Paläographie

dikembeMutombo

Neues Mitglied
Sehr geehrtes Forumkollegium ich bräuchte dringend Hilfe.

Und zwar habe ich drei Bilder und müsste dazu die wissenschaftliche Bezeichnung der Schrift wissen.

Also Nr. 1: Letztes Drittel 12. Jh. Die Handschrift stammt aus der Bibliothek des Klosters Mülln.

Nr. 2: weiß ich leider nicht woher..

Nr. 3: Seckau, 1388. Die Handschrift stammt aus der erzbischöflichen Hofbibliothek.

Hoffentlich kann mir jemand helfen, danke im voraus!
 

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Was brauchst du genau, die Kapitale/Initiale oder den Textcorpus?
Im ersten Beispiel handelt es sich um eine Minuskelschrift, die auf jeden Fall nach der karolingischen Renaissance geschrieben wurde (zu erkennen am <a>). Für das zweite Bsp. gilt dasselbe. Das letzte Bsp. ist gotische Fraktur.
Dies ist jetzt recht grob. Für genaueres würde ich mal in den Grotefend schauen, den gibt es zwar auch online, aber für die Bestimmung von Schriften musst du wohl in die Bibliothek und zum Handbuch greifen.
 
Hätte da noch eines, zu unterscheiden wäre links und rechts.

sry für den doppelpost und nochmals danke!
 

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Links eine Deutsche Current, rechts weiß ich nicht. Ein schönes Bsp. dafür, dass man für das Deutsche eine andere Schrift verwendete, als für das Lateinische.
Aber nach wie vor: Zur Feinbestimmung brauchst du den Grotefend. Der gehört normalerweise zum Präsenzbestand einer guten Bibliothek und auch in die Lehrbuchsammlungen, es dürften also mehrere ausleihbare Exemplare vorhanden sein. Es kann ja nicht sein, dass du die Aufgaben eines Paläographie-Kurses bestreitest, indem du andere nach den Typen fragst. Spätestens in der Klausur geht das schief.
 
Naja hab nicht wirklich eine Klausur vormir, das ganze ist nur so eine Arbeitsaufgabe in einem Seminar.. und hab nicht grad wirklich vor mich irgendwann der Paläographie tiefer zu widmen. Jedenfalls bedanke ich mich bei dir sehr herzlich für deine Hilfe.
 
Hier muss ich korrigieren, dass der Grotefend - so wie ich ihn kenne - nicht wirklich weiterhilft, da er nur Material zur Zeit- und Datumsbestimmung enthält. So wahnsinnig viele Werke kenne ich zur Schriftkunde nicht, eines wäre: von Boeselager/Vogtherr: Schriftkunde, Hannover 2004.
 
Hier muss ich korrigieren, dass der Grotefend - so wie ich ihn kenne - nicht wirklich weiterhilft, da er nur Material zur Zeit- und Datumsbestimmung enthält. So wahnsinnig viele Werke kenne ich zur Schriftkunde nicht, eines wäre: von Boeselager/Vogtherr: Schriftkunde, Hannover 2004.

Hätte ich schwören können, dass Grotefend die richtige Anlaufstelle sei - aber tatsächlich, zur Schrifttypenbestimmung finde ich auch nichts.
 
El Quijote hat die Schriften glaube ich, soweit auch richtig bestimmt.
Links in der Tat eine Minuskel. Rechts eine gotische Frakturschrift, Textura würde ich tippen. Die Schrift in der Mitte finde ich schwer zu bestimmen. Sie scheint mir jünger als das linke Beispiel zu sein.

Das sind Buchschriften.
Unten eine Kursivschrift. Links ist die deutsche Variante. Da gibts viele Namen ohne scharfe wissenschaftliche Abgrenzung, "Kanzleischrift" zum Beispiel ("Kurrentschrift" ist aber auch nicht verkehrt). Rechts ist eine lateinische Schrift, wie die andere frühneuzeitlich, aber da habe ich keinen Namen parat.
 
Zuletzt bearbeitet:
In Boshof, Düwell, Kloft, Geschichte findet sich ein Kapitel zur Paläographie, streng genommen zwei, nämlich eines von Boshof zur Paläographie des Mittelalters (im entsprechenden Oberkapitel) und eines zur Schriftgeschichte der Neuzeit von Düwell. Boshof legt zehn verschieden Schrifttypen im Bild vor und liefert außerdem alleine zur Paläographie eine umfangreiche Literaturliste von ca. 20 Titeln. Nun habe ich die Ausgabe von 1997 vorliegen, da gibt es sicher aktuelleres.
 
Ich hab letztes Semester einen Kurs zur Paläographie des Mittelalters gemacht. Darin wurde besonders ein Buch hervorgehoben, mit dem man zu diesem Thema arbeiten kann, und zwar:

Bernhard Bischoff: Paläographie des römischen Altertums und des abendländischen Mittelalters.

Das Buch gibt es in verschiedenen Auflagen, die man aber alle noch benutzen kann. Bernhard Bischoff ist auch 'Paläographie-Papst' bekannnt, er war einer der profiliertesten Paläographen.

Im übrigen kann ich zu den ersten Schriften, nach denen hier gefragt worden ist, sagen, dass es sich beim ersten Beispiel, wie schon richtig genannt, um eine karolingische Minuskel handelt, im 12. Jh. ist schon der Übergang zur spätkarolingischen Minuskel zu sehen, vor allem zu sehen an der hier im Beispiel auch schon ausgeprägten Aufrichtung der Schäfte (früher waren sie eher schräg), das zweite Beispiel ist ebenso eine karolingische Minuskel, zu der ich aber so nichts genaueres sagen kann. Das dritte ist, wie gesagt, gotisch, aber diese Art von Schrift lerne ich erst in diesem Semester, so viel kann ich dazu noch nicht sagen ;)
 
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