Die dna, der insulaner, ist bestimmt interessant, aber nicht unbedingt der schluessel zur lösung.
Die insel war von so vielen kulturen besucht, das gewisse spuren der dna nicht aufschluss geben koennen, wer die ersten siedler waren.
Ja und nein - die Tatsache, dass vor ca. 12.000 Jahren Kontakt mit Lybien / Ägypten bestand - direkt, oder via Sardinien / Pantelleria / (Malta?) - finde ich schon bemerkenswert. Ob das eine richtige Einwanderung war, oder lediglich ein paar nordostafrikanische Seeleute ihren Landurlaub zur Genweitergabe genutzt haben, wissen wir natürlich nicht ..
Eine andere spur führt eventuell über die "Glockenbecherkultur", was zumindest den zeitraum der entstehung der taulas passt.
3000a.ch.-1200a.ch., einflussgebiete grossbritanien, bis in den mittelmeerraum.
stonehedge fällt auch in diesen zeitrahmen.
In der frühen bronzezeit sollen sie sowohl auf dem spanischen festland, sowie auf den inseln gewesen sein..
Glockenbecher passt zum Teil - entsprechende Keramikfunde sind einer der Belege für die von mir im Vorbeitrag erwähnte intensive Bezeihung zwischen Mittelportugal (Zinnminen) und Languedoc (Kupferminen).
Wobei wir dann eine offene Frage gegen die nächste tauschen - über den Ursprung der Glockenbecherkultur wird nämlich auch fleissig gerätselt. Neueste Forschungen deuten auf Portugal, wo Radiokarbonmessungen zufolge Glockenbecher schon um 2.900 v. Chr. auftauchten, ettwa 300-400 Jahre früher als in anderen Regiionen - abe warten wir mal, wann von woanders eine andere, frühe Datierung auftaucht.
Die zweite vieldiskutierte Frage ist, ob die Glockenbecherkultur eine Migrationsbewegung war, oder eher ein Handelsnetzwerk.
Einen guten Überblick (viel besser als das deutsche Wikipedia) bietet
Beaker culture - Wikipedia, the free encyclopedia .
Wie auch immer, Andalusien, die Balearen und Sardinien scheinen eher Nachzügler gewesen zu sein, was für mich die Vermutung nahelegt, dass sich andalusische, balearische und/oder sardische Seehändler irgendwann in ein schon bestehendes Handelsnetzwerk, dass bis dahin atlantisch bzw. durch Überlandtransport entlang der großen Flüsse geprägt war, 'eingeklinkt' haben. Die frühen Megalithkulturen im westlichen Miittelmeer (Los Milares, Balearen, Nuraghen) werden von der Wissenschaft auf jeden Fall noch nicht zur Glockenbecherkultur gerechnet.
Mal ne Frage an Dich Menorkiner: Hatte Menorka zur Zeit der talayots irgendein besonderes Handelsgut zu liefern, dass es als Anlegeort attraktiv machte? Wenn nicht, sehe ich große Chancen, dass die Menorkiner die handeltreibenden Seefahrer waren (nicht ungewöhnlich für relativ kleine Inseln ohne starke landwirtschaftliche Basis - man fischt die lokalen Fischgründe leer, fährt immer weiter raus, und irgendwann ist man an der nächsten Insel / Küste, und merkt, dass man mit denen ja viele interessante sachen tauschen kann ..).
Keltische spuren findet man nicht, was aber durchaus an mangelndem suchen liegen kann.
wie schon gesagt, die ausgrabungen hier sind ein desaster.
Würde ich auch nicht erwarten. Wenn überhaupt, entweder Spuren, die Beziehungen mit dem Baskenland / Zentralpyrenäen bezeugen (was immer für die in der Bronzezeit typisch war), oder dann Spuren aus keltiberischer Zeit, also Zeugs, was so ähnich aussieht wie Festalndfunde aus der vorrömischen Zeit.
Was die talayots betrifft, die man auch in palästina findet, sehe ich als phönizische bauten an.
Aber wenn jemand eine bessere idee hat...
Werden wohl phönizisch sein. Aber die viel spannendere Frage ist doch: Wer hat hier von wem geklaut? Anders gefragt - waren die Menorkiner die tollen Baumeister, bei denen sich phönizische Seefahrer was abgeguckt haben, oder segelten die Menorkiner bis Palästina, und brachten von da ein paar Ideen für die winterlichen "Bastelstunden" mit nach Hause?