Königtum bei den Germanen

Was denkt ihr? Kann man diese diversen Herrschertitel Titel genauer zusammenfassen bzw. Abtrennen voneinander...?
Ein methodischer Ansatz wäre vielleicht am Beispiel von "Haritog" der, wie sich denn in der Spätantike/ Frühmittelalter die jeweiligen Würdenträger in Urkunden bezeichneten bzw. wie sie bezeichnet wurden.

Kann man sagen,dass wir zwar wissen ,dass es Titel wie Kuninga/Reiks/Haritog bzw. Ihre jeweiligen Ableitungen gab, wir aber über deren genaue Bedeutung nicht viel wissen

Ich meine, dass sich der Begriff dux für Herzog relativ schnell durchgesetzt hat und das lateinische Äquivalent ja auch sprachlich als passend herausstellt. Der, der das Heer anführt/zieht ( grob gesagt) und der dux von ducere = anführen, ziehen.
 
Dieter und Tejason haben eine Reihe wichtiger Punkte benannt.

Bei Heather wird das Thema u.a. auch diskutiert. Generell stellt er fest, dass es eine Veränderung zwischen dem 1 und 4 Jahr AD. Die Verschiebung ging in Richtung der Fundierung des "germanischen" Königtums auf militärischer Macht. Das spiegelt die veränderten Rahmenbedingungen von Stämmen bzw. Großstämmen in der Phase der Völkerwanderung wider und man kann es als eine "Anpassungsleistung" von Gesellschaften interpretieren, den Herausforderungen gewachsen zu sein. Im Sinne von M. Mann (The Sources of Social Power) oder Parsons (Gesellschaften) ist es eine Form von Differenzierung.

Generell wird in der germanischen Sprache, so Heather, der Begriff "König" oder "leader" / Anführer aus drei unterschiedlichen "root word" abgeleitet. 1. thiudians als "ruler of the people" 2. thruthin und 3. kuning.

Dabei ist vermutlich thiudians die älteste Bedeutung und wurde während der späten römischen Phase durch thruthin ersetzt.

Dabei mein thruthin ursprünglich "leader of a war band". Und, so Heather, erscheint es wahrscheinlich, dass die ursprüngliche Beobachtung von Tacitus, dass das thiudians noch stark an "nobility" angelehnt war, während es bei später im Rahmen des thruthin im wesentlichen auf militärischer Führung bzw. "courage" basierte.

"Archaeology, literary sources and philology all come together to bring to light the roots of the more solidly founded form of kingship that we meet in the fourth century. (Kap. 2. Globalization ....)

Heather, P. J. (2012): Empires and barbarians. Migration, Development and the Birth of Europe. Oxford University Press paperback ed. New York: Oxford University Press.
 
Zuletzt bearbeitet:
Bei der frühsten Überlieferung der germanischen Sprache gibt es das Problem, dass sie zum größten Teil in Form von Bibelübersetzungen vorlegt. Die meisten überlieferten Herrschertitel stammen aus gotischen, althochdeutschen und altenglischen Bibelübersetzungen und Glossen.

Wenn in Wulfilas Übersetzung des neuen Testaments diverse Bezeichnungen für Herrscher, die in der Bibel vorkommen, also Herodes Antipas usw. oder gleich auf Gott. Gott wird ja nicht einfach Gott, sondern der Herr der Heerscharen, König der Könige oder schlicht der Herr genannt. Es wurden daher eine Vielzahl an gotschen und althochdeutschen Begriffen gebraucht.
Allein aufgrund der Etymologie des Bibelgotischen auf eine komplexe, gotische Verfassungsgeschichte zu schließen, halte ich für ziemlich gewagt.
 
Ich meine, dass sich der Begriff dux für Herzog relativ schnell durchgesetzt hat und das lateinische Äquivalent ja auch sprachlich als passend herausstellt. Der, der das Heer anführt/zieht ( grob gesagt) und der dux von ducere = anführen, ziehen.
Das Verhältnis von "dux" und "Herzog" ist kompliziert. Man muss aufpassen, dass man aus einer Gleichsetzung bzw. vorschnellen Übersetzung des "dux" mit "Herzog" keine falschen Schlüsse zieht bzw. Erwartungen weckt.

