timotheus
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Hallo Triere,
erst einmal die Bestätigung: mit dem 3. Feldzug gegen Ägypten, also nach dem 2. Feldzug, lag ich richtig :yes:
Am 2. Feldzug, wo man wie im 1. Feldzug gegen die Interventionen Schirkuhs sogar Schawar zu Hilfe eilte, waren wohl keine Ordenskontigente beteiligt. Sehr wohl aber am 1. Feldzug, wo durch die Unterstützung von Templern und Johannitern die fast schon besiegelte Niederlage Amaurys I. verhindert wurde
Ach, das Ganze ist noch viel verwirrender...
Erst einmal: 1168 ist das Jahr des besagten 3. Feldzuges, und einige Große des Reiches sowie die Templer hatten laut geäußerte Bedenken.
Dann folgende Situation, die nicht unerheblich ist: der König (Amaury/Amalrich) als auch Kaiser Manuel von Byzanz befürchten, daß Schawar mit Schirkuh (und damit letztlich mit Nureddin) heimlich ein Bündnis eingehen könnte. Inwieweit dies berechtigt war, läßt sich weder belegen noch widerlegen. Zu diesem Zweck gibt es die Abmachung, daß die Jerusalemiten auf dem Landweg und die Byzantiner per Landung von See aus in Ägypten einmarschieren, um Schawar "zurechtzuweisen".
König Amaury/Amalrich verfolgt jedoch darüberhinaus eigene Motive:
(1) Er ist darauf aus, noch mehr Gold aus Ägypten herauszupressen (das jährliche Schutzgeld von 100.000 Gold nach dem 2. Feldzug reichte ihm nicht), und er will dieses Gold andererseits nicht mit dem Kaiser von Byzanz teilen.
(2) Da er bislang wohl zu wenig bis kaum Rückhalt bei den Orden hat und sich die Templer immer mehr entfremdet hat, versucht er Rückhalt bei den Johannitern zu gewinnen, indem er ihnen z.B. Bilbeis und zehn(!) weitere Plätze in Ägypten sowie alle Einkünfte daraus verspricht(!). Hintergrund (ganz wichtig!): die Johanniter hatten bislang ihre Schenkungen ausschließlich von den Territorialfürsten und nicht vom König erhalten!
Das erklärt wohl einiges.
In diesem Sinne
Timo
erst einmal die Bestätigung: mit dem 3. Feldzug gegen Ägypten, also nach dem 2. Feldzug, lag ich richtig :yes:
Am 2. Feldzug, wo man wie im 1. Feldzug gegen die Interventionen Schirkuhs sogar Schawar zu Hilfe eilte, waren wohl keine Ordenskontigente beteiligt. Sehr wohl aber am 1. Feldzug, wo durch die Unterstützung von Templern und Johannitern die fast schon besiegelte Niederlage Amaurys I. verhindert wurde
Triere schrieb:Dann finde ich es eben, siehe Eigeninteresse, sehr interessant, daß die Templer 1168 gegen einen der Feldzüge protestierten, weil es hierbei gegen den Verbündeten Shawar ging, und das ein Wortbruch wäre. Klingt gut, bis man weiterliest, und erfährt, daß die Templer eine Übermacht der Johanniter im Süden befürchteten, wo sie selbst zu der Zeit offenbar nur Gaza als bedeutende Niederlassung hatten.
Ach, das Ganze ist noch viel verwirrender...
Erst einmal: 1168 ist das Jahr des besagten 3. Feldzuges, und einige Große des Reiches sowie die Templer hatten laut geäußerte Bedenken.
Dann folgende Situation, die nicht unerheblich ist: der König (Amaury/Amalrich) als auch Kaiser Manuel von Byzanz befürchten, daß Schawar mit Schirkuh (und damit letztlich mit Nureddin) heimlich ein Bündnis eingehen könnte. Inwieweit dies berechtigt war, läßt sich weder belegen noch widerlegen. Zu diesem Zweck gibt es die Abmachung, daß die Jerusalemiten auf dem Landweg und die Byzantiner per Landung von See aus in Ägypten einmarschieren, um Schawar "zurechtzuweisen".
König Amaury/Amalrich verfolgt jedoch darüberhinaus eigene Motive:
(1) Er ist darauf aus, noch mehr Gold aus Ägypten herauszupressen (das jährliche Schutzgeld von 100.000 Gold nach dem 2. Feldzug reichte ihm nicht), und er will dieses Gold andererseits nicht mit dem Kaiser von Byzanz teilen.
(2) Da er bislang wohl zu wenig bis kaum Rückhalt bei den Orden hat und sich die Templer immer mehr entfremdet hat, versucht er Rückhalt bei den Johannitern zu gewinnen, indem er ihnen z.B. Bilbeis und zehn(!) weitere Plätze in Ägypten sowie alle Einkünfte daraus verspricht(!). Hintergrund (ganz wichtig!): die Johanniter hatten bislang ihre Schenkungen ausschließlich von den Territorialfürsten und nicht vom König erhalten!
Das erklärt wohl einiges.
In diesem Sinne
Timo