Lehrer, nur waren die bei mir leider keine Geschichtslehrer - da kenne ich nur den einen und selbst diesem kann ich noch positives abgewinnen. Er war zwar sehr borniert und ließ nur seine Meinung gelten, auch wenn sie erwiesenermaßen falsch war, aber die Diskussionen ( oder Streitereien) mit ihm haben meinen Verstand trainiert und geschärft für die richtigen Argumente und ich habe einiges dazugelernt.
Aber ich war natürlich auch nicht einer der üblichen 15- bis 18-jährigen Schüler, die dem Lehrer nichts entgegensetzen können, sondern ich war eine erwachsene selbstbewußte Frau, die sich zudem in Geschichte etwas auskannte und sich nicht scheute, ihm kontra zu geben. Die jungen Schüler dagegen waren ihm hilflos ausgeliefert.

Bezüglich Alexander dem Großen muß ich Dir beipflichten, ich habe seine Biographie gelesen und es gab da schon einige dunkle Punkte in seinem Leben, einen bleibenden Eindruck machte auf mich die Brandschatzung von Persepolis....

Schönen Abend noch....
 
Hallo,

eines moechte ich doch hervorheben. Lehrer werden heute von mir deshalb bewundert, weil ich selbst kein Lehrer sein wollte. Habe noch lange nicht vergessen, wie luemmelhaft ich mich in der Schule benommen habe. Mir wuerde es davor grauen, solche Luemmels oder Revoluzzer wie ich einer gewesen bin, in einer Schule zu unterrichten.;)

Gruss
Daniel
 
Zu Lehrern und was von Schülern erwartet/verlangt wird eine kleine Anekdote:

Neulich wollte ein Mann Informationen für seine Tochter aus dem Internet heraussuchen. Irgendwas übers Mittelalter. Weiter war die Aufgabe offenbar nicht präzisiert worden, die Schüler sollten halt einfach Informationen über das Mittelalter mit in die Schule bringen.
Wo soll man denn da anfangen, wenn keine entsprechende Vorarbeit vom Lehrer geleistet wird?! Das Kind geht übrigens in die dritte Klasse. :grübel:
 
Na, den Lehrer hätte ich aber angerufen daß der die Sache mal präzisiert.
 
Informationen im Internet suchen gebe ich auch schon mal als Hausaufgabe auf. Dann aber etwas genauer präzisiert, z.B. "Informiert euch darüber, was eine Enzyklopädie ist und was dies mit dem Denis Diderot zu tun hat." Hat ganz gut geklappt, auch wenn die SuS meist nur Wikipedia geklickt haben.

Wenn die Aufgabenstellung natürlich so vage formuliert wurde, wie im Beispiel von Tekker, darf sich der Lehrer auch nicht wundern, wenn nur wenig dabei herauskommt. Je jünger die SuS, desto genauer muß die Aufgabe formuliert sein. Und an die Tafel anschreiben (oder per Tageslichtprojektor auflegen) nimmt den Schülern die Ausrede, die Aufgabe nicht verstanden zu haben. Wird dies vom Lehrer verpasst, dann merken sich die Schüler eben nur "irgendetwas über das Mittelalter im Internet heraussuchen" und wissen dann nicht was sie suchen wollen.

(Ich weiß natürlich nicht, wie jetzt genau diese Hausaufgabe gestellt wurde.)
 
Informationen im Internet suchen gebe ich auch schon mal als Hausaufgabe auf. Dann aber etwas genauer präzisiert,

Dazu mal eine kleine Zwischenfrage.
Geht man denn heute davon aus, das jeder Haushalt Internet hat, oder können die Schüler in dem Computerraum der Schule suchen?

da, wo ich wohne gibt es kein DSL und einen Internetanschluss zu haben, ist doch da sehr Kostenintensiv.
 
Jetzt muß ich ein bisschen ausholen, aber die frühere Freundin unserer Grossen hatte kein Internet, konnte also einige Hausaufgaben gar nicht zuhause erledigen, dazu mußte sie dann nachmittags in die Schule um einige Fragen zu beantworten bzw. einige Aufgaben lösen, während die Klassenkameraden draußen "Fangerles" spielten oder "Versteck Dich" oder "Älle bätsch, du hockst in der Schule".
Für mich ist das Konzept noch nicht genug ausgereift.

Ja, 90% hatten in der kleinen Stadt einen Anschluß, manche in den Käffern drumherum nun aber nicht, was sollen die Kinder machen wenn der Lehrer meint daß sie sich ihre Infos aus dem Internet holen sollen.
Ich hab das damals auch nicht verstanden. Das kanns ja wohl nicht sein.
 
An meiner Schule hat jeder Schüler die Möglichkeit, in den PC-Räumen der Schule ins Internet zu gehen, z.B. in Freistunden. Daher kann ich ruhigen Gewissens diese Aufgaben geben.

Klar, wenn diese Möglichkeit an einer Schule nicht besteht, muß man bei solchen Aufgaben aufpassen. Aber auch wenn nicht alle Schüler Internetzugang haben, können sie ja auch im Lexikon nachschlagen.
 
