Namensforschung, Ahnenforschung

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Gast

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Ich bin inzwischen zwar schon 20 Jahre alt, habe aber erst vor kurzem erfahren, dass mein Opa aus dem heutigen Tschechien, fürher Sudetendeutschland, stammt. Er wohnte damals in "Nürnberg", nein, nicht dem, was wir heute kennen. Er war dann knapp 10 Jahre in Kriegsgefangenschaft und kam danach zu seiner Familie (die mittlerweile glaube ich in Hessen wohnte) zurück. Allerdings waren sie dort wohl nicht lange erwünscht und dann kam er nach Wuppertal, lernte hier meine Oma kennen und daraus entstand dann ein paar Jahre später mein Vater.
Mein Opa hieß Dörrich, ich heiße jetzt auch so und wollte wissen, wie weit man das und mit welchen Methoden man das zurückverfolgen kann. Ich habe absolut keine Ahnung auf diesem Gebiet und wurde jetzt erst, durch diese neue Erkenntnis auf diese ganze Geschichtssache aufmerksam. Bisher hab eich immer geglaubt, wir sind alles Wuppertaler, höchstens meine Oma mütterlicher seits, die eigentlich aus Radeberg kommt. Wäre eigentlich auch lustig mal diese Richtung zu erforschen, aber das mit meinem Opa interessiert mich doch gerade mehr.. Obwohl mir da die Frage zufliegt: Wenn ich die Geschichte von meinen vier Großeltern (sprich 2x Oma, und 2x Opa) zurückverfolge, dann kommen doch unendlich viele Zweige und man kann doch praktisch überall auf der Welt herkommen. Woher komme ich denn dann? Oder verfolgt man immer nur die Väterliche Seite, also geht immer von Vater zu Vater?
Ich hoffe, ihr könnt mir weiterhelfen, insbesonderes wegen meines Großvaters und auch eine Antwort auf die letzte Frage fänd ich interessant.
Liebe Grüße,
Caro
 
Hallo Caro,

Nürnberg im Sudetenland ist kaum bekannt, aber natürlich steht in wiki ein Artikel:

http://de.wikipedia.org/wiki/Norberčany

Ein paar Worte zur Ahnenforschung:
Du hast das richtig erkannt. Dadurch, dass sich die Anzahl der Ahnen mit jeder weiteren Generation zurück verdoppelt, ist die Ahnenforschung ein unendliches Forschungsgebiet.

Normalerweise erforscht man alle direkten Vorfahren d.h. die, von denen man direkt abstammt (also keine Geschwister von Vorfahren), und nicht nur die Vaterslinie.

Dadurch, dass es so viele Forschungsmöglichkeiten gibt, kann man mit einem anderen Familienzweig weiterforschen, wann man an einem Punkt nicht mehr weiterkommt.

Am einfachsten ist es zu Beginn, die noch lebenden Vorfahren von sich und deren Vorfahren erzählen zu lassen und sich so viel wie möglich zu notieren. Ich weiß noch, was mir meine Großeltern über deren Großeltern erzählt haben. Das sind Geschichten, die sonst total in Vergessenheit geraten wären. Ich habe dies meinen Kinder weiter erzählt und somit einen Teil der Familiengeschichte (und der Familiengeschichten) bewahrt.

Über die Links, die Dir Liljana genannt hat, kannst Du weitere Anregungen zum Thema bekommen, ich will das jetzt gar nicht so weit vertiefen.

Bei Vorfahren, die Heimatvertriebene waren, ist es schon etwas schwieriger, an Unterlagen zu kommen, aber nichts ist unmöglich. Ich bin ebenfalls Ahnenforscher (wie Du sicher schon festgestellt hast), und auch meine Vorfahren kommen z.T. aus dem Sudetenland. In Tschechien gibt es mehrere Archive, in denen die alten deutschen Kirchenbücher verwahrt werden und von interessierten Personen eingesehen werden können.

Frag übrigens auch mal in Deiner weiteren Verwandtschaft. Oft weiß eine Großtante mehr von ihren Eltern als ihre Schwester, Deine Oma.

Hilfreich sind auch "historische" Dokumente, also Geburts- oder Heiratsurkunden, Zeugnisse, Briefe usw. und natürlich Fotos. Wichtig ist bei alten Fotos, die Personen auf der Rückseite zu notieren; wenn der letzte, der sie noch persönlich gekannt hat, nicht mehr lebt, weiß kein Mensch mehr, wer das war.

Lass Dich nicht von der Fülle an Daten und Möglichkeiten abschrecken, fang einfach mal an. Glaub mir, es ist schon interessant, wenn man erfährt, von wem man so alles abstammt...

Schöne Grüße

Jacobum
 
Danke schonmal an euch beide!
Seltsam, was die WM so auslöst, fand es nämlich so seltsam, dass mein vater so für Tschechien war, hab nachgefragt und dann jetzt erst das mit meinem Opa erfahren..
Merci!
 
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