Straßenkreuzungen sind keine Legionslager, auch wenn du das anders siehst.
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Nun, inwieweit die fragliche Straße tatsächlich belegt ist, das ist die Frage.
Straßenkreuzungen sind keine Legionslager, auch wenn du das anders siehst.
Vor meinem inneren Auge spielt sich folgender Dialog ab:
"Wir sind 9 Leugen marschiert, lasst uns ein Lager bauen."
"Unsere Vorhut meldet einen geeigneten Lagerplatz direkt an einem See, etwa 2 1/2 Leugen weiter!"
Das entspricht nicht unserem Standard-Abstand."
"Aber wir stehen hier mitten im Sumpf!"
"Trockenlegen!"
Nochmal, mir mag generell nicht einleuchten, dass Militærlager nach einer fixen Abstands-Regel errichtet wurden. Es gibt, gerade vom militærischen Standpunkt aus (!) unendlich wichtigere Gesichtspunkte, die einen Standort bestimmen. Der punktgenaue Abstand vom benachbarten Lager ist so ziemlich das Letzte, dass ich als Befehlshaber einer Legion beruecksichtigen wuerde.
Was streng genommen ein weiterer Grund wäre, es nicht für die 9/10-Leugen-Hypothese ins Feld zu führen.Das Lager in Wederath wird von den Archäologen übrigens eher für ein Baulager gehalten.
Was streng genommen ein weiterer Grund wäre, es nicht für die 9/10-Leugen-Hypothese ins Feld zu führen.
Vor meinem inneren Auge spielt sich folgender Dialog ab:
"Wir sind 9 Leugen marschiert, lasst uns ein Lager bauen."
"Unsere Vorhut meldet einen geeigneten Lagerplatz direkt an einem See, etwa 2 1/2 Leugen weiter!"
Das entspricht nicht unserem Standard-Abstand."
"Aber wir stehen hier mitten im Sumpf!"
"Trockenlegen!"
In gallischen Gebieten fanden die Römer schon gut ausgebaute Straßen vor, die man zunächst zur Eroberung nutzen konnte. Erst dann hätte man begonnen, das vorhandene Straßennetz auszubauen und zu erweitern.
Wie gesagt, Wederath ist offenbar kein Marschlager einer vorrückenden Truppe. Hier wurde von langer Hand geplant eine Straße von der Mosel an den Rhein nach Bingen (aus-)gebaut.
Legionär zum Signifer: "Du, wir sind jetzt 8 3/4 von diesen scheiß-gallischen Leugen marschiert und der Präfekt macht keine Anstalten anzuhalten. Es ist uns in Verhandlungen des Imperiums mit der Legionärsgewerkschaft tarifvertraglich zugesichert worden, dass wir neun scheiss-gallische Leugen bei schwerem und zehn scheiss-gallische Leugen bei leichtem Gelände marschieren müssen. Nicht mehr außer in vom Betriebsrat genehmigten Ausnahmesituationen."
Ich mag mich immer noch nicht mit einer wie auch immer gearteten Abstands-Systematik in grossem Stil anfreunden.
Vor meinem inneren Auge spielt sich folgender Dialog ab:
"Wir sind 9 Leugen marschiert, lasst uns ein Lager bauen."
"Unsere Vorhut meldet einen geeigneten Lagerplatz direkt an einem See, etwa 2 1/2 Leugen weiter!"
Das entspricht nicht unserem Standard-Abstand."
"Aber wir stehen hier mitten im Sumpf!"
"Trockenlegen!"
So würde ich das auch sehen. Die Idee, dass die Römer sturr nach 9 oder 10 Leugen ein Lager angelegt haben, unabhängig von der Topographie, das ist einfach nicht sonderlich realitätsnah. Und dass sie gehofft haben, immer nach 9 oder 10 Leugen einen idealen Lagerplatz finden zu können, glaub ich auch nicht.Ich stelle eine Gegenthese auf:
Zuerst kommt die Standortwahl aufgrund von taktischen und/oder topographischen Gegebenheiten. Vielleicht war der entsprechende Standort (z.B. eine Siedlung des Feindes, eine Furt) auch schon einfach da. Ist der Abstand zwischen einem neuen Standort und einem bereits vorhandenen zu lang fuer einen Tagesmarsch, wird man sicher einen weiteren eingefuegt haben. Der muss dann aber nicht zwingend "mittig" sein, sondern wird erneut aufgrund taktischer und topographischer Gesichtspunkte angelegt.
Gruss, muheijo
Es geht glaube ich weniger darum was die Legionäre leisten konnten oder wollten [...] es geht darum was der Tross zu leisten im Stande war. Und da dürfte bei 20 km in schwierigem Gelände und bei 22 km in normalem Gelände die Leistunggrenze erreicht gewesen sein, wenn man nicht in die einbrechende Dunkelheit hinein marschieren wollte.