"Dux" war zunächst in der Spätantike ein Titel im römischen Reich. Als solcher wurde er auch im oströmischen Reich beibehalten. U. a. wurden verschiedene oströmische Städte in Italien (wie Neapel, Venedig (Doge!) und zeitweise Rom) von einem Dux regiert. Mit einem "Herzog" nach unserem Verständnis oder einem germanischen Stammes-Herzog hatte dieser Dux wenig zu tun.
Auch im Frankenreich wurde "Dux" als Amtstitel für den Verwalter eines bestimmten Territoriums verwendet. Ihn mit "Herzog" wiederzugeben, wird der Sache nicht wirklich gerecht. Wenn schon, dann "Amts-Herzog" o. ä.
 
Bei "dux" kommt die Problematik, dass Tacitus den germanischen "dux" in seiner Germania beschreibt - also Jahrhunderte bevor der "dux" als militärisches Amt der Spätantike entstand.

Tacitus unterscheidet "dux" und "rex" bei den Germanen. Was das ganze bedeuten soll ist unklar. Ich wüsste auch nicht von irgendeinem konkreten germanischen "dux", der nur wegen seiner Tapferkeit gewählt wurde. Wenn germanische Stämme ohne König (wie die Cherusker) beschrieben werden, stehen an ihrer ihrer Spitze "principes" (traditionell als Fürsten übersetzt), die aus einer "stirps regia" stammen, also einem Königsgeschlecht.
 
@Maglor: Es ist mir zwar nicht klar, auf was #23 antwortet, aber die obige Darstellung von Heather findet sich fast identisch bei Wolfram (S. 74). Allerdings auch ergänzt um Ausführungen zu "Rex".

Wolfram, Herwig (C 2018): Das Römerreich und seine Germanen. Eine Erzählung von Herkunft und Ankunft. Wien, Köln, Weimar: Böhlau Verlag.
 
Das sind auf jeden Fall schonmal interessante Gedanken, allein die frühe Unterscheidung zwischen Princeps, Rex und Dux ist ein Hinweis, wenn wir wohl auch nicht wissen wie der entsprechenden germanischen Selbstbezeichnungen im Einzelfall hiessen.
 
Taciutus gelingt es nur in seiner ethnografischen Schrift Germania sauber zwischen rex, dux und princeps zu unterscheiden, also nur in der Theorie. Bei den konkreten Personen gelingt es ihm und anderen römischen Autoren diese Unterscheidung nicht. So erscheint der bekannte Arminius als Angehöriger einer "stirps regia" oder gar als "ductor popularium". Die in der Ethnografie von Tacitus ausformulierte Unterscheidung von "dux" und "rex" werden in der römischen Geschichtsschreibung gar nicht benutzt - nicht mal in den Annalen von Tacitus selbst.

Erst zurzeit von Martin Luther wurde für Ordnung in der Geschichte gesorgt und Arminius im Sinne der Ethnografie des Tacitus zum "dux belli" bzw. Hermann erklärt.
 
Und viele Gelehrte sehen gerade bei diesem Punkt in der Germania einen Widerspruch.

Irgendwo haben wir auch schon wortreich besprochen, wie schwer es ist, aus Tacitus Germania konkrete Schlüsse zu Institutionen zu ziehen.

Zuerst wäre zudem zu fragen, was Tacitus selbst die Begriffe bedeuten.

Dux, weil gewählt eher gleich Archon? Rex als Monarch strikt nach Aristoteles? Und was ist mit Princeps? Erlaubt er sich da als senatorischer Geschichtsschreiber eine kleine Kritik am Kaiserreich oder stellt er es auf die Natürlichkeit starker Herrscher aus würdigen Herrschergeschlechtern ab?

Und wie wollen wir das dann fassen? Nach einem der gängigeren ethnologischen Systeme: Starke Männer oder schon eine Institution? Und wenn letzteres noch Häuptlinge oder schon Könige? Überhaupt: Reden wir von Sippen oder von Stämmen? Bei ersteren gäbe es gar keine Ämter, keine Herzöge und keine Könige.

