napoleonische Armee

ahh....ok...aber was meinst du mit "vorläufigem ende der "ersten" Grande Armée"???
die Grande Armée hatte doch vor dem russlandfeldzug noch kein so großen niederlagen erlitten und von einer formellen auflösung habe ich noch nie was gehört...
also wäre doch das eher eine evolution von der "ersten" zur "zweiten" Grande Armée gewesen, die eine Massenaufstockung der Truppen, v.a. durch nicht-französische Hilfskontingente beinhaltete, mal ganz abgesehen von den ab 1810 eingeführten neuen Uniformen u.ä....
 
ahh....ok...aber was meinst du mit "vorläufigem ende der "ersten" Grande Armée"???
die Grande Armée hatte doch vor dem russlandfeldzug noch kein so großen niederlagen erlitten und von einer formellen auflösung habe ich noch nie was gehört...
also wäre doch das eher eine evolution von der "ersten" zur "zweiten" Grande Armée gewesen, die eine Massenaufstockung der Truppen, v.a. durch nicht-französische Hilfskontingente beinhaltete, mal ganz abgesehen von den ab 1810 eingeführten neuen Uniformen u.ä....
Die Bezeichnung Grande Armée soll, glaube ich zwischen 1807 und 1811 nicht verwendet worden sein. Die Korps der ehemaligen Grande Armée waren dann ja auch in der Tat in Europa verstreut. Z.B. war ein bedeutender Teil von ihnen 1809 in Spanien/Portugal im Krieg gegen Portugiesen, Briten usw. während andere Korps in Norditalien, Süddeutschland und Tirol opperierten. In der Summe könnte man zwar sagen, dass 1808 das Gros der Truppen der Grande Armée auf die Iberische Halbinsel geführt wurde, aber die Bezeichnung "Grande Armée" soll dafür nicht mehr verwendet worden sein. Daher haben wir eine gewisse Lücke zwischen dem Einsatz der "ersten" und der "zweiten" Grande Armée von 1807 bis 1811.

Richtig ist, dass sich am Charakter der Grande Armée von 1807 zu 1811 kaum etwas geändert hatte. Es war jeweils ein multinationales Heer aus Truppen von verbündeten oder abhängigen Staaten und dem französischen Heer. Hinzu kamen zwischen 1806 und 1811 noch das Herzogtum (bisweilen auch Großherzogtum genannt) Warschau, das "Royaume Westphalie" und das Königreich Sachsen. Die Grande Armée stand jeweils unter dem Kommando des Kaisers.
 
Die Grande Armée stand jeweils unter dem Kommando des Kaisers.

Wobei ich mir gerade die Frage stelle, ob er diese Bezeichnung fuer die Armee, die nach Russland ueberhaupt verwendet hat? Oder ist sie nur eine nachtræglich vom Volksmund benutzte Bezeichnung, weil es ja in der Tat wohl der bislang grøsste Aufmarsch an Truppen war, den die Welt gesehen hat...

Gruss, muheijo
 
Wobei ich mir gerade die Frage stelle, ob er diese Bezeichnung fuer die Armee, die nach Russland ueberhaupt verwendet hat? Oder ist sie nur eine nachtræglich vom Volksmund benutzte Bezeichnung, weil es ja in der Tat wohl der bislang grøsste Aufmarsch an Truppen war, den die Welt gesehen hat...

Gruss, muheijo
Hast Du schon in den Link von mir geschaut?
Angeblich, laut Berthier, soll die Bezeichnung erstmalig 1811 wieder offiziell verwendet worden sein.

La deuxième Grande Armée fut créée officieusement à la fin de l'année 1811 (note de Berthier) en préambule à la campagne de Russie.
Aus dem Link.
 
Aus ein Stückchen weiter oben gegebenem Anlass hier nochmal ein Zitat aus dem Buch, welches ich gerade lese...

