Da gibt es nichts zu diskutieren, denn Genozid wird wie folgt definiert –
Zitat (Fettschreibung durch mich):
Ein Völkermord oder Genozid[1] ist seit der Konvention über die Verhütung und Bestrafung des Völkermordes von 1948 ein Straftatbestand im Völkerstrafrecht, der durch die Absicht gekennzeichnet ist, auf direkte oder indirekte Weise „eine nationale, ethnische, rassische oder religiöse Gruppe als solche ganz oder teilweise zu zerstören“; er unterliegt nicht der Verjährung. Die auf Raphael Lemkin zurückgehende rechtliche Definition dient auch in der Wissenschaft als Definition des Begriffs Völkermord.
Und genau diese Definition im Rahmen der Konvention setzt für den Tatbestand des Völkermords explizit Vorsatz vorraus.
Der Grund, warum z.B. diverse Kolonialverbrechen, wie etwa die Kongogräuel nicht als "Genozid" in diesem Sinne gelten, trotz in Teilen horrender Opferzahlen und brutalster Methoden, liegt darin begründet, dass kein von vorn herein gefasster Vorsatz zur Vernichtung greifbar ist.
Wo ist der Vernichtungsvorsatz im Hinblick auf den Deutschordensstaat? Welches Dokument belegt den von Anfang an bestehenden Vorsatz eine dezidierte Vernichtungspolitik zu betreiben?
Die dokumentierte Absicht des Deutschen Ordens (DO und die von ihm angeworbenen Kreuzfahrer erhielten vom Papst die gleichen Privilegien wie jene, die ins Heilige Land fuhren*) war es, die baltischen Heiden zu christianisieren und dabei Land für sich zu gewinnen.
Land zu Erobern und den Bewohnern eine Religion zu oktroyieren entspricht allerdings offensichtlich nicht der Bekundung der Absicht ihrer physischen Vernichtung.
Auch Missionsarbeit an und für sich ist kein Völkermord.
Diese Heiden wurden dann niedergemetzelt, sofern sie sich nicht haben taufen lassen, damit ist die für einen Genozid nötige Bedingung erfüllt
Nein, ist sie nicht.
Was de facto im Prussenland passierte ist für die Frage ob das als Genozid verhandelbar ist oder nicht völlig uninteressant, so lange nicht belegbar ist, dass von Anfang an die Intention einer dezidierten Vernichtungsabsicht bestand.
Insofern das Ziel des Ordens aber die Missionierung (und das funktioniert nur mit Lebenden), nicht die physische Vernichtung oder Vertreibung oder Deportation der Bevölkerung war, müsste die Kategorie "Genozid" definitionsgemäß hiermit erledigt sein.
weil du wahrscheinlich weiter wie bisher aus hohler Hand argumentieren wirst; es ist jedenfalls nicht zu erkennen, dass du das von mir verlinkte Dokument gelesen hast.
Das gerade du anderen vorwirfst, sie würden aus hohler Hand argumentieren, ist für sich genommen schon ein Witz.
Bei dir ist regelmäßig erkennbar, dass du nicht einmal selbst vollumfänglich liest, was du so verlinkst, in der Regel ließt du allenfalls die Überschriften, oder copy-pastest irgendwelche Wiki-Passagen, herausgerissen aus ihrem Gesamtzusammenhang, in Teilen behauptest du Inhalte, die dort nicht drinnstehen.
Die benannte Passage der Überlieferung von Peter v. Dusburg belegt keinen Genozid im Sinne der "Völkermordkonvention" im Bezug auf das Prussenland.
Nehmen wir also die verlinkte Passage:
"Im Jahre 1283, als seit Beginn des Krieges gegen das Volk der Prussen schon 53 Jahre vergangen waren und alle Stämme im erwähnten Land bezwungen und ausgerottet waren, so daß auch nicht einer übrig geblieben war, der dem Joch der heiligen römischen Kirche nicht demütig den Nacken beugte, da begannen die Brüder vom Deutschen Haus den Krieg gegen jenes mächtige und überaus halsstarrige Volk, das nächst dem Preußenlande jenseits der Memel im Lande Litauen wohnt"
Mal davon abgesehen, dass das offensichtlich nicht der lateinische Orriginaltext ist, so dass die alternativlose Bedeutung einzelner Begriffe, wie "Stämme" , "ausgerottet" etc. und die Unmöglichkeit anderer Übersetzungen von dir plausibel zu belegen wäre, sofern du das als Basis deiner Argumentation bemühen möchtest:
Wo ist bei dir zum einen die Quellenkritik, die hinterfragt, inwiefern dies denn tatsächlich auch den Tatsachen entspricht (Referenzquellen, stand der archäologischen Forschungen ("Ausrotten" ganzer "Stämme" müsste ja archäologisch beweisbar sein, z.B. durch das abruppte Ende der Laufzeit von Siedlungsplätzen in diesem Zeitraum)?
Und wo wird hier nun eine Politik behauptet, die von Beginn an auf einen Genozid hinausgelaufen wäre?
Selbst wenn man das "ausgerottet" wörtlich nimmt, was (Übersetzungsproblematik) wahrscheinlich so eindeutig nicht ist, wo steht geschrieben dass die faktische "Ausrottung" tatsächlich im Zuge einer systematischen Politik betrieben (nicht etwa unbeabsichtigtes Nebenprodukt der Auseinandersetzungen war) und wo steht geschrieben, dass es der Ordensstaat gewesen wäre, der sie betrieben hatte (und nicht etwa z.B. andere prussische Gruppen, die sich möglicherweise mit dem Christentum und dem Orden arrangiert hatten und die neuen Strukturen zur Durchsetzung ihrer Interessen gegenüber rivalisierenden prussischen Gruppen nutzten oder einfach alte Rechnungen beglichen)?
Das steht da nirgendwo.
Das ist wie so gut wie alles was von dir zu irgendeinem Thema kommt, dass Religion in irgendeiner Weise berührt reine Phantasie deinerseits.
Streng genommen steht dort nichtmal eindeutig, dass man erfolgreich zwangsmissioniert hätte. Da steht nur dass niemand übrig geblieben sei,
"der dem Joch der heiligen römischen Kirche nicht demütig den Nacken beugte".
Ob mit dem "Joch der heiligen römischen Kirche" allerdings die geistliche Sphäre und damit das Christentum gemeint ist oder lediglich die weltliche Herrschaft der Kirche (als geistlicher Orden unterstand der Deutsche Orden und damit der gesamte Ordensstaat, mindestens in der Theorie direkt dem Papst und Rom, kann also durchaus im theoretischen Sinne als Repräsentant der Kirche aufgefasst werden), ist in der Passage nicht klar ausdefiniert.
Da gibt es eine ganze Menge Interpreatitionsspielraum, den du natürlich nicht berücksichtigst, weil er dir nicht in den Kram passt, aber damit kommt er nicht aus der Welt.
Einen Beleg, für einen Genozid gemäß Völkermordkonvention hast du nicht geliefert.
Du hast wie immer lediglich mit reichlich Schaum vor dem Mund mit Anschuldigungen bezüglich Verbrechen um dich geworfen, für die du in diesem Sinne keine Basis hast.