Eine stirps regia spricht gegen Sippen. Aber wie sah es hundert Jahre vor Tacitus aus, als Arminius lebte? Wuchsen die Cherusker erst durch die Eroberungsversuche der Römer und die Taten des Arminius zu einem Stamm zusammen, um in jener ethnologisch geprägten Begriffswelt zu bleiben?

Über welche Zeit und welchen Ort schreibt Tacitus jeweils? Sind die reges eine neuere Entwicklung gegenüber den principes und duces oder ist es umgekehrt oder ganz anders?

Ähnliche Fragen müssen wir auch zu anderen Quellen stellen.

Unsere im Alltag benutzten Begriffe sind jedenfalls anachronistisch für die damaligen Institutionen. Ich schreibe es ungern, aber auch Historiker differenzieren da oft nicht genug oder nutzen einfach die einmal eingeführten Begrifflichkeiten.

Hilfreicher als Begriffe zu übernehmen dürfte es sein, dass was über das Handeln und die Funktion der 'Amtsträger' gesagt wird, zu sammeln, also erst den Inhalt zu untersuchen, bevor wir einen Titel daran kleben.
 
Weil eine stirps regia eine Institution voraussetzt, die nach der neoevolutionistischen Nomenklatur, die ich hier benutzte, bei in bloße Sippen eingeteilte Gruppen nicht vorkommt. (Vgl. z.B. Peter Farb, Die Indianer als recht bekanntem Exponenten dieser Schule.)

Mein Post ist zu großen Teilen ja eine Art Blues darüber, dass wir nicht einfach Begrifflichkeiten nehmen und sie anderen Verhältnissen überstülpen können. Da diese schon in die Jahre gekommenen Einteilungen in den letzten Jahren wieder recht unkritisch benutzt werden (z.B. im Katalog zur Varusschlachtausstellung von 2009), habe ich sie als Beispiel gewählt und wollte dies an jener Stelle nicht verlassen. Auch in der neoevolutionistischen Spielart, die ja nicht mehr von einer Entwicklung ausgeht, gibt es an den Begriffen natürlich zu kritisieren. Aber mir kam es ja auch im Grunde darauf an, dass es wichtiger ist, die Funktionen zu klären, als Etiketten anzuheften. Dementsprechend blieb ich an der Stelle in der 'reinen' Begrifflichkeit, zumal ich ja darin gerade die Frage gestellt hatte: Sippen- oder Stammesorganisation?

An dieser Stelle will ich zeigen, dass die Anwendung von der Beobachtung her zu geschehen hat, nicht umgekehrt: Wie waren die Cherusker wann organisiert? Da ist also gar nicht so viel hineinzuinterpretieren. Denn die Frage nach stirps regia lässt eben offen, für welche Begriffe wir uns entscheiden, wenn wir diese nicht schon vorher fertig ausgearbeitet haben. Es sind eben auch, um mit Goethe zu reden, auch Spanische Stiefel für den Geist und nicht nur neutrale wissenschaftliche Hilfsmittel.
 
Du magst ja mit deinem Ansinnen, dass wir gewisse Begriffe nicht an bestimmte historische Personen heften, Recht haben; ohne dass deine Kritik an einem Usus nicht genauer wird, kann man kaum beurteilen, ob deine Kritik gerechtfertigt ist, oder nicht. Grundsätzlich aber gilt natürlich, dass Wissenschaft Wissensstände immer wieder auf den Prüfstand stellen muss. Mir ging es aber ganz konkret um den Einzelsatz eine stirps regia spricht gegen Sippen: Was ist eine stirps regia, wenn nicht eine königliche Sippe par excellence? Mir ist es dabei erst einmal sch***egal, ob dies auf die Sippe des Arminius angewandt werden könnte, eine solche Sichtweise würde mich allerdings auch eher befremden.
 
Ah, verstehe.

1- Zu den Begriffen: Ja, wie ich schon schrieb, war das in Teilen eher ein Schlager und ich hätte mich auch auf den letzten Abschnitt beschränken und ihn etwas erweitern können. Aber manchmal muss man eben mehr schreiben. Und ich hatte nach der Fixierung auf die Begrifflichkeiten des Tacitus eben das Gefühl, dass es ganz gut sein könnte, das zu thematisieren.