TGDarmstadt, wenn Du das als Lehrer so aufgibst und die Schüler mit Lexikon auch einbindest, die evtl. weniger Informationen haben dann ist das gut. Keine Einwände.
Ich möchte auch nicht alle Lehrer in einen Topf stecken, manche machen es einem aber auch nicht einfach.
Meine Schwester ist Lehrerin, und mit ihr hab ich mich schon oft unterhalten, auch über dieses Thema Internet, gerade weil sie mich auch gefragt hat wie das denn in den anderen Bundesländern so abläuft.(Sie lehrt in Bayern und ist immer interessiert wie das in den anderen Bundesländern so abläuft).
Wenn es z.B. um kurze Allgemeinfragen geht als Hausaufgabe: schaut mal was Columbus so gemacht hat in 4 Sätzen, dann ist ein Lexikon okay, aber es gibt durchaus auch in der Grundschule schon weitere Fragen darüberhinaus, Fragen nach Hintergründen. Und da kommt man mit einem Lexikon mich mehr weit. Und wenn dann noch geschichtsuninteressierte Eltern ohne gutes Buchmaterial dazukommen, sitzt - wie oben beschrieben - das Kind in seiner Freizeit (oder in der Pause am Vormittag) in der Schule am Rechner.
Daher meinte ich, daß das System für mich noch nicht ausgereift genug ist.
In einigen Jahren wird das auch so sein (hoffe ich), liegt halt wie so oft am Geld, braucht alles seine Zeit.
 
@Caecilia
Da gebe ich dir recht. Das Problem mit dem Internet ist, dass du zwar viele Grundinformationen recht leicht erhältst, sobald es aber ins Detail geht, man nicht um wissenschaftliches Arbeiten herum kommt. Die große Schwachtelle von Wikipedia und Co. (also auch diesem Forum) ist, dass jeder seinen Senf dazu geben kann. Daher darf man Wikipedia-Artikel auch nicht als Quelle für wissenschaftliche Arbeiten verwenden.
Wenn also die Schüler bestimmte Detailfragen klären müssen, dann muß ich ihnen den Umgang mit wissenschaftlichen Quellen, z.B. Fachbüchern erklären und ermöglichen oder ich stelle ihnen gleich brauchbare Texte zur Verfügung.

Klar, der heutige Umgang mit dem Internet in der Schule ist noch nicht ausgereift. Aber Internetkompetenz gilt als Schlüsselkompetenz, die der Schulunterricht vermitteln soll. Und das geht nur, wenn die SuS das Internet gezielt einsetzen und ihr Internetkompetenz so trainieren.
 
TGDarmstadt;269462Das Problem mit dem Internet ist schrieb:
also auch diesem Forum ist, dass jeder seinen Senf dazu geben kann. [/b]

Nur, das dieses Forum hier keinen wissenschaftlichen Anspruch für sich erhebt. Es geht hier eher um Meinungsaustausch, als wissenschaftliche Fakten darzubringen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich verstand das mit dem Lexikon und dem Nachschlagen so: es gibt ein Lexikon (das man in die Hand nehmen kann), und darin schlägt man nach und schaut, und sucht usw...ich meinte damit kein Nachschlagen im Sinne von Suchen bei Wikipedia oder sonstwo im Internet.
So hatte ich Dich TGDarmstadt verstanden mit dem Nachschlagen im Lexikon, daher auch meine Antwort.
Ich hab den Anschein wir haben da jetzt leicht aneinander vorbei geredet.
 
@TGDarmstadt - und ich Dich auch, weil oben steht von Dir:
Klar, wenn diese Möglichkeit an einer Schule nicht besteht, muß man bei solchen Aufgaben aufpassen. Aber auch wenn nicht alle Schüler Internetzugang haben, können sie ja auch im Lexikon nachschlagen.

Und darauf hab ich geantwortet, wenn kein Zugang zum Netz dann das Lexikon, das aber nur knapp Antworten liefern kann.
Daher meine Verwirrung vorhin. Wenn Schüler keinen Internetzugang haben können sie auch nicht auf Wikipedia zurückgreifen (oder ähnliche Seiten) als Lexikon oder Lexikonersatz.

Naja wurscht, jedenfalls muß sich da noch Einiges tun. Es gibt noch genügend Schulen die nicht gut gerüstet sind fürs Computerzeitalter. Da fehlts an Geld und woran noch, da fehlt mir der Einblick.
(OT an: Wenn ich mir manche Sportstunden so ansehe sind sie auch nicht mehr das was sie mal waren...OT aus).
 
Einmal an der Hardware, das ist richtig. Viel größer ist jedoch der Mangel an Informatik-Lehrern, die auch gleichzeitig die Rolle des SysAdmin übernehmen. Da herrscht wirklicher Mangel und den kann man auch mit noch so viel Geld einfach nicht beheben. Es gibt einfach zu wenig Lehramtsabgägner mit Fach Informatik.
 
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