Marginalisierung

xenia.solianik

Neues Mitglied
hallo,
kennt jemand noch ein Beispiel für eine Ausländergruppe die sich für die Marginalisierung als Akkulturationsstrategie entschieden hat?
LG:winke:
 
Arcimboldo schrieb:
...aber kann das mal jemand für einen Normalsterblichen in
einfache Worte fassen :rotwerd:

Akkulturation ist das Hineinwachsen Jugendlicher in eine Gesellschaft - eigentlich die letzte Phase im Sozialisationsprozess eines Individuums.
Es kann aber auch den Anpassungsprozess Erwachsener an eine ihnen fremden Kultur bedeuten.
Unter Marginalisierung versteht man gemeinhin den Prozess, in dem Menschen zu gesellschaftlichen Randgruppen werden - freiwillig oder gezwungenermaßen.
Die Frage zielt also m. E. darauf ab, ob bzw. wenn ja, welche Ausländergruppen sich z. B. durch Ghettoisierung bewusst eine Möglichkeit schaffen, die Eingliederung in eine bestehende (bundesdeutsche?)Gesellschaft zu bewerkstelligen.
Das ist zwar, wie gesagt, eine diskusionswürdige, aber keine historische Frage.
 
Klaus P. schrieb:
Akkulturation ist das Hineinwachsen Jugendlicher in eine Gesellschaft - eigentlich die letzte Phase im Sozialisationsprozess eines Individuums.
Es kann aber auch den Anpassungsprozess Erwachsener an eine ihnen fremden Kultur bedeuten.
Unter Marginalisierung versteht man gemeinhin den Prozess, in dem Menschen zu gesellschaftlichen Randgruppen werden - freiwillig oder gezwungenermaßen.
Die Frage zielt also m. E. darauf ab, ob bzw. wenn ja, welche Ausländergruppen sich z. B. durch Ghettoisierung bewusst eine Möglichkeit schaffen, die Eingliederung in eine bestehende (bundesdeutsche?)Gesellschaft zu bewerkstelligen.
Das ist zwar, wie gesagt, eine diskusionswürdige, aber keine historische Frage.

Erst mal sehr herzlichen Dank für die Aufklärung :hoch:

Ich denke hier ist das Thema besser aufgehoben, falls es zu Reaktionen kommt.
Meine erste Frage wäre dann gleich zur Frage der Ghettoisierung.
Gibt es ein Beispiel in der Geschichte ,in der einer Gruppe, ethn.,relig. oder anderweitiger Art , die durch bewußte Ghettoisierung das Ziel einer besseren Eingliederung in eine Gesellschaft anstrebt oder angestrebt hat ?
 
Das ist doch in fast jeder Einwanderergesellschaft so: wo die Einwanderungsgruppen intakt bleiben (also schwarzafrikanische Sklaven in der Karibik und in Amerika z.B. nicht), da gibt es eben über lange Zeit keinen melting pot, sondern freiwillige Ghettoisierung, die nach sprachlichen oder religiösen Kriterien abläuft. Verstärkt wird das dann, wenn eine intakte Einwanderergruppe auf eine intakte Mehrheitsgesellschaft trifft.
 
El Quijote schrieb:
Das ist doch in fast jeder Einwanderergesellschaft so: wo die Einwanderungsgruppen intakt bleiben (also schwarzafrikanische Sklaven in der Karibik und in Amerika z.B. nicht), da gibt es eben über lange Zeit keinen melting pot, sondern freiwillige Ghettoisierung, die nach sprachlichen oder religiösen Kriterien abläuft. Verstärkt wird das dann, wenn eine intakte Einwanderergruppe auf eine intakte Mehrheitsgesellschaft trifft.

Ja aber das wären in meiner Begriffswelt dann doch Parallell-Gesellschaften und nicht in die jeweilige Gesellschaft integrierte Gruppen nach denen m.E. nach die Frage geht. :confused:
 
Arcimboldo schrieb:
Ja aber das wären in meiner Begriffswelt dann doch Parallell-Gesellschaften und nicht in die jeweilige Gesellschaft integrierte Gruppen nach denen m.E. nach die Frage geht.

Das schließt sich doch nicht aus.
Die Parallel-Gesellschaft(en) in einer ghettoisierten Form dienen ggf. quasi als Basis, von der aus mit einem gewissen Rückhalt über mehrere Generationen hinweg eine Integration in die bestehende ("Gastgeber"-) Gesellschaft stattfindet - gleichzeitig mit einer potenziellen Anpassung/Gewöhnung derselben an die Immigrant/innen.
 
Arcimboldo schrieb:
Ja aber das wären in meiner Begriffswelt dann doch Parallell-Gesellschaften und nicht in die jeweilige Gesellschaft integrierte Gruppen nach denen m.E. nach die Frage geht. :confused:
Den Begriff hatte ich bewusst vermeiden, da er für mich eher Teil der zeitgenössischen Panikmache ist, die multikulturelle Gesellschaft sei gescheitert.
 
Klaus P. schrieb:
Die Parallel-Gesellschaft(en) in einer ghettoisierten Form dienen ggf. quasi als Basis, von der aus mit einem gewissen Rückhalt über mehrere Generationen hinweg eine Integration in die bestehende ("Gastgeber"-) Gesellschaft stattfindet - gleichzeitig mit einer potenziellen Anpassung/Gewöhnung derselben an die Immigrant/innen.

Klingt in Hinblick auf Stadtteil-Realität nach Wunschdenken lokaler Politik. :grübel:
Die Parallelentwicklung ethnisch.-relig. Gruppen wird z.T. nicht nur durch diese selbst befördert oder sogar propagiert, sondern entsteht auch aus Mangel an Hintergrundwissen über andere Religionen und deren Hineinwirken in die "fremden " Kulturen seitens unserer säkular geprägten Begriffswelt.
Der Begriff Parallelgesellchaft ist für mich erstmal kein multi- kulturpessimistischer Prügel, das ist wohl Definitionssache...........
 
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