2- Stirps regia: Die königliche Sippe spricht nicht dagegen, dass es bei den Cheruskern Sippen gab. Aber, dass es eine königliche Sippe gab, zeigt eben, dass die Cherusker schon als Stamm organisiert waren und eben nicht in weitgehend unabhängigen Sippen als Hauptträger der Organisation. Denn eine königliche Sippe setzt die Institution eines Anführers voraus, der über einen starken Mann hinausgeht, den man schon Häuptling nennen kann, wenn man im Rahmen der Ethnologie bleibt. (Insbesondere des Neoevolutionismus.)

Die Gesellschaften werden dabei nach ihrer Organisationsform eingeteilt:
1- Sippen oder Sippengesellschaft (egalitäre Gesellschaften) (früher: Horden, was aber heute als beleidigend aufgefasst wird)
2a- Stämme (Ranggesellschaften)
2b- Häuptlingtum (Ranggesellschaft)
3- primitiver Staat (mit Erzwingungs- und Verwaltungsstäben wie die Frühmittelalterlichen Königreiche)

In Sippen gibt es Familienoberhäupter und ab und an einen starken Mann, der aber allenfalls primus inter pares ist.

In Stämmen kommen
- Älteste, die als Anführer / Repräsentant einer Sippe verstanden werden und
- Big Men / starke Männer, die aufgrund ihrer Leistungen lokale Bedeutung haben
vor.

Im Häuptlingtum existiert zusätzlich ein übergeordneter, oft nur ritueller Anführer.

In der Germania Magna des 1.Jahrhunderts nach Christus ist die Frage, ob von Stämmen oder Häuptlingtümern die Rede ist. Eine stirps regia und die damit vorausgesetzte Institution eines rex verweist innerhalb dieser Paradigmen auf ein Häuptlingtum. Wie gesagt: innerhalb dieser von Ethnologen oft gebrauchten Einteilung.

(Theoretisch ließe sich das leicht mit Tacitus zusammenbringen: Des Tacitus principes, die von den Sippen gestellt einen Stammesrat bilden, könnte man evt. als Älteste betrachten. Die duces wären eher Starke Männer, die reges müsste dann mangels Erzwingungsstab als Häuptlinge gelten. Nur sind diese Gleichsetzungen ohne Funktionsanalyse ohne Wert.)

(Vgl. z.B. die Aufsätze in Hans Fischer (Hg,) Ethnologie Einführung und Überblick, Berlin, Hamburg seit 1983 mehrfach aufgelegt.)
 
Denn eine königliche Sippe setzt die Institution eines Anführers voraus, der über einen starken Mann hinausgeht, den man schon Häuptling nennen kann, wenn man im Rahmen der Ethnologie bleibt. (Insbesondere des Neoevolutionismus.)
Reinhard Wenskus hat die Problematik durch das Konstrukt einer "westgermanisch-gallischen Revolution" gelöst. Demnach hätten besagte germanische und gallische Stämme in vorrömischer Zeit Könige gehabt, doch die Königtümer seien dann von Aristokratien abgelöst worden. Als Beleg hierfür gelten vor allem die "stirps regia" der Cherusker und die Bataver, die nach römscher Überlieferung älteres Königtum gehabt hätten.
Die Beschränkung auf einen "westgermanischen" Bereich ergibt durchaus Sinn, da bei einigen Stämmen weiter östlich (u.a. Semnonen, Markomannen) noch ein Königtum in der Kaiserzeit existiert haben muss.

Für die vorrömische Zeit ist die Quellenlage natürlich mehr als nur schlecht, sodass viel Raum für Spekulation bleibt. Die Idee der "stirps regia" wird wohl irgendwodrauf zurückzuführen, könnte aber genauso gut erst in der Rückschau auf den Cherusker-König Italicus (Sohn des Arminius) entstanden sein.

