Interessant.
Ich habe mal im net recherchiert und Aussagen zu Beiden Varianten gefunden.
Auszug aus:
http://www.klosterkirchberg.de/Graph/Namen/k/knk0055.htm
312 besiegte Konstantin seinen Konkurrenten Maxentius und tolerierte danach die christliche Religion (313 Edikt von Mailand). Damit legte er den Grundstein für die Entwicklung des Christentums zur Staatsreligion. Als sein Mitregent Licinius 320 eine erneute Christenverfolgung begann, ließ ihn Konstantin 324 töten und regierte anschließend allein. Er veranlaßte den Bau der (ersten) Peterskirche in Rom, der Grabeskirche in Jerusalem, der Geburtskirche in Bethlehem und anderer Kirchen. Konstantin setzte auch den Sonntag als Feiertag fest und übertrug den Bischöfen richterliche Befugnisse. 325 berief er das erste Konzil von Nicäa ein und erklärte das Christentum zur Staatsreligion. Im Zuge einer Neuorganisation des Reiches verlegte er 330 den Regierungssitz von Rom nach Konstantinopel. Auf seinem Sterbebett wurde er von Bischof Eusebius getauft. Dabei soll er der Kirche große Ländereien geschenkt haben. Auf diese Schenkung berief sich die katholische Kirche noch im vergangenen Jahrhundert. Er starb am 22.5.337 in seinem Palast in Ankyron (heute Hereke bei Izmit).
und Deine Version:
http://home.eduhi.at/member/jr/christen/christ.htm#religion
Christentum wird römische Staatsreligion
Die Wende in dem Verhältnis Staat - Christentum setzt nach den schweren Christenverfolgungen unter Diokletian (Beginn 303) und den Machtkämpfen unter seinen Nachfolgern ein. Einer sich schon vorher anbahnenden Entwicklung folgend, unterstützt Konstantin d.Gr. das Christentum, wenn er sich auch erst auf dem Totenbette taufen lässt. Das sogenannte "Mailänder Edikt" aus dem Jahre 313 bringt den Christen zunächst die Gleichberechtigung gegenüber den heidnischen Kulten. Dieses Edikt ist in der umständlichen Diktion der kaiserlichen Kanzlei verfaßt. Es bietet deshalb wie auch durch die vom "klassischen" Latein abweichenden Wortbedeutungen und Konstruktionen sicherlich Verständnis und Übersetzungsschwierigkeiten. Der Schritt von der Gleichberechtigung des Christentums zur Alleinberechtigung braucht nur wenig Zeit: durch das Edikt des Kaisers Konstantins II. im Jahr 354 werden nun die heidnischen Kulte verboten; unter dem Kaiser Theodosius d.Gr. wird das Christentum 380 n.Chr. Staatsreligion. Freilich waren damit die Anhänger der alten Riten und Kulte nicht verschwunden.
311 Kaiser Galerius erlässt ein Toleranzedikt gegenüber den Christen.
313 Der römische Imperator Konstantin erhebt das Christentum zum anerkannten Kult.
323 beruft Konstantin das erste ökumenische Konzil der Christenheit in Nicäa ein.
330 Konstantinopel wird als christliche Stadt eingeweiht.
380 Theodosius der Grosse macht durch das Edikt "Cunctos populos" (Drei-Kaiser-Edikt) das Christentum zur alleinberechtigten Religion im Römerreich.
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Wie Du aus meiner Argumentation siehst, habe ich erste Version gekannt.
Aufgrund der Entwicklung nach Kontantin favorisiere ich diese auch immer noch.
Konstantius der Nachfolger Konstantins (sein Sohn) der als erster nach Ihm wieder das Gesamtreich regierte, war Christ und streng religiös. In Konstantins und in seine Amtszeit fallen die blutigen und brutalen Übergriffe der Christen gegen die Anhänger alter Religionen - Deren Ausmerzung - die Zerstörung und Übernahme der Tempel....
Ebenso der Versuch Julians ab 360 diese Entwicklung zu Gunsten der alten Religionen und des von Ihm bevorzugten Hellenistischen Weltbildes rückgängig zu machen. In seiner Biographie war mehrmals davon die Rede, dass die alten Religionen sogar verboten waren!
Der gewaltige MAchtzuwachs der Christen musste eine Grundlage haben. Das würde natürlich eine Anerkennung und die Erhebung zur Staatsreligion vermuten lassen.
Doch auch für Deine Variante gibt es eine mögliche Erklärung.
Fakt ist, das sowohl der Beamtenapparat, der Hofstaat und auch der Kaiser entweder prochristlich oder christlich eingestellt waren.
Schon unter Konstantin waren seine mächtigsten Berater Christen. Das gab ihnen natürlich die Machtfülle in die Hand, um gegen Andersgläubige vorzugehen - zugunsten der eigenen Kirche. Das ohne Repressalien oder das Gesetzt fürchten zu müssen.
Wenn die christliche Kirche bis Theodosius aufgrund von kaiserlichen Gesetzten oder Anordnungen ihre Machtfülle hatte - und erst dann auch staatlich vollkommen sanktioniert wurde... dann wäre das eine Erklärung.
Evtl. ist 380 auch erst der Zeitpunkt, an dem die Verbindung Staat - Kirche wirklich gesetztlich fundamentiert wurde.
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