Es gibt auch einen Grund warum Buckingham Palace scheußlich protzig wirkt - die Schaufassade ist scheusslicher Neoklassizismus von 1913, nur dazu da um einen Balkon für Gruppenauftritte zum umrahmen.Kirlon schrieb:Protzbauten-Fan hin oder her: Ich habe aber auch ein negatives Beispiel. Furchtbar hässlich und überdimensioniert protzig finde ich Buckingham Palace. Ich war zwar nie drin (weiß auch nicht, ob das geht?!), aber der äußere Eindruck reicht allein auch schon!
Auch in England führte die Spätphase des Historismus zu Geschmacksverirrungen - ähnlich wie vieles in Deutschland oder in Österreich (ganz besonders scheusslich finde ich die überdimensionierten Verwaltungsgebäude und Geschäftshäuser im Stil der "Deutschen Neo-Renaissance).
Originalen Barock oder Klasszismus ist für mich nicht protzig, die Architektur ist Ausdruck einer Zeit, einer Gesinnung. Zur protzigen Geste wirds dann wenn kein Geist mehr dahinter steht.
Deswegen liebe ich die Hofburg, sie ist nicht nur ein riesiges Architekturbilderbuch, gerade an der Hofburg zeigt sich der historische Hintergrund von Baustilen. Bedingt durch die Befestigungen Wiens (die ja wie 1529 und 1683 aufzeigten höchts notwendig waren) hatten die Habsburger ja wenig Platz für ihre Residenz zur Verfügung. Auf engsten Raum wurde daher von Generation zu Generation etwas umgebaut, hinzugefügt, abgerissen. Im Inneren Burghof habe ich an allen vier Fassaden unterschiedliche Baustile, vom frühen 16. Jhdt über Spätrenaissance, Frühbarock bis hin zum auftrumpfenden "Reichsstil" Karls VI.