das geht über das Landesarchiv und auch in einer schriftlichen Anfrage geheimes Staatsarchiv, dafür sammle ich gerade. Meist brauch man dazu ein Geburtsdatum und das habe ich nicht. Berlin ist momentan nicht optimal da ich am Umziehen bin und Wohnungssuche. Außerdem müssen die Bücher vorhanden sein, in allen anderen Fällen war das für Russland nicht so.
Die Verlinkte Seite des Evangelischen Zentralarchivs oben listet ja auf, welche Originalbände sich im Geheimen Staatsarchiv befinden sollen und sofern es dir um die Mitte des 19. Jahrhunderts geht, was Inforamtionen betrifft, scheint das wohl der Bestand zu sein, der für dich relevant sein sollte.
Wenn du in Erwägung ziehst, dir das anzusehen, spricht ja nichts dagegen dir vorab bestätigen zu lassen, dass die genannten Bände tatsächlich vorhanden sind, in der Regel wird bei Anfrage nach Besuchsterminen in Archiven ja ohnehin neben dem angedachten Zweck der Nutzung auch abgefragt, welche Archivalien du einsehen möchtest, damit diese termingerecht ausgehoben und ggf. aufbereitet werden können.
Ich habe gerade mal probehalber den Suchbegriff "Kirchenbuch Fischhausen" durch Datenbanksuche des Geheimen Staatsachivs gejagt und dort werden jedenfalls Duplikate von Kirchenbüchern für Königsberg und den Kreis Fischhausen als Treffer aufgeführt.
Den Laufzeiten nach, sollte das für dich relevant sein.
Dann vielleicht noch eine interessante Information in Sachen Kirchenbücher und Familienforschung, die das Geheime Staatsarchiv ebenfalls zur Verfügung stellt, und die mir im Detail bisher so nicht bekannt war:
Unter der Überschrift: Duplikate evangelischer Kirchenbücher, nach der Schlagwortsuche:
"Bis zur Einführung der Standesamtsregister 1874 waren die Kirchengemeinden verpflichtet, für staatliche Stellen jährliche Abschriften ihrer Unterlagen zu den Taufen, Trauungen und Todesfällen ihrer Gemeindemitglieder anzufertigen. Die im Geheimen Staatsarchiv PK vorhandenen Duplikate stammen aus evangelischen Gemeinden der Stadt Königsberg und des Samlandes (Landkreis Königsberg, Kreis Fischhausen) der Jahre 1800 bis 1874."
Geheimes Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz
gsta.preussischer-kulturbesitz.de
Wenn also bis 1874 Duplikate der Kirchenbücher aus den Provinzen regelmäßig zentral in Berlin gesammelt und archiviert wurden oder in den Provinzhauptstädten gesammelt und dann später nach Berlin zur Archivierung verlegt wurden, besteht jedenfalls Aussicht darauf, dass für das 19. jahrhundert jedenfalls sehr umfassende Bestände in Sachen Kirchenbücher bereits lange vor den Weltkriegen in Berlin zentral gesichert waren.
Das schließt natürlich nicht aus, dass während des 2. Weltkriegs Teilbestände beschädigt oder verschollen sein könnten, erhöht aber deutlich die Chance mindestens für die Mitte des 19. Jahrhunderts, was Daten angeht fündig zu werden, weil es dann eben nicht nur unbedingt von den Entscheidungen ortlicher Geistlicher irgendwann zwischen Mitte 1943 und Ende 1944 abgehangen hätte, die Kirchenbücher rechtzeitig zu verlegen um sie in Sicherheit zu bringen.
Wenn du selbst keine möglichkeit siehst in dieser Sache, nach Berlin zu kommen, frag vielleicht mal bei in Berlin beheimateten Geschichtsvereinen an, ob sich da jemand mal die Zeit nehmen könnte für dich ins Archiv zu gehen.