... aber auch wegen des Transportes von Material und Lebensmitteln auf Schiffen.
Da er wohl von Süden kam, denke ich, dass er an der Saale entlang zog. Ein natürlicher Endpunkt, an dem wenigsten umgeladen werden muss, liegt bei Bad Dürrenberg, ein Steinhinderniss in der Saale. Entweder wurde hier auf Schiffe umgeladen in Richtung Unstrut bzw. viceversa...
Wenn der Heereszug des Drusus entlang der Unstrut/Saale von Schiffen begleitet wurde, stellt sich die Frage, wie das Expeditionsheer die Schiffe vom Rhein bis an die Unstrut transportiert hat. Mir kommen da die alten Diskussionen über römische Hochgebirgsflotten wieder in den Sinn...
Ein Römerlager wie Hachelbich bringt natürlich nichts, wenn auf dem Feld nichts zu sehen ist und das Dorf nichts hergibt.
Im Pömmelte gibt es doch auf dem Feld auch nichts zu sehen. Und wenn man hier nochmal kräftig buddeln würde und man tatsächlich ein Marschlager wie in Hachelbich nachweisen könnte, wäre die Situation dieselbe wie in Hachelbich.
Was man in Hachelbich machen könnte, wäre ein Marschlager für die Touris aufzubauen: Gräben ausheben, Schanzpfähle reinhauen, Zelte aufschlagen. Infotafeln, Parkplätze und so weiter. Das müsste halt jemand finanzieren.
In Pömmelte gibt es schon eine entsprechende Attraktion: Das Ringheiligtum, das als "deutsches Stonehenge" vermarktet wird.
Ich komme mehr und mehr zu dem Schluss, dass Du dich mit Händen und Füßen gegen neue Erkenntnisse sträubst und lieber die alten Klassiker noch weiter ausquetschen möchtest, obwohl da nichts mehr kommt.
Was wären denn für neue Erkenntnisse gewonnen, wenn sich der Graben als römisches Marschlager erweisen würde? Oder wenn sich gar feststellen ließe, dass hier Drusus höchstpersönlich gelagert hat?
Wir wüssten, dass Drusus bis zur Saale und in die Nähe der Elbe gekommen ist. Also das, was wir aus den Klassikern sowieso schon wissen.
Aus Pömmelte haben wir bislang folgende Erkenntnisse:
- Aus Luftbildern kennen wir Strukturen, die mit einem Marschlager kompatibel wären
- Der Vergleich mit einer Wüstungskarte weist darauf hin, dass diese Strukturen noch im 19. Jahrhundert sichtbar waren (was sehr dagegen spricht, dass es sich hier um römische Strukturen handelt)
- Sondierungen und ein Grabungsschnitt ergaben bislang keine Befunde aus der Römerzeit.
Da hat dann jemand die Erdbrücke über den Lagergraben mit dem Tor gleichgesetzt.
In Pömmelte geht es auch um nichts anderes: Den Zwischenraum zwischen den Grabenenden. Vergleiche mit irgendwelchen Torbauten sind fehl am Platz.