Dazu brauche ich aber keinen staatlichen Vermessungstrupp, der mit der Dioptra exakt soundsoviele Leugen absteckt - es reicht ein durchschnittlich lebenserfahrener Entscheidungsträger mit durchschnittlicher Physis, der irgendwann sagt: So, jetzt bin ich müde und hungrig, hier lagern wir.
Der sollte dabei aber auch das Tageslicht vor Augen haben und die durchschnittliche Dauer des Lagerbaus sowie der Fourage.
Eine Legion, ein Fuhrwerk, ein berittener Bote, was auch immer mir als Maßstab bzw. Zielgruppe dient, hat nun mal eine bestimmte Tagesmarschleistung. Die ist zwar höchstens unter Laborbedingungen wirklich konstant, schwankt aber auch in der Praxis außerhalb des sterilen Labors in Abhängigkeit von Topographie, Wegezustand, Klima etc. nur in einem überschaubaren Bereich, der sich aus der Lebenserfahrung gut schätzen läßt. Es macht zudem ja keinen Sinn, meiner Zielgruppe schon zu Mittag eine Übernachtungsmöglichkeit anzubieten, ebensowenig eine, die sie erst drei Stunden nach Sonnenuntergang erreichen kann.
Und hierin liegt eine der Schwächen der Normmarschentfernungshypothese. Mitte Juni hat man ganze andere Tageslichtverhältnisse als im April oder September.Besser ist es aber das Lager im Hellen zu erreichen.
Ich hatte schon auf Caesar hingewiesen. Nach dessen Lektüre hat man eine Ahnung, zu was für Marschleistungen römische Legionen - natürlich unter Extrembedingungen! - imstande waren. Wir sind hier ein Geschichtsforum und wenn man sich mit Geschichte befasst, hilft es hin und wieder mal in die Quellen zu schauen.Und noch mal, die Vorgabe einer minimalen Marschdistanz war eine absolute militärische Notwendigkeit, wenn eine Legion im Juli in Gallien losgeschickt wird um im August an einem Feldzug in Germanien teilzunehmen, was mit 20 km pro Tag zu schaffen wäre, die Legion aber erst im September in Germanien ankommt, weil nach 15 km pro Tag alle immer schon ziemlich müde waren oder dort ein malerischer Lagerplatz war, wäre das militärisch fatal.
... und ist im Normalfall nicht breit genug, um ein Lager darauf zu bauen.und eine Altstrasse zeichnet sich im Normalfall bei Kilometer 20 wie bei Kilometer 21 wie bei Kilometer 22 durch festen Grund aus
Den Lagerplatz nach der malerischen Landschaft auszusuchen, ist genau so bescheuert wie nach genau 20 oder nach genau 22,2 km haltzumachen, obwohl man an dem Tag auch locker 27 km schaffen würde.wenn eine Legion im Juli in Gallien losgeschickt wird um im August an einem Feldzug in Germanien teilzunehmen, was mit 20 km pro Tag zu schaffen wäre, die Legion aber erst im September in Germanien ankommt, weil nach 15 km pro Tag alle immer schon ziemlich müde waren oder dort ein malerischer Lagerplatz war, wäre das militärisch fatal.
Und der Tross konnte immer entweder genau 20 oder 22 km leisten?
Und hierin liegt eine der Schwächen der Normmarschentfernungshypothese. Mitte Juni hat man ganze andere Tageslichtverhältnisse als im April oder September.
Ich hatte schon auf Caesar hingewiesen. Nach dessen Lektüre hat man eine Ahnung, zu was für Marschleistungen römische Legionen - natürlich unter Extrembedingungen! - imstande waren.
Und welchen Quellen entnimmst du eine solche Vorgabe? Zur Erinnerung: Die bekannten Quellen (TP, Itinerarien) geben ein differenziertes Bild von mal längeren, mal kürzeren aber absolut nicht genormten Entfernungen.Ich denke dass die Vorgabe war, 22 km am Tag zu schaffen, für den Tross sicherlich sportlich. Und nur wenn die 22 km absolut nicht zu schaffen waren als Fallback Option die Vorgabe von 20 km. Es wird nicht im Marschbefehl gestanden haben "Sucht euch einfach was aus."
Warum? Gerade hast du noch argumentiert, dass es auch um Geschwindigkeit ging. Warum also wertvolle Zeit verschenken?Auch am 21. Juni wird bei Kilometer 22 für den Tross aber Schicht am Schacht gewesen sein.
:rofl::yes::yes::yes::yes:Den Lagerplatz nach der malerischen Landschaft auszusuchen, ist genau so bescheuert wie nach genau 20 oder nach genau 22,2 km haltzumachen, obwohl man an dem Tag auch locker 27 km schaffen würde.
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