Maglor
Aktives Mitglied
Der ein oder andere kennt vielleicht diese kleine Ursprungssage über die Germanen, die Tacitus in seiner Schrift "Germania" überliefert hat.
Für alle anderen hier noch mal das ganze Geschichtchen:
Naja, zumindest wird die Geschichte durch die auf das mittelalterliche Skandinavien zentrierten Forschungen nicht so sehr beachtet.
Zum Glück ist mir nun ein Buch in die Hände gefallen, das nicht Rudolf Simeks Feder entsprungen ist. Interessanterweise wird diese Sage noch im frühen Mittelalter rezepiert. In der sogenannten "fränkischen Völkertafel" aus dem siebten oder achten Jahrhundert findet sich erstaunlicherweise gleicher Abstammungsmythos. Dort werden sogar die Namen der Brüder genannt: Istio, Erminus und Ingno.
Da aber die Franken kein isländischer Stamm sind ist das irgendwie in jüngeren Publikationen in Vergessenheit geraten.feif:
Entweder handelt es sich über frühkarolingische Tacitus-Rezeption oder um die Beständigkeit eines germanischen Mythos.
Für alle anderen hier noch mal das ganze Geschichtchen:
Der Text enthält fast die einzigen durch die Römer überlieferten germanischen Namen männlicher Gottheiten. (Oder doch Halbgötter?)Germania Kapitel 2 schrieb:Sie preisen in alten Liedern, der einzigen Art ihrer geschichtlichen Überlieferung, feiern die Germanen Tuisto, einen erdensprossenen Gott. Ihm schreiben sie einen Sohn Mannus als Urvater und Gründer ihres Volkes zu, dem Mannus wiederum drei Söhne; nach deren Namen, heißt es, nennen sich die Sätmme an der Nordseeküste Ingävonen, die in der Mitte Hermionen und die übrigen Istävonen. Einige versichern - die Urzeit gibt ja für Vermutungen weiten Spielraum -, jener Gott habe mehr Söhne gehabt ud es gebe demnach mehr Volksnamen: Marser Gambrivier, Sueben, Vandilier, und dass seien die echten Namen.
Naja, zumindest wird die Geschichte durch die auf das mittelalterliche Skandinavien zentrierten Forschungen nicht so sehr beachtet.
Zum Glück ist mir nun ein Buch in die Hände gefallen, das nicht Rudolf Simeks Feder entsprungen ist. Interessanterweise wird diese Sage noch im frühen Mittelalter rezepiert. In der sogenannten "fränkischen Völkertafel" aus dem siebten oder achten Jahrhundert findet sich erstaunlicherweise gleicher Abstammungsmythos. Dort werden sogar die Namen der Brüder genannt: Istio, Erminus und Ingno.
Da aber die Franken kein isländischer Stamm sind ist das irgendwie in jüngeren Publikationen in Vergessenheit geraten.feif:
Entweder handelt es sich über frühkarolingische Tacitus-Rezeption oder um die Beständigkeit eines germanischen Mythos.