Kölner Venus

Livia

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Seit kurzem hat das archäologisch reiche Köln eine weitere Attraktion. Im Tunnelsystem unter der Hohen Straße wurde eine Statue der Venus gefunden.

Der Abwasserkanal unter der Kölner Einkaufszone führt 2000 Jahre in die Vergangenheit. Der Tunnel folgt exakt jener Hauptstraße, die das 19 vor Christus gegründete Oppidum Ubiorum auf der linken Seite des Rheins in Nord-Süd-Richtung durchschnitt. Decumanus maximus nannten die Römer die wichtigste Verkehrsader einer römischen Plansiedlung. Auf dem Niveau des antiken Boulevards liegt der Boden des Tunnels für die Nassentsorgung heutiger Hinterlassenschaften. Und wo erdfeucht die Wände aufragen, standen einst Heiligtümer, öffentliche Gebäude und Privathäuser reicher Bürger – die Zierden der über 20 Meter breiten Renommiermeile.

Aus dieser Tunnelwand bargen Mitarbeiter des Römisch-Germanischen Museums am 24. August des vergangenen Jahres den Torso einer Venus. Ihr Fund bedeutet selbst für das mit römischen Artefakten reich gesegnete Köln eine Sensation. Als »extrem rar für das gesamte römische Deutschland« preist Hansgerd Hellenkemper, Direktor des Museums, die Statue. Die Liebesgöttin hatte in römischer Zeit viele Anhänger unter den Bürgern der Stadt. Hellenkemper hat in seinen Museumsvitrinen jede Menge kleiner Tonfiguren von ihr stehen: »Die alten Kölner waren vernarrt in die nackte Venus.« Seit Anfang November können auch die Nachfahren der Verehrer den Fund bestaunen.

Der ganze Artikel:
http://www.zeit.de/2005/06/A-K_9aln
 
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