Zuletzt brachte Napoleons Machteinfluß auf die territoriale Umgestaltung Süddeutschlands [1804/05, denn es geht um die Truppen, die noch vor der Kampagne gegen und in Österreich 1805, u.a. am Pas de Calais konzentriert wurden] das Waffenbündnis mit Bayern zustande, dem sich die emporkommenden Mittelstaaten Baden und Wüttemberg hintereinander nach einigem Zögern anschlossen, so daß erstmals 25 000 Mann deutscher Hilfstruppen hinzutraten.

aus: Siegfried Fiedler, Taktik und Strategie der Revolutionskriege 1792-1848, aus der Reihe: Heerwesen der Neuzeit, Bechtermünz, Bonn 1988.

Das heißt, dass bereits 2 Jahre vor der Gründung der Confédération du Rhin die allererste Grande Armée verstärkten.


Grüße,

Fritz
 
Zuletzt bearbeitet:
Aus ein Stückchen weiter oben gegebenem Anlass hier nochmal ein Zitat aus dem Buch, welches ich gerade lese...



Das heißt, dass bereits 2 Jahre vor der Gründung der Confédération du Rhin die allererste Grande Armée verstärkten.


Grüße,

Fritz
Da habe ich mal eine Frage, was sagte der Kaiser des HRR dazu wenn Reichsfürsten mitten im Frieden Truppen dem Napi unterstellten?

Klar ist aber auch, dass sich die Bayern schon vor dem Rheinbund 1805 mit Napoleon verbündeten. Kurfürst Maximilian IV. Joseph hatte da die Ansichten seiner Zweibrücker Linie der Wittelsbacher, dass man am starken Frankreich Schutz vor den Annexionsbestrebungen der Habsburger suchen müsse. Sein Vorgänger Carl Theodor hatte da ganz andere politische Ambitionen gehabt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Da habe ich mal eine Frage, was sagte der Kaiser des HRR dazu wenn Reichsfürsten mitten im Frieden Truppen dem Napi unterstellten?

Das ist doch seit dem Westfälischen Frieden "erlaubt". Zumindest wenn ich mich richtig erinnere.
Schon im spanischen Erbfolgekrieg hat doch Churchills UrUropa die Baiern vermöbelt.

OT:
Wobei ich mal wieder einfügen muss, dass unser dicker Württemberger erst der Gewalt wich.
Napoleon besuchte ihn kurz, als er auf dem Weg nach Ulm war. Beim Kaffee soll er ihm erklärt haben "wer nicht für mich ist, ist gegen mich". Was Friedrich verstanden hat.
Außerdem soll Bonaparte die Erkenntnis mitgenommen haben, dass menschliche Haut wesentlich stärker dehnbar ist, als er zuvor dachte.:D
 
Das ist doch seit dem Westfälischen Frieden "erlaubt". Zumindest wenn ich mich richtig erinnere.
Schon im spanischen Erbfolgekrieg hat doch Churchills UrUropa die Baiern vermöbelt.

OT:
Wobei ich mal wieder einfügen muss, dass unser dicker Württemberger erst der Gewalt wich.
Napoleon besuchte ihn kurz, als er auf dem Weg nach Ulm war. Beim Kaffee soll er ihm erklärt haben "wer nicht für mich ist, ist gegen mich". Was Friedrich verstanden hat.
Außerdem soll Bonaparte die Erkenntnis mitgenommen haben, dass menschliche Haut wesentlich stärker dehnbar ist, als er zuvor dachte.:D
Mag sein, aber sich im Frieden mit Truppen auf das Gebiet eines anderen Staates zu wagen, wie es 22eDemiBrigade darstellt hat für mich eine andere Qualität.

Also wenn ich das richtig verstehe:
Zuletzt brachte Napoleons Machteinfluß auf die territoriale Umgestaltung Süddeutschlands [1804/05, denn es geht um die Truppen, die noch vor der Kampagne gegen und in Österreich 1805, u.a. am Pas de Calais konzentriert wurden] das Waffenbündnis mit Bayern zustande, dem sich die emporkommenden Mittelstaaten Baden und Wüttemberg hintereinander nach einigem Zögern anschlossen, so daß erstmals 25 000 Mann deutscher Hilfstruppen hinzutraten.
Dann sollen Truppen des Kurfürsten von Bayern oder von anderen Reichsfürsten noch vor Kriegsausbruch im September 1805 in Frankreich gewesen sein. Wozu sollen diese sich nach Frankreich begeben haben und wie sollen sie dies vor dem Kaiser verantwortet haben?
Auf den Einmarsch der Österreicher mit Krieg zu reagieren ist das eine, aber im Frieden mit dem Gegner zu paktieren und obendrein diesem Truppen zu unterstellen was anderes.

Oder habe ich da was falsch verstanden, 22eDemiBrigade ?
 
Mag sein, aber sich im Frieden mit Truppen auf das Gebiet eines anderen Staates zu wagen, wie es 22eDemiBrigade darstellt hat für mich eine andere Qualität.
begeben haben und wie sollen sie dies vor dem Kaiser verantwortet haben?
Auf den Einmarsch der Österreicher mit Krieg zu reagieren ist das eine, aber im Frieden mit dem Gegner zu paktieren und obendrein diesem Truppen zu unterstellen was anderes.

Oder habe ich da was falsch verstanden, 22eDemiBrigade ?

Kenne mich nicht sosehr aus. Lediglich regional, aber das ist ja große Politik
Die Staatsidee wie wir sie heute kennen, hat auf das HRR weniger zugetroffen.
Wie war das nochmal? Preußen hat in Basel Frieden geschlossen, der Kaiser in Campo Formio, das Reich schließlich in Rastatt, waren Jahre dazwischen.
Und der Rastatter Friede trat nie in Kraft, inzwischen war der nächste Krieg ausgebrochen.
Also aus unserer "modernen" Sicht eher ungeklärte Verhältnisse.
 
Kenne mich nicht sosehr aus. Lediglich regional, aber das ist ja große Politik
Die Staatsidee wie wir sie heute kennen, hat auf das HRR weniger zugetroffen.
Wie war das nochmal? Preußen hat in Basel Frieden geschlossen, der Kaiser in Campo Formio, das Reich schließlich in Rastatt, waren Jahre dazwischen.
Und der Rastatter Friede trat nie in Kraft, inzwischen war der nächste Krieg ausgebrochen.
Also aus unserer "modernen" Sicht eher ungeklärte Verhältnisse.
Stimmt schon als Reichsfürst hätte der Kurfürst eindeutig, ohne wenn und aber, im Krieg mit Frankreich bleiben müssen. Wäre interessant, ob es von Seiten des Reiches da Protestnoten an den Kurfürsten Friedrich Wilhelm III. von Brandenburg gab. Ist aber hier leider OT.;)
 
Stimmt schon als Reichsfürst hätte der Kurfürst eindeutig, ohne wenn und aber, im Krieg mit Frankreich bleiben müssen. Wäre interessant, ob es von Seiten des Reiches da Protestnoten an den Kurfürsten Friedrich Wilhelm III. von Brandenburg gab. Ist aber hier leider OT.;)


Finde dass das sogar sehr TT ist.
Im Umkehrschluss hat der Kaiser aber als Kaiser auch keinen Sonderfrieden in Campo Formio abzuschließen.
 
Zuletzt bearbeitet:
@Brissotin: Ob die deutschen Kontingente auf französischem Territorium waren oder sich erst auf deutschen Boden dem frz. Heer anschlossen weiß ich nicht.
Was ich in das Zitat einfügte war lediglich dazu gedacht, dass auch Leser dieses Threads, die auf diesem Themenfeld nicht so firm sind, das ganze einem bestimmten Ereignis zuordnen können.
Was jedoch Fakt ist, ist das Napoleon nicht nur am Ärmelkanal Truppen versammelte. Ich erinnere mich allerdings nur noch an die weiteren Sammelpunkte Bayonne (als eiserne Faust am Tor zum Nachbarland Spanien) und Holland. Vielleicht waren ja da auch schon irgendwo deutsche Truppenteile dabei...:grübel:
 
Finde dass das sogar sehr TT ist.
Im Umkehrschluss hat der Kaiser aber als Kaiser auch keinen Sonderfrieden in Campo Formio abzuschließen.
Du meinst, weil eigentlich der Grund für den Reichskrieg (Bedrohung von Reichsfürsten) eigentlich noch akut war? Da hättest Du natürlich Recht, er hätte auf die Kurfürsten von Trier, Köln und Mainz hören müssen...
 
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