Ortsnamen

Daniel Hebron

Mitglied
Hallo,
kann das vielleicht jemand lesen? Habe ein Problem damit und komme einfach nicht weiter.
Liebe Gruesse
Daniel
 
Zuletzt bearbeitet:
Ohne mich in die Handschrift eingelesen zu haben, würde ich spontan entziffern:

"a. Vinbrotz [da bin ich mir sehr unsicher], Gotzkow, La[?]zkau (Pommerellen), [unleserlich] 1743 gekauft)"
 
a. Stinbroth, Gothkorn, Lamskau (Pomerellen, Janu 1743 gekauft)

Der Nächste bitte!
 
1. Wort:
Hat ein h nicht immer eine Oberlänge? Ich denke, dass es eher ein z ist.
Evtl.: Stinbrotz

2. Wort: Der zweitletzte Buchstabe mußte oben enden um ein r zu sein. Könnte ein w oder m (wie im Wort darunter) sein:
Gotzkow

3. Wort:
Ich denke, dass es eher ein n ist, da das z sonst unten auf der Zeile beginnen müßte:
Lanzkau

4. Wort:
Seid ihr euch mit dem P sicher? Irgendwie sieht es eher wie ein s aus.

5. Wort:
Müßte wohl ein i im Wort sein und am Ende zwei l?
 
Hallo Leute,
vielen Dank. Mit den Stichwoertern Lanz- und Pommerellen habe ich es gefunden.
Die Sauklaue ist uebrigens die Handschrift des hochgeehrten Herrn Gallandi. Ein weiteres Problem war, dass er mit seiner Sauklaue auch noch die (phonetischen)Schreibweisen des 18. ten Jahrhunderts uebernommen hat. Die letzte Ortschaft hiess bereits vor dem zweiten Weltkrieg nur noch Lanz und ist zwischen Stolp und Danzig, bei der preuss. Stadt Lauenburg gelegen. Das gesuchte Kirchspiel hiess Gross-Jannewitz. Und genau das passt. Jetzt kann ich weiterforschen.
Nochmals vielen Dank an alle die mitgeholfen haben.
Liebe Gruesse
Daniel
 
Wenn man mal ausprobiert hat, mit einem Federkiel zu schreiben, wird man die "Sauklaue" eines Zeitgenossen wohl etwas toleranter und nachsichtiger betrachten. Wenn man allerdings in einem Archiv Material sammelt, kann einen die Schreibweise mancher Zeitgenossen allerdings zur Verzweiflung treiben. Ich mag Paläographie aber trotzdem, vor allem weil Zeitzeugen durch ihre individuelle Art zu schreiben sehr lebendig werden, man kann sich genau vorstellen, was das für Leute waren. Das Alltägliche, Unspektakuläre, das selten Eingang in Monographien und Handbücher findet, wird man als Historiker in Archiven aufstöbern können. Dazu noch ein ganz nettes Zitat:

Im Staasarchiv war nicht viel Aktivität festzustellen....Die Republik hatte diesen Adelssitz in eine Zufluchtstätte für Forscher, Gelehrte und Liebhaber alter Papiere verwandelt. Der Charme versunkener Jahrhunderte schlummerte in dem Staub der Dokumente, die in nie endender arbeit in Kästen und Aktendeckeln verwahrt, ettikettiert und katalogisiert wurden. Und was suchten diese Lesebeflissenden unter diesen Leichentüchern ? War es irgendein köstlich welker Duft, subtile Ausstrahlung längst vergangener, durch ihre Wiederbelebung verschönter Zeiten, eine poetische Verklärung, die dieses Aufrühren uralten Staubes rechtfertigte? Oder war es vielleicht ein bedeutendes Geheimnis, ein Heilmittel gegen die ewigen Leiden der Menschheit, die trotz der trügerischen Lehren der Geschichte zu allen Zeiten die gleichen sind?

Francois Dormont, Der Tod im Staatsarchiv
rororo Thriller 2018 1962, s. 11 ff.
 
Zurück
Oben