In Sippen gibt es Familienoberhäupter und ab und an einen starken Mann, der aber allenfalls primus inter pares ist.
Was die "stirps regia" der Cherusker betrifft, so scheint es doch gar kein Oberhaupt gegeben zu haben. Viel mehr führte Arminius nach der Überlieferung ständig Krieg gegen die eigene Verwandtschaft, was immerhin eine interessante Parallele zu den Merowingern ist.
 
Genau das ist ja der Knackpunkt. Was ist die einfachere Erklärung für die Entstehung einer stirps regia? Arminius, sein Vater und sein Onkel sind überliefert. Das Zusammentreffen dreier Anführer aus einer Familie kann schon eine Institution begründen, insbesondere da die Cherusker für die Pläne der Römer zeitweilig wichtig waren und diese eben 'Könige' bevorzugten um Ordnung zu halten. Die Annahme einer vorherigen Entwicklung ist unnötig. Allerdings würde ich es auch nicht ganz von der Hand weisen. In der Geschichte trifft ja nicht immer die einfachste Erklärung zu. Nur brauchen wir hier keine Hilfsannahme eines Königssturzes bei den Cheruskern. (Das sagt natürlich noch nichts zu der Annahme Wenskus im Allgemeinen. Nur würde ich -innerhalb der vorgestellten Begrifflichkeit- Häuptlinge statt Könige setzen, wenn es nicht um primitve Staaten geht.)

Zum zweiten Zitat: Da sind natürlich die alten 'Horden' gemeint. Aber auch eine Sippe in einem Stamm hat in der Regel ein Oberhaupt, dass aber nicht monarchisch gedacht sein muss. Arminius kann auch versucht haben diese Stellung zu usurpieren. Jedenfalls sehe ich keinen Grund, anzunehmen, dass seine Sippe kein Oberhaupt kannte. Allerdings wollte ich an dieser Stelle dazu gar nichts aussagen.

Sippenoberhäupter zumindest werden übrigens nicht nur von Tacitus genannt. Es gibt Stellen, die bedeuten, dass diese bestimmt wurden, wie es bei Adelssippen z.B. im Frühmittelalter üblich gewesen sein soll.

Und nagelt mich nicht auf die Theorien fest, die ich referiert habe. Ich bin da allein schon skeptisch, weil dabei oft vom Konkreten abgesehen wird. Auf der anderen Seite ist eine Abstraktion von den Organisationsformen, die beobachtet wurden, auch nützlich. Ich habe in einem anderen Thread schon vorgeführt, dass die Angaben bei Tacitus in verschiedener Weise verstanden werden können. Da ist die Kenntnis der Bandbreite der menschlichen Organisationsformen schon interessant. Der Mensch ist aber erfindungsreich. Daher sind auch Abweichungen zu erwarten. Was 1:1 passt, ist verdächtig.
 
Arminius, sein Vater und sein Onkel sind überliefert.
Außerdem sein Bruder.

Arminius kann auch versucht haben diese Stellung zu usurpieren.
Wenn man mal vom Konflikt mit seinem Bruder absieht, der offenbar erst nach dem Aufstand entbrannte, weil der eine sich für, der andere gegen Rom entschieden hatte, sehe ich eigentlich keinen familiären Konflikt, später mit Inguiomer, ja. Einen Konflikt mit Segimer gibt es nicht.
Sein Konflikt mit Segestes ist schwiegerfamiliär.
 
Ich dachte natürlich an den Konflikt mit Inguiomer. Es ist ja nicht bekannt, wie die Situation zwischen den beiden schon vorher war. Arminius wollte und brauchte vielleicht eine stärkere Stellung in der eigenen Sippe um seine Stellung als Big Man auszubauen und zu institutionalisieren. Entweder, weil er seine Stellung ausbauen wollte oder weil seine Sippe schon zuvor -siehe Maglors Beitrag- als stirps regia galt, auch wenn ich das für weniger wahrscheinlich halte.

(Und seinen Bruder überging ich, da dieser anscheinend keine Führungsaufgabe beanspruchte. Der Satz ist im Kontext zu verstehen. Es ging um die Entwicklung der Sippe zu einer stirps regia. In dieser Hinsicht sind die genannten drei interessant.